Silberfische bekämpfen

« Maßnahmen bei Befall »

Silberfische im Haus sind nicht gefährlich. Aber viele Menschen empfinden sie als lästig und unangenehm und möchten zumindest in ihrem Haus Silberfische bekämpfen. Das geschieht oft am besten, indem man ihre Lebensbedingungen verschlechtert. Die kleinen Insekten lieben relativ hohe Raumtemperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb Luftentfeuchter bisweilen sehr hilfreich gegen sie sind. Wie man Silberfische loswerden kann, verrät dieser Artikel.

Silberfische haben mit Fischen nichts zu tun

In der Wissenschaft nennt man Silberfische “Lepisma saccharina”. Und da sie absolut nichts mit Fischen zu tun haben, sondern stattdessen zur Ordnung der Fischchen gehören, ist Silberfischchen für sie der passendere Name. Fischchen sind flügellose Insekten mit einem langgestreckten und relativ flachen Körper.

Ein Silberfischchen (Lepisma saccharina)
© Rainer Fuhrmann / Fotolia.com

Die Silberfischchen besitzen vorne zwei Fühler und drei weitere an ihrem Körperende. Die Insekten scheuen das Licht und lieben es warm und feucht. Sehr wohl fühlen sie sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 90 Prozent und bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Deshalb bieten bestimmte Stellen im Haus oft perfekte Bedingungen für sie.

Die kleinen Tiere bevorzugen stärkehaltige Nahrung. Zucker gehört dazu. Aus diesem Grund werden Silberfischchen bisweilen auch Zuckergast genannt. Dinge wie Hautschuppen, Hausstaubmilben, Haare, natürliche Textilstoffe oder Kunstfasern, Kleister, Schimmelpilz und Papier sind ebenfalls nahrhaft für das Tier. Im Extremfall kann es aber auch mehrere Monate lang ohne Nahrung auskommen.

Silberfische sind ungefährlich

Silberfischchen übertragen keine Krankheiten, sind also für die menschliche Gesundheit ungefährlich. Da sie unter anderem Hausstaubmilben fressen, können sie sogar nützlich sein, weil der Kot der Hausstaubmilbe für Hausstauballergiker ein allergener Stoff ist. Zudem können die Fischchen – wenn auch im geringen Maße – auftretenden Schimmel reduzieren. Tagsüber sieht man die Tiere kaum. Eher trifft man nachts auf sie, wenn man beispielsweise ins Bad muss und dort das Licht anmacht.

Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit (z. B. das Badezimmer) mögen Silberfische
© coralimages / Fotolia.com

Das Bad eines Hauses gehört oft zu den Räumen mit guten Lebensbedingungen für die Insekten. Küchen, relativ feuchte und nicht zu kühle Keller sowie Waschräume kommen ebenfalls infrage. Hier existieren oft Stellen, die den Tieren die oben definierten optimalen Lebensbedingungen bieten. Die Insekten verstecken sich dann tagsüber beispielsweise in Ritzen, Abflüssen oder hinter schlecht angebrachten Fußbodenleisten.

Findet man die Insekten in geringer Anzahl im Haus, ist das noch nicht zwangsläufig ein Grund, die Silberfische zu bekämpfen. Manche bekämpfen sie aus Ekel dennoch bereits dann, wenn es nur wenige sind. Auch bei einer größeren Anzahl im Haus, besteht durch die Fischchen selbst keine gesundheitliche Gefahr. Allerdings steigt das Ekelgefühl und trifft dann oft auch diejenigen, die die kleinen Tiere beim Auftreten in geringer Zahl nicht bekämpfen würden.

Hinzu kommt: Viele der Insekten im Haus können ein Indikator dafür sein, dass die Luftfeuchtigkeit in einigen Räumen deutlich zu hoch ist, was nicht zuletzt Schimmelbildung begünstigt.

Silberfischen die Lebensbedingungen zu verschlechtern, heißt dann auch: Man verbessert das Raumklima für den Menschen. Für ihn liegt die optimale relative Luftfeuchte in den meisten Wohnräumen zwischen 40 und 60 Prozent. In Räumen wie Keller und Badezimmer kann sie etwas höher sein, sollte aber keinesfalls längerfristig Werte erreichen, die optimal für Silberfischchen sind.

Manchmal helfen kleine Dinge und verändertes Verhalten

Um Silberfische zu bekämpfen, sollten Haus- und Wohnungsbesitzer zunächst schauen, ob schon einfache Verhaltensänderungen und kleine Arbeiten an der Wohnung die Lebensbedingungen der Insekten so verschlechtern, dass sich ihre Zahl reduziert. Man kann Risse in der Wand kitten oder gelockerte Fußbodenleisten wieder fest anbringen und damit die Stellen im Haus beseitigen, an denen sich Silberfischchen verbergen können.

Gegen Risse in der Wand oder andere Orte, an denen Silberfischchen eindringen könnten, kann man gut abdichten
© avstraliavasin / Fotolia.com

Ein regelmäßiges Reinigen von Fußboden, Waschbecken und Duschwannen kann das Nahrungsangebot für die Tiere ebenso reduzieren wie fest verschlossene Zucker- und Mehldosen. Und da die Insekten sich gerne in Abflüssen verbergen, hat auch das Durchspülen mit heißem Wasser einen gewissen Effekt. Nicht zuletzt kann man Silberfischchen natürlich fangen: beispielsweise mithilfe von Klebefallen.

Luftfeuchtigkeit spielt häufig eine wichtige Rolle

Eine hohe Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, gehört oft zu den besonders nachhaltigen Maßnahmen, um Silberfische zu bekämpfen. Auch hier reichen mitunter einfache Verhaltensänderungen aus, um das Ziel zu erreichen. In fensterlosen Bädern sollte man nach der heißen Dusche oder dem Schaumbad zumindest die Tür weit offen halten, sodass die feuchte Luft abziehen kann. Feuchte Handtücher bewahrt man zudem besser vorübergehend anderswo als im fensterlosen Badezimmer auf.

Thermo-Hygrometer 9025

Wer Wäsche ohne einen elektrischen Wäschetrockner trocknet, sollte das in einem Raum mit ausreichend Luftzufuhr und nicht im fensterlosen Keller machen. Auch hier können ansonsten sehr schnell gute Lebensbedingungen für die Insekten entstehen. Die Luftfeuchte lässt sich mit einem Hygrometer messen. Misst man in einem Raum über einen längeren Zeitraum Werte, die die Optimalwerte deutlich übersteigen, sollte man dringend tätig werden. Und das bedeutet: Man sucht zunächst nach den Ursachen. Im ungünstigsten Fall liegen sie in Baumängeln, die aufwändig beseitigt werden müssen. Oft helfen aber bereits weniger aufwändige Maßnahmen.

Die Sache mit dem Lüften

Lüften ist manchmal, aber keineswegs immer, eine gute Maßnahme, um eine hohe Luftfeuchte in einem Raum zu reduzieren. Wer beispielsweise im Sommer mittags heiße Luft mit relativ viel Luftfeuchtigkeit in einen weniger heißen Raum hineinlässt, tut sich oft keinen Gefallen. Kühlt sich die Luft nämlich ab, kann sie weniger Feuchtigkeit speichern. Die in der Luft vorhandene Feuchtigkeit ist dann oft bereits zu viel, sodass Wasser an Wänden oder Decken kondensiert. Das kann zu Schimmel führen und zu einem Raumklima, das Silberfischen weitaus besser gefällt als Menschen.

Luftentfeuchter Dehumid 9H  Luftentfeuchter Dehumid 2

Luftentfeuchter können sinnvoll sein

Mit einem Luftentfeuchter lassen sich ebenfalls zu hohe Luftfeuchtigkeitswerte und damit Silberfische bekämpfen. Sinnvoll kann das etwa dann sein, wenn man Wäsche in weniger gut durchlüfteten Räumen trocknen muss. Sinnvoll ist der Luftentfeuchter aber auch in manchen Wohnräumen, wenn oben beschriebene kleinere Maßnahmen alleine nicht ausreichen. Allerdings gilt auch hier: Luftentfeuchter im Kampf gegen Silberfischchen einzusetzen, darf die Suche nach den Ursachen hoher Luftfeuchtigkeit nicht ersetzen. Hat man die Ursache gefunden, können die Geräte aber einen wertvollen Beitrag leisten, um negative Folgen einer zu hohen Luftfeuchte zu vermeiden.