Falsche Luftfeuchtigkeit im Humidor
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Nur bei optimalen klimatischen Bedingungen kann sich das Aroma einer Zigarre voll entfalten. Weder zu hoch noch zu niedrig darf die Luftfeuchtigkeit im Humidor sein. Weicht die Luftfeuchte von den Idealwerten ab, leiden die kostbaren Tabakwaren darunter. Wir klären auf, welche Maßnahmen Sie dagegen ergreifen können und sprechen über die perfekten Werte.
Zigarren sind empfindliche Genussmittel. Leidenschaftliche Afficionados wissen genau, wie sich die Luftfeuchtigkeit auf die Konsistenz und das Aroma von kostbaren Tabaksorten auswirkt. Deshalb achten sie besonders darauf, dass in Humidoren die Klimawerte absolut konstant bleiben. Doch was tun, wenn die Feuchtigkeit zu niedrig oder zu hoch ist?
Zigarren lagern: Wie sich die Luftfeuchtigkeit auf Tabak-Produkte auswirkt
Echte Kenner bewahren ihre Zigarren in einem Humidor auf. Ob als Kiste, Kommode oder gar als begehbaren Schrank – die unterschiedlichsten Modelle werden zur Tabaklagerung verwendet. Gute Varianten zeichnen sich dadurch aus, dass sie stabile klimatische Bedingungen halten können.
Experten empfehlen dafür einen Feuchtigkeitswert zwischen 65 und 68 %. Doch was passiert eigentlich, wenn die Luftfeuchte von den Idealwerten abweicht?
Zu feuchte Luft: Gefahr der Schimmelbildung
Ist das Klima zu feucht, stört das beim Abbrennen der Zigarre und man muss sie immer wieder neu anzünden. Diese Unterbrechungen sind einfach nur lästig. Gefährlich kann es werden, wenn gleichzeitig die Temperaturen zu hoch sind. Dann beginnt nämlich der Tabak zu fermentieren. Die Blätter schwitzen und glänzen ölig, sogar Schimmel kann sich ansetzen. Wenn das der Fall ist, kann man eigentlich nichts mehr für den handgerollten Tabak tun. Dann hilft nur mehr die Entsorgung.
Trockenheit verdirbt das Aroma
Ähnlich ungünstig wie eine zu hohe Feuchtigkeit ist zu trockene Luft. Dann wird der Tabak nämlich brüchig und nimmt einen beißenden, ungenießbaren Geschmack an. Wenn die Umgebungsluft nur während eines kurzen Zeitraumes zu trocken ist, können die Zigarren noch gerettet werden.
Dann empfiehlt es sich, die Exemplare mit einer langsamen Steigerung der Luftfeuchte wieder zu ihrer sortengerechten Konsistenz hinzuführen. Keinesfalls sollten wir dabei einen Feuchtigkeitswert von 75 % überschreiten.
Moderne Klimatechnik für fachgerechtes Zigarren Lagern
Besonders in großen, begehbaren Humidoren kommt man um den Einsatz eines Luftbefeuchters nicht herum. Meistens handelt es sich dabei um Modelle, die nach dem Prinzip der Kaltverdunstung arbeiten. Ausgestattet mit sensiblen Messsystemen regeln sich die Geräte nahezu vollautomatisch.
Sinken die Ist-Werte unter die Idealfeuchtigkeit, steuert die Klimatechnik konsequent dagegen.
Manchmal kann es im Humidor aber auch zu feucht werden. In diesem Fall sollte man zuerst versuchen, die Ursache dafür zu finden.
Gründe für zu hohe Feuchtigkeit in Humidoren
Die Ursachen für einen zu feuchten Zigarrenhumidor können vielfältig sein. Manchmal liegt es einfach nur daran, dass die Innenseite gereinigt und zu nass ausgewischt wurde. Dann reicht es schon aus, die Luftzirkulation anzuregen – hochwertige Humidore sind nämlich fast luftdicht verschlossen.
Große Modelle sind heute oft mit einem automatischen Belüftungssystem ausgestattet. Mit dieser Technik ist es möglich, die Zigarren über lange Zeit unbeaufsichtigt zu lagern. Überhaupt kann es sein, dass ein überdimensionierter Luftbefeuchter Schuld an den kritischen Luftbedingungen ist. Dann empfiehlt es sich, den Apparat zur Probe einfach mal abzuschalten und zu beobachten, ob die Zigarren nicht so konditioniert sind, dass sie ohne künstliche Befeuchtung auskommen.
Luft zu trocken – warum?
Wenn trotz Befeuchtungssystem die Luft in Humidoren austrocknet, kann das an frisch eingelagerten Zigarren liegen. Diese nehmen nämlich die Feuchtigkeit aus der Atmosphäre auf und binden sie. In diesem Fall sollten Sie erstmals einfach warten, weil sich das Klima nach einer gewissen Zeit von selbst reguliert.
Zu beachten ist außerdem, dass vor allem in kalten, trockenen Wintermonaten auch die Feuchtigkeitswerte in den Humidoren sinken.
Bewährtes Gegenmittel: Einfach mit einem feuchten Tuch die Innenwände auswischen. Diese Maßnahme reicht in der Regel dazu aus, dass sich die Luftfeuchte wieder normalisiert.
Wenn der Hygrometer falsche Werte liefert
Manchmal finden wir keine Ursache, warum die Luft im Humidor zu trocken oder zu feucht ist. Dann könnte es sein, dass der Hygrometer fehlerhaft arbeitet. Echthaarhygrometer neigen beispielsweise dazu, nach einer gewissen Zeit abzuweichen. Eigentlich logisch, weil die Haare langsam spröde werden. Die sensiblen Geräte messen die Ausdehnung des Haares und zeigen die Daten über ein Hebelwerk auf einer Skala an. Echthaarmodelle müssen also nach einiger Zeit durch neue Geräte ersetzt werden. Spiralhygrometer oder Synthetikhaarhygrometer können hingegen regelmäßig neu kalibriert werden.
Um auf Nummer sicher zu gehen, bauen manche Zigarrenliebhaber zwei Hygrometer in ihren Humidor ein. Zeigen beide dieselben Werte an, stimmen diese mit höchster Wahrscheinlichkeit auch. Weichen die Messdaten ab, kann man davon ausgehen, dass einer der beiden Feuchtigkeitsmesser nicht richtig funktioniert. Generell zahlt sich die Investition in ein modernes, digitales Hygrometer aus. Diese Modelle arbeiten extrem zuverlässig und liefern auch nach langer Einsatzzeit genaue Messergebnisse.
Tabak mit Sorgfalt lagern garantiert höchsten Genuss
Zigarren rauchen ist nicht nur ein Genuss, sondern eine Lebenseinstellung mit dem Sinn für das Erhabene. Deshalb ist es für Afficionados geradezu Pflicht, ihre Tabakschätze in hochwertigen Humidoren aufzubewahren.
Für den Geschmack und für das Aroma des Tabaks sind die klimatischen Bedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidend. Die Anschaffung hochwertiger Produkte und Techniken ist deshalb eine Investition, die sich vor allem bei langer Aufbewahrung von exklusiven Sorten lohnt. Nur damit ist gewährleistet, dass sich die Qualität der Zigarren erhält oder sogar noch verbessert. Wer die Anschaffung eines Humidors plant, sollte sich ausführlich beraten lassen.