Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufzeichnen
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Eine ganze Reihe von Produktionsabläufen sind klimasensitive Produktionsprozesse. Das bedeutet: Bei ihnen wird die Produktion stark beeinträchtigt, wenn die Raumtemperatur und/oder die Luftfeuchtigkeit deutlich unter oder über einem gewissen Optimum liegt. Deshalb sollte man solche Prozesse durch eine kontinuierliche Überwachung von Klimawerten schützen. Überwachen bedeutet nicht nur messen, sondern Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufzeichnen, um Probleme frühzeitig zu erkennen. Möglich macht solch eine Aufzeichnung ein Thermo-Hygrograph.
Klimasensitive Produktionsprozesse? Es gibt ganz viele!
Als klimasensitiv lässt sich jeder Produktionsprozess bezeichnen, bei dem Umgebungsbedingungen wie Lufttemperatur, Luftfeuchte und Luftreinheit eine bedeutende Rolle spielen. Solche Produktionsprozesse existieren in vielen verschiedenen Branchen. Einige Beispiele:
Pharmaindustrie
In der Pharmaindustrie sind konstant gehaltene Temperaturen sowie optimale Luftfeuchtigkeit wichtig, weil ansonsten einige Wirkstoffe ihre Wirksamkeit verlieren können. Darüber hinaus muss ausgeschlossen sein, dass winzige, über die Luft transportierte Partikel Medikamente verunreinigen und im Extremfall ihre Wirksamkeit beeinträchtigen.
Nicht zuletzt sollte man neben der Temperatur die Feuchtigkeit in der Luft messen und aufzeichnen, da etwa Pulver bei zu hoher Luftfeuchte verklumpen können.
Lebensmittelindustrie
Luftfeuchtigkeit und Temperatur aufzeichnen sollte man in der Lebensmittelindustrie, weil hier ebenfalls optimale Umgebungsbedingungen wichtig sind. Ein Beispiel ist die Weiterverarbeitung von Fleisch mit möglichen Arbeitsschritten wie Zerlegen, Zerkleinern und Füllen. Hier greifen Vorschriften wie die “Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs”. Die Verordnung liefert unter anderem Grenzwerte für die maximal zulässige Temperatur bei der Lagerung und Beförderung von Fleisch.
Die Herausgeber des QS-Prüfzeichens fordern in ihrem Leitfaden “Verarbeitung von Fleisch und Fleischwaren” deshalb zum Beispiel für das Zerlegen von Fleisch eine einzuhaltende Raumtemperatur von 12 Grad Celsius. Generell wird zudem eine Temperaturregistrierung und -dokumentation gefordert.
Druckindustrie
Bei der Produktion von Druckerzeugnissen darf weder zu viel noch zu wenig Feuchtigkeit in der Luft sein. Durch zu hohe Luftfeuchte kann Papier aufquellen. Das führt eventuell gar nicht einmal zu großen sichtbaren Veränderungen, hat aber dennoch negative Auswirkungen auf das Material. Auch nur leicht wellig gewordene Papierbahnen laufen eventuell schlechter durch die Druckanlage. Ausfallzeiten häufen sich. Möglicherweise leidet zudem die Qualität der Druckerzeugnisse, sodass sich die Ausschussquote erhöht. Zu wenig Feuchtigkeit in der Luft kann ebenfalls negative Auswirkungen in einer Druckerei haben. In sehr trockener Luft gibt das Papier eventuell selbst Feuchtigkeit an die Raumluft ab und verändert sich so ebenfalls in seinen Dimensionen.
Laut Angaben der Berufsgenossenschaft “Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse” kann bereits eine Änderung der relativen Luftfeuchte um zehn Prozent zu einer Längenänderung von 0,1 bis 0,2 Prozent führen. Bei 100 Zentimetern sind das immerhin ein bis zwei Millimeter. Das hört sich erst einmal wenig an. Es kann aber dennoch häufigere Probleme in der Produktion verursachen, die in der Summe die Kosten deutlich steigern. Ähnliches kann in trockener Luft geschehen, weil das Risiko elektrostatischer Aufladungen steigt. Dadurch “klebt” Papier eventuell aneinander, wodurch es ebenfalls zu häufigeren Ausfallzeiten kommt.
Weitere Branchen, die eine Überwachung und Aufzeichnung des Raumklimas erfordern
Die vorangegangenen Beispiele zeigen, warum man in den Produktionsprozessen mancher Branchen auf passende Feuchtigkeits- und Temperaturwerte achten muss. Die Auflistung ließe sich um eine ganze Reihe zusätzlicher Beispiele erweitern. So spielen geeignete Umgebungsbedingungen unter anderem in der Elektroindustrie, in der Holz- und der Textilverarbeitung sowie im Automotive-Sektor eine Rolle.
In all diesen Branchen stehen zwei wichtige Aufgaben an: 1) die Umgebungswerte möglichst im optimalen Bereich halten und 2) Abweichungen möglichst schnell registrieren, korrigieren und Schlussfolgerungen ziehen, um künftige Abweichungen zu vermeiden. Insbesondere für Letzteres sollte man Werte wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur aufzeichnen und nicht nur messen.
Klimawerte aufzeichnen
Um ein Ansteigen oder Absinken von Feuchtigkeits- und Temperaturwerten über oder unter ein Normalniveau zu registrieren und möglichst schnell zu handeln, muss man die Werte nicht unbedingt aufzeichnen. Man kann beispielsweise die Luftfeuchtigkeit messen und im Bedarfsfall mit einem Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter regulieren. Die Regulierung lässt sich als ein automatisiertes System verwirklichen, bei dem man einen Befeuchter wie den Brune B 500 Professional und einen Entfeuchter wie den Dehumid HP 50 mit einem Hygrostat zu einem Gesamtsystem zusammenschließt. Der Hygrostat misst Feuchtigkeitswerte und sendet sie via Funk an die Geräte. Falls notwendig, regulieren die Geräte dann die Luftfeuchte, sodass sie immer optimal bleibt.
Ein Hygrograph zur Messung und Aufzeichnung der Feuchtigkeitswerte ist dabei erst einmal unnötig. Ähnlich verhält es sich mit der Temperatur. Um Temperaturwerte kurzfristig zu regulieren, ist keine Aufzeichnung nötig. Dennoch sollte man sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit aufzeichnen. Wichtig ist es nämlich nicht nur, unzulässige Werte kurzfristig wieder auf ein Normalniveau zu bringen, damit klimasensitive Produktionsprozesse möglichst störungsfrei weiterlaufen. Darüber hinaus ist die Analyse wichtig, warum die Werte derart abgesunken oder angestiegen sind. Und dafür kann es sinnvoll sein, beispielsweise einmal Raumtemperatur und Luftfeuchte in Abhängigkeit zueinander zu betrachten. Je wärmer Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie nämlich speichern. Kühlt sich warme Luft ab, sinkt ihre Speicherkapazität. Dieselbe absolute Menge Feuchtigkeit in der Luft bedeutet deshalb bei warmer Luft eine niedrigere relative Luftfeuchte als bei kalter.
Ein Thermo-Hygrograph macht die gleichzeitige Analyse von Feuchtigkeits- und Temperaturwerten möglich. Der Thermo-Hygrograph ist zugleich ein Hygrograph, mit dem man Werte für die Luftfeuchtigkeit aufzeichnen kann, und ein Thermograph, der Temperaturwerte misst und aufzeichnet. So lässt sich unter anderem herausfinden, ob sich stets bei einer gewissen Raumtemperatur eine sehr hohe oder niedrige Luftfeuchte ergibt, die zu Produktionsausfällen führt. Falls ja, kann das wichtige Rückschlüsse auf Ursachen zulassen.
Geeignet für Messung und Aufzeichnung: der Opus 20
Werte für die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur aufzeichnen kann man beispielsweise mit dem Opus 20. Dieser Thermo-Hygrograph wird via USB, Batterien oder alternativ über PoE (Power over Ethernet) mit Strom versorgt. Geliefert wird er mit der Windows-Auswertsoftware SmartGraph™ 3. Mit dieser Software kann man die Werte für Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit aufzeichnen und zugleich auswerten. Für eine gute Auswertung lassen sich die Werte numerisch oder graphisch darstellen.
Sehr gut sind beim Opus 20 die Messbereiche. Sie reichen bei den Temperaturen von minus 20 bis plus 50 Grad Celsius und sind damit auch für extremere Bedingungen geeignet. Als Hygrograph misst das Gerät eine relative Luftfeuchte von 10 bis 95 Prozent. Durch die hohe Auflösung bei den Temperaturwerten (0,1 Grad Celsius) und bei der Feuchte (0,5 Prozent relative Luftfeuchte) lassen sich bereits kleine Abweichungen von den Normalwerten bei der Feuchtigkeit und der Temperatur aufzeichnen und analysieren. Klimasensitive Produktionsprozesse lassen sich so weiter optimieren, sodass sie kosten- und energieeffizienter werden. Produktionsbetrieben spart das bares Geld. Und das ist doch eine ganz gute Nachricht.