Muffiger Geruch im Keller
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Muffiger Geruch im Keller: Wo kommt der her? Eine pauschal richtige Antwort darauf gibt es nicht. Unangenehme Gerüche in Kellerräumen können unterschiedliche Ursachen haben. Deshalb muss man sich auf die Suche nach den Geruchsquellen begeben, bevor man die Gerüche neutralisieren kann. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist nur eine mögliche Ursache, aber nicht die einzige.
Welche Ursachen haben muffige Kellerräume?
Muffiger Geruch im Keller kann zahlreiche Ursachen haben: Schlecht isolierte Abwasserrohre können eine Ursache sein, daneben eventuell tote Mäuse oder Ratten, feuchte Textilien und Papiere oder aber feuchte Stellen an Wänden oder Decken, an denen sich Schimmel gebildet hat. Feuchtigkeit ist generell ein häufigerer Grund dafür, dass ein Kellerraum muffig riecht.
Das liegt daran, dass feuchte Stellen generell ein gutes Klima für Schimmelpilz und andere Mikroorganismen wie Bakterien bilden. Mikroorganismen benötigen sowohl Feuchtigkeit als auch organische Substanzen für ihr Wachstum.
Passende organische Substanzen in Kellerräumen können zum Beispiel gelagerte alte Bücher und Zeitschriften sein sowie Textilien, Holz oder alte Tapeten. Und sowohl Schimmelpilze als auch Bakterien können olfaktorisch wahrnehmbare, gasförmige Stoffe in die Luft abgeben. Diese Geruchsstoffe werden auch MVOC (microbial volatile organic compounds) genannt. Sie können unter anderem ein Indiz für Schimmelbefall sein, den man visuell bisher noch nicht wahrgenommen hat, beispielsweise, weil der Schimmel hinter einem Möbelstück im Kellerraum wächst oder die in einer feuchten Kiste gelagerten Zeitschriften befallen sind.
Erster Schritt zur Geruchsbeseitigung: Geruch lokalisieren
Festzustellen, woher ein muffiger Geruch kommt, ist immer der wichtige erste Schritt vor einer Geruchsbeseitigung. Erst wenn die Ursache bekannt ist, kann man geeignete Maßnahmen ergreifen. Deshalb sollte ein feuchter Keller zunächst sorgfältig inspiziert werden. Dabei sollten man vor allem mit Nase und Augen aufmerksam sein. Wo wächst vielleicht Schimmel? Für eine Antwort auf diese Frage sollte man den Blick nicht nur auf Decken und Wände richten. Wie bereits erwähnt, kann Schimmelpilz zum Beispiel auch in irgendwelchen Kisten wachsen, sowie in Tüten, in denen ein feuchtes Mikroklima entstanden ist, oder auf Papierstapeln.
Ursachen beseitigen: Manchmal ganz einfach.
Manchmal ist es ganz einfach, Gerüche zu neutralisieren. Dann reicht es aus, beispielsweise feuchte Kleidung nicht mehr in Kellerräumen zu trocknen oder mit Schimmel befallene Papierrollen oder Holzobjekte besser wegzuwerfen. Muffig riechende Kleidung kann man waschen. Anti-Geruchssprays können bisweilen helfen, die Gerüche zu neutralisieren.
Und nur partiell auftretende Feuchtigkeit wird man vielleicht bereits durch einen kleinen Luftentfeuchter los, den man für wenig Geld im Supermarkt erhält.
In anderen Fällen ist die Ursachenbeseitigung komplizierter. Das gilt beispielsweise bei einem muffigen Geruch, der durch Schimmel an den Wänden entstanden ist. Ist der Schimmel wiederum aufgrund einer durchfeuchteten Bausubstanz gewachsen, steht im ungünstigsten Fall eine aufwändige Sanierung an. Dann muss der Schimmel beseitigt werden. Die Bausubstanz wird entfeuchtet. Darüber hinaus muss man dafür sorgen, dass keine neue Feuchtigkeit in der Bausubstanz entsteht. Mängel zu beheben und neuen Mängeln vorbeugen, ist häufig das Prinzip, dem bei solchen Arbeiten zu folgen ist.
Hohe Luftfeuchtigkeit: Problemindikator und/oder Verursacher
Eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit in Kellerräumen kann ebenfalls ein Indikator für ein zu unangenehmen Gerüchen führendes Problem sein. Im etwas günstigeren Fall ist die hohe Luftfeuchtigkeit der alleinige Verursacher. Dann besteht zumindest kein Problem durch eine undichte Außenhülle des Hauses. Die optimale relative Luftfeuchte liegt in den meisten Wohnräumen bei 40 bis 60 Prozent. In Kellern gilt oft ein etwas höherer, oberer Wert. Liegt die Luftfeuchte dauerhaft deutlich darüber, kann nicht nur schnell ein muffiger Geruch im Keller entstehen. Darüber hinaus drohen nicht unerhebliche Schäden an den in Kellerräumen gelagerten Objekten oder gar an der Bausubstanz.
Manchmal hilft bereits richtiges Lüften
Handelt es sich um einen Keller mit teils oberirdisch liegenden Bereichen und Fenstern, lässt sich ein muffiger Geruch nicht zuletzt durch gutes Lüften vertreiben. Darüber hinaus kann Lüften auch zur Feuchtigkeitsregulierung beitragen. Allerdings muss man hier ein wenig aufpassen. Lüftet man beispielsweise im Sommer zur heißesten Tageszeit, dringt sehr warme Außenluft in die meistens eher kühlen Kellerräume und kühlt dort ab. Und da kühlere Luft weniger Feuchtigkeit als wärmere speichern kann, kondensiert die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit und setzt sich ungewollt an Decken oder Wänden ab.
Lüften zur falschen Zeit kann also problematisch sein. Im Sommer sind der späte Abend oder der frühe Morgen meistens die besten Zeiten.
Luftentfeuchter können eine Lösung sein
In manchen Fällen können Luftentfeuchter eine gute Lösung sein. Wenn eine hohe Luftfeuchte zu muffigen Gerüchen in den Kellerräumen beiträgt, lässt sich die Ursache durchaus mit einem elektrischen Entfeuchter bekämpfen. Er kann auch die richtige Klimatechnik sein, wenn man im Winter keine andere Möglichkeit hat, als gewaschene Kleidung im Keller zu trocknen. Dann dünstet die Kleidung Feuchtigkeit aus, die der Entfeuchter schließlich neutralisiert.
Wichtig ist dabei einfach, dass man ein für die jeweilige Raumgröße geeignetes Gerät einsetzt. Nicht minder von Belang ist es, das Gerät bedarfsorientiert einzusetzen, weil die Luftfeuchte durchaus auch zu niedrig sein kann. Viele Luftentfeuchter haben die Möglichkeit eines Automatikbetriebs. Sie springen dann automatisch an, wenn die Luftfeuchtigkeit einen eingestellten Sollwert übersteigt. Und sie stellen sich ebenso automatisch ab, wenn sie wieder Normalwerte erreicht. Auch beim Luftentfeuchter gilt jedoch: Die Entscheidung für den Kauf eines Geräts als ein Beitrag zum Kampf gegen muffige Gerüche darf die Ursachenanalyse nie ersetzen. Nur, wer die Ursachen kennt, kann tatsächlich beurteilen, ob ein feuchter Keller durch den Entfeuchter wirklich trockener wird, sodass auch die Geruchsbelästigung aufhört.