So pflegen Sie Ihren Humidor
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Die fachgerechte Lagerung von Zigarren ist mit höchster Sorgfalt verbunden. Wenn man sich nicht gewissenhaft um ihn kümmert, kann auch der teuerste und beste Zigarrenkasten den Aromaverlust nicht verhindern. Ein Humidor mit Befeuchtung und Hygrometer ist ein sensibles System, das auf gutes Pflegen angewiesen ist. Hier erfahren Sie, worauf es dabei ankommt.
Für wahre Liebhaber des Tabakgenusses spielt die sorgsame Lagerung von Zigarren eine wichtige Rolle. Gewährleistet wird die fachgerechte Aufbewahrung allerdings nur in den Zedernverkleidungen eines professionellen Humidors. Ausgestattet mit Befeuchtungssystem und Hygrometer garantieren diese Behältnisse eine aromaschützende Lagerung von wertvollen Zigarren sogar über Jahre – vorausgesetzt, man achtet gewissenhaft auf die Einhaltung gewisser Bedingungen. Auch die besten Humidore können versagen, wenn das richtige Pflegen vernachlässigt wird. Für echte Aficionados sind diese Tätigkeiten keine lästige Pflicht, sondern entspannender, liebevoller Dienst an der Zigarre.
Schimmel und Harz – die Leiden eines Humidors
Funktioniert der Luftaustausch eines Humidors nicht, kann – begünstigt durch die relativ hohe Luftfeuchtigkeit – ein guter Nährboden für Schimmel entstehen. Schon der Geruch ist ein Indikator dafür, wenn sich die Mikroorganismen an den Zigarren festgesetzt haben. Dann ist es oft zu spät und es hilft nur mehr die Entsorgung der wertvollen Genussmittel.
Außerdem neigt das Spanische Zedernholz, aus dem die klassischen Humidore hergestellt sind, zur Harzbildung. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es bei der Verarbeitung nicht genügend getrocknet wurde. Keine Sorge: Harz kann den Tabak nicht beeinträchtigen. Allerdings schädigt er das Deckblatt, wenn es direkt damit in Verbindung kommt. Mit relativ einfachen Maßnahmen lassen sich diese Umstände leicht vermeiden.
Den Humidor regelmäßig lüften
Um die Gefahr der Schimmelbildung zu minimieren, empfiehlt sich die regelmäßige Belüftung des Humidors. Einfach von Zeit zu Zeit öffnen, dann kann ein regelmäßiger Luftaustausch erfolgen. Es reicht schon, den Deckel eine halbe Stunde offen stehen zu lassen.
Während dieser Zeit prüfen Sie beispielsweise die Konsistenz der Zigarren. Ist die Luftfeuchtigkeit ideal, fühlen sich die Tabakrollen geschmeidig und elastisch an.
Können Sie hingegen an der Innenverkleidung des Behältnisses kleine Löcher erkennen, ist das ein Indiz für den Befall durch Schädlinge. Auch eine eventuelle Harzbildung lässt sich auf diese Weise schnell entdecken.
Was tun bei Harzbildung?
Das Holz der Spanischen Zeder neigt zur Harzbildung, wenn bei der Verarbeitung kein ausreichendes Austrocknen ermöglicht wurde. Die befallenen Stellen erkennen Sie rasch an der Innenverkleidung des Humidors. Auch wenn Harz die Zigarren nicht direkt gefährdet, ist dessen Entfernung zu empfehlen. Dazu verwenden Sie am besten reinen Alkohol und betupfen mit einem eingetunkten Tuch die betroffenen Stellen. Danach reiben Sie das Harz mit einem feinen Schmirgelpapier vorsichtig ab. Aceton ist für diesen Zweck nicht geeignet, weil dessen intensiver Geruch das Zigarrenaroma beeinflusst.
Nach der Behandlung sollten Sie sorgsam die weitere Entwicklung beachten. Verharzt der Humidor neu, wiederholen wir den Reinigungsvorgang.
Ein Duft der Leidenschaft
Viele Zigarrenliebhaber legen Wert darauf, dass ihr Humidor besonders angenehm duftet. Neben einer regelmäßigen Belüftung können einfache Maßnahmen Wunder wirken. Ein Schnapsglas mit einigen Tropfen Brandy oder Whisky, welches in die Zigarrenkiste gestellt wird, schenkt dem Tabak ein aufregendes Aroma.
Aber aufgepasst: Zu viel des Guten kann sich auch auf den Geschmack des Tabaks auswirken. Keinesfalls sollten Sie für die Reinigung des Humidors Chemikalien oder scharfe Putzmittel verwenden. Die beißenden Gerüche dieser Stoffe nimmt der Tabak nämlich sofort an.
Das Befeuchtungssystem fachgerecht pflegen
Tabak kann sein Aroma nur bei stabilen klimatischen Verhältnissen optimal entfalten. Bei einer Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius sowie bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 68 % bis 75 % herrschen ideale Bedingungen vor. Ohne ein Befeuchtungssystem sind diese Werte normalerweise nicht zu erreichen. Deshalb sind hochwertige Humidore mit einem ebensolchen ausgestattet. Ein Befeuchtungssystem arbeitet jedoch nur perfekt, wenn es sorgfältig gewartet wird. Als Faustregel gilt: Herkömmliche Acrylpolymer-Befeuchter sollten etwa einmal im Monat aufgefüllt werden – ausnahmslos mit destilliertem Wasser.
Abhängig von verschiedenen Faktoren kann eine häufigere Befüllung oder – im gegenteiligen Fall eine seltenere – sinnvoll sein.
Eine Rolle spielen dabei die Größe und die Qualität des Humidors, die Anzahl der gelagerten Zigarren, die Zimmertemperatur sowie die Umgebungsluftfeuchtigkeit. Wir empfehlen, zu Beginn der Verwendung genau zu beobachten, wie der Humidor reagiert – erst später wird sich das optimale Intervall einpendeln.
Verfügt der Humidor über einen Schwammbefeuchter, muss man sich etwas öfter darum kümmern. Eine Befeuchtung mit destilliertem Wasser ist wöchentlich notwendig. Für die Erstbefeuchtung und bei zwischendurch plötzlich stark sinkender Luftfeuchtigkeit empfiehlt es sich, eine Propylenglykol-Lösung zu verwenden.
Auf ein funktionstüchtiges Hygrometer achten
Jedes Befeuchtungssystem ist nutzlos, wenn das Hygrometer nicht richtig funktioniert. Zeigt dieses Messinstrument für die Luftfeuchtigkeit ungenaue Werte an, verleitet es zu falschen Maßnahmen, welche die Zigarren nicht verzeihen. Eine regelmäßige Kalibrierung des Hygrometers garantiert, dass Sie sich darauf verlassen können. Nur so können Sie sicher sein, Ihre kostbaren Zigarren bei optimalen klimatischen Bedingungen zu lagern.
Mit Liebe pflegen – mit Freude genießen
Es bedeutet einiges an Mühe, einen Humidor gewissenhaft zu pflegen. Die meisten Aficionados betrachten diese Arbeit als wunderbare Pflicht die zu großer Leidenschaft einfach dazugehört. Es ist ein schönes Gefühl, mit dem ersten Zug das volle Aroma einer sorgsam gelagerten Zigarre aufzunehmen. Achten Sie deshalb auf eine regelmäßige Wartung, können Sie sich entspannter auf den Genuss konzentrieren.