Thermo-Hygrometer und -Hygrographen im Test
Wer wissen möchte, ob das Raumklima in einer Wohnung oder Arbeitsstätte Optimalwerte aufweist, muss Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Hygrograph und Hygrometer sind geeignete Geräte dafür. Dieser Artikel vergleicht einige dieser Geräte und zeigt, was man beachten sollte, wenn man solch ein Messgerät für Klimatechnik kauft.
Hygrometer, Hygrograph: Was ist das?
Streng genommen, passen die Begriffe Thermo-Hygrometer und Thermo-Hygrograph besser als Beschreibung der hier besprochenen Geräte, weil sie neben der Luftfeuchte auch die Raumtemperatur messen. Das ist nicht nur sinnvoll, weil man auf diese Weise zwei wichtige Einzelwerte abrufen kann. Man kann sie auch miteinander in Verbindung bringen und beispielsweise schauen, ob die Luftfeuchtigkeit im Winter bei relativ hohen Temperaturen im geheizten Raum immer (zu) niedrig ist.
Erst durch das Lesen der Messwerte lässt sich echter Handlungsbedarf erkennen und untermauert Überlegungen, ob und (falls ja) wie die Luftfeuchtigkeit reguliert werden muss.
Unterscheiden muss man das Thermo-Hygrometer vom Thermo-Hygrographen dennoch. Der Hygrometer ist eine ein Temperatur- und Feuchtigkeitsmessgerät. Dagegen dient der Thermo-Hygrograph nicht nur dazu, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu messen. Darüber hinaus zeichnet das Messgerät die gemessenen Werte auch auf. Von beiden Geräten muss man wiederum den Hygrostat unterscheiden. Er misst nur die Luftfeuchte und sorgt dafür, dass der kabellos mit ihm verbundene Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter nur dann anspringt, wenn der Messwert einen vom Nutzer eingestellten Sollwert unter- beziehungsweise überschreitet.
Welches Messgerät sollte man kaufen?
Nicht jedes Messgerät, das Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst, ist für jeden Nutzer optimal geeignet. Es gibt Unterschiede und man sollte diese Unterschiede berücksichtigen, wenn man einen Hygrographen oder Hygrometer kaufen möchte. Der im Artikel bereits erwähnte Unterschied zwischen den beiden Gerätearten ist einer davon.
Nur messen oder auch aufzeichnen?
Für Privatleute reicht es in der Regel aus, einen Hygrometer zu kaufen, der die Temperatur und die Luftfeuchte misst, ohne die Messwerte aufzuzeichnen. Solche nur messenden Geräte sind in der Regel die deutlich günstigeren. Man erhält sie teils für deutlich unter 50 Euro. Aufzeichnungen sind vor allem in Gewerberäumen sinnvoll, in denen ein optimales Raumklima besonders wichtig ist: etwa in Räumen für bestimmte Produktionsprozesse oder in Serverräumen. Aber auch in Archiven mit wichtigen Dokumenten kann es sinnvoll sein, Werte zu messen UND aufzuzeichnen.
Durch die Aufzeichnung lassen sich eventuell wertvolle Schlüsse aus den Daten ziehen, die zu einer weiteren Verbesserung des Raumklimas beitragen. Geräte wie der Brune Thermo Hygrograph Opus 20 werden mitsamt passender Software geliefert, die Messreihen grafisch oder numerisch darstellt. Der Brune Hygrograph 9060 kann die Messwerte sogar über einen integrierten Kurvenschreiber ausgeben.
Feuchtigkeitsmessgerät: stationär oder flexibel?
Brune Feuchtigkeitsmessgeräte sind allesamt flexibel anwendbar. Auch diejenigen, die zum Aufstellen oder Aufhängen gedacht sind, lassen sich sehr einfach in einen anderen Bereich der Wohnung oder Arbeitsstätte bringen, wo man sie dann erneut aufstellen oder aufhängen kann. Dennoch sind sie prinzipiell dafür gedacht, zumindest für eine Weile an einem bestimmten Ort zu verbleiben, um dort Temperatur und Luftfeuchte zu messen. Demgegenüber stehen elektronische Handmessgeräte wie das Modell 9007 von Brune. Sie können bedarfsorientiert jederzeit in unterschiedlichen Bereichen einer Immobilie eingesetzt werden, wenn man den Verdacht hat, dass Luftfeuchte und/oder Temperatur dort ungünstige Werte aufweisen.
Ein Gerät wie das Modell 9007 verrät einem auch, ab welcher Temperatur der Taupunkt erreicht würde. Beim Taupunkt ist die Luft maximal mit Feuchtigkeit angereichert. Wird ihr weitere Feuchtigkeit zugeführt, schlägt die sich beispielsweise an Fenstern, Wänden oder Decken nieder. Das kann dann zu feuchten Stellen und Schimmelbildung führen.
Stromversorgung: Manchmal geht mehr als nur die Batterie
Alle Thermo-Hygrometer und Thermo-Hygrographen funktionieren mit Batterien. Allerdings kann man sich bei den Hygrographen OPUS 20 und OPUS 20 PoE auch für eine alternative Stromversorgung entscheiden. So lässt sich der OPUS 20 via USB-Anschluss mit der Stromversorgung eines Computers verbinden und der OPUS 20 PoE ermöglicht zusätzlich die Stromversorgung über Ethernet (Power over Ethernet; PoE). Das erspart einen lästigen Wechsel von Batterien.
Messen oder auch alarmieren?
In der Regel messen Thermo-Feuchtigkeitsmessgeräte Werte und zeigen sie im Display an. Der Brune Thermo-Hygrometer 9026 geht darüber hinaus. Man kann bei ihm einen Alarm für Minimal- bzw. Maximalwerte einstellen. Dann erhält man immer dann eine Meldung, wenn die tatsächlich gemessenen Werte die eingestellten Limits über- und/oder unterschreiten. Das kann immer dann sehr sinnvoll sein, wenn Optimalwerte für Temperatur und Luftfeuchte essentiell für Produktions- oder Lagerprozesse sind.
Messbereiche: Wie extrem darf es werden?
Alle Brune-Messgeräte messen Werte in einem Bereich, der in normalen Haushalten und bei Anwendung in vielen Branchen praktisch nie über- oder unterschritten wird. Aber es gibt natürlich Ausnahmen: Einsatzgebiete, in denen es beispielsweise besonders warm oder kalt werden kann oder in denen die Luftfeuchte unter Umständen besonders weit absinkt oder steigt.
Messgrenzen Temperatur
In solchen Fällen wird ein Blick auf die Messbereiche der Klimatechnik wichtig. In einem Temperaturbereich von minus 10 bis plus 50 Grad Celsius messen alle Brune Messgeräte. Einige Ausführungen wie der Hygrograph OPUS 20 gehen herunter bis auf minus 20 Grad Celsius.
Auf der anderen Seite ist beim Hygrometer-Modell 9025 zwar bei minus 10 Grad Celsius Schluss. Dafür misst der 9025 Temperaturen bis zu plus 60 Grad Celsius.
Messgrenzen Luftfeuchtigkeit
Bei der Messung der relativen Luftfeuchte reicht das Spektrum beim Modell 9019 in Innenräumen von 25 bis 95 Prozent. Wer auch extremere Luftfeuchtigkeit messen möchte, entscheidet sich besser für den Thermo-Hygrometer 9025. Er umfasst ein Spektrum von 10 bis 99 Prozent. Noch größer ist das Spektrum beim Hygrographen 9060 (0 bis 100 Prozent).