Luftfeuchtigkeit im Altbau
« Welche klimatischen Bedingungen herrschen in alten Häusern? »
Noch immer entspricht längst nicht jeder Altbau in Deutschland zumindest halbwegs modernen Anforderungen an Energieeffizienz. Solche Altbauten mit einer geeigneten Dämmung auszustatten, ist ein aktiver Klimaschutz und hilft, mittelfristig viel Geld zu sparen. Fehler bei der Sanierung können aber zu einem ungünstigen Raumklima führen, bei dem die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird und beispielsweise Schimmel droht. In solchen Fällen können Luftentfeuchter zumindest eine gute Zwischenlösung sein.
Dämmen ist sinnvoll. Aber nur richtiges Dämmen.
Eine geeignete Altbau-Dämmung kann die Energiekosten eines Hauses deutlich reduzieren. Laut Unsanierte Bauwerke ohne geeignete Dämmung beanspruchen ungefähr dreimal so viel Energie wie ein Neubau. Bei einer fachgerechten Sanierung lässt sich der Energiebedarf um bis zu 50 Prozent reduzieren und die Einsparung kann pro Haushalt bei bis zu 500 Euro liegen.
Maßnahmen wie eine Altbaudämmung können aber auch zu einem Problem werden, wenn nicht sämtliche wichtigen Aspekte beachtet werden. Wer fehlerhaft dämmt, beeinflusst das Raumklima negativ. Bei einer Altbausanierung mit Dämmungsmaßnahmen sind immer gleichsam Konzepte für einen ausreichenden Luftaustausch wichtig. Lässt man dies unberücksichtigt, kann die Luftfeuchtigkeit im Altbau ansteigen und sich an Wänden und Decken niederschlagen. Mögliche Ursache dafür ist ein verschobener Taupunkt.
Luft kann nicht endlos Wasser speichern
Der Taupunkt ist diejenige Lufttemperatur, an der die bestehende absolute Menge an Feuchtigkeit genau der maximalen Feuchtigkeitsmenge entspricht, die die Luft aufnehmen kann. Die ist wiederum von der Lufttemperatur abhängig. Generell gilt: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kältere.
Während die maximal speicherbare Feuchtigkeitsmenge beispielsweise bei 25 Grad Celsius warmer Raumluft 23 g/m³ beträgt, liegt sie bei 20 Grad Celsius warmer Luft nur noch bei 17,5 g/m³. Das bedeutet also: In kälteren Bereichen eines Zimmers steigt die relative Luftfeuchtigkeit, weil die Lufttemperatur sinkt. Die relative Luftfeuchte gibt an, zu wie viel Prozent die Luft bereits gesättigt ist.
25 Grad warme Luft mit 17,5 g/m³ Luftfeuchtigkeit ist zu etwa 76 Prozent gesättigt, da sie maximal 23 g/m³ Feuchtigkeit aufnehmen könnte. Kühlt sie auf 20 Grad Celsius ab, ist sie plötzlich mit derselben Feuchtigkeitsmenge zu 100 Prozent gesättigt, weil sie mit 20 Grad nur noch maximal 17,5 g/m³ Feuchtigkeit speichern kann. Sinkt die Temperatur dann noch weiter, setzt sich Feuchtigkeit zum Beispiel an Wänden ab.
Dämmen und Fenstertausch können Schimmelbildung begünstigen
Bei bestimmten Sanierungsarbeiten am Altbau definiert die Energieeinsparverordnung (EnEV) unter anderem Anforderungen an Luftdichtigkeit. Das ist verständlich, weil mit ausströmender Luft Wärme aus dem Hausinneren entweicht. Es erfordert jedoch oft mehrere Arbeiten. Ersetzt man etwa alte Fenster durch neue, halten nicht nur die neuen Fenster Wärme besser im Innenraum. Man muss zusätzlich Dichtungen im Übergang von Mauerwerk und Rahmen einsetzen, die ebenfalls dafür sorgen, dass der Wärmeabfluss und zugleich der Luftaustausch reduziert werden.
Bewohner eines Hauses sorgen bisweilen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen deutlich steigt. Sie kochen, Sie duschen und baden. Und die so mit Feuchtigkeit angereicherte Luft entweicht weniger schnell als zuvor aus dem Altbau. Kühlt sie sich beispielsweise an einer ungedämmten Außenwand ab, kondensiert die Feuchtigkeit dort. Das kondensierte Wasser bildet dann auf der Tapete oder ähnlichen Oberflächen aus organischen Substanzen einen perfekten Nährboden für Schimmelpilze.
Bei einer unsachgemäßen Dämmung kann es ebenfalls zu Problemen mit der Luftfeuchtigkeit kommen. Dann entstehen unter Umständen Wärmebrücken. Das sind Stellen, die unzureichend gedämmt und so deutlich kühler als benachbarte Bereiche sind. Hier kann die Luft ebenfalls so sehr abkühlen, dass sie den Taupunkt überschreitet.
Besonders problematisch für das Raumklima kann eine fehlerhafte Innendämmung sein. Bei der Dämmung im Innenraum geschieht es im ungünstigen Fall, dass Raumluft in der Bausubstanz hinter der Innendämmschicht ihren Taupunkt erreicht und dadurch Feuchtigkeit freisetzt. Auch so entsteht ein perfekter Nährboden für Schimmelpilze.
Ein Luftentfeuchter kann helfen
Vermutet man aufgrund von Dämmung, Fenstertausch oder anderen Gründen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Altbau, sollte man erst einmal Werte messen, bevor man Maßnahmen ergreift. Für die Messung eignen sich Klima-Messgeräte wie der Thermo-Hygrometer 9025. Zur Orientierung: Optimal ist die Luftfeuchte in den meisten Wohnräumen bei Werten zwischen 40 und 60 Prozent. Etwas höher kann sie bisweilen im Badezimmer und im unbewohnten Keller sein.
Erreicht sie dagegen oft viel höhere Werte, sind Maßnahmen zur Senkung der Luftfeuchte nötig. Hier kann ein Luftentfeuchter gute Dienste leisten, weil er die Luftfeuchte bei Bedarf reduziert. Dieser Vorgang lässt sich automatisieren. Das Gerät misst in diesem Fall Feuchtigkeitswerte und springt automatisch an, sobald sie einen eingestellten Maximalwert übersteigen. Sinkt der Messwert wieder unter den Maximalwert, stellt sich das Gerät ab.
Für den privaten Bedarf im Altbau wie für den Einsatz in nicht allzu großen Altbaubüros eignen sich Geräte wie der Dehumid 9 oder der Dehumid 9H. Der Dehumid 9 arbeitet als reiner Luftentfeuchter, während der 9H sowohl Entfeuchter und Heizung ist. Beide Geräte können die Luftfeuchtigkeit im Altbau so senken, dass sich das Raumklima verbessert und das Risiko feuchter Decken und Wände deutlich reduziert.
Bei einer permanent hohen Luftfeuchte, die den Entfeuchter praktisch im Dauerbetrieb laufen lässt, sollte man über weitergehende Maßnahmen nachdenken. Die Permanenz zu hoher Werte ist ein Anzeichen dafür, dass das gesamte Lüftungskonzept des Hauses nicht stimmt. Mögliche Abhilfe kann ein verändertes Lüftungsverhalten schaffen. Möglicherweise muss aber auch ein verändertes technisches Lüftungskonzept installiert werden.
Bei zu wenig Luftfeuchte ist ein Luftbefeuchter gut
Abschließend sollte man sich nochmals bewusst machen, dass eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Altbau keineswegs zwangsläufig auftritt, wenn man sich für eine Altbau-Dämmung entscheidet. Bei korrekt ausgeführter Dämmung gibt es oft keine Probleme. Bei richtig gedämmten Altbauwohnungen kann es – ebenso wie im Neubau – auf der anderen Seite durchaus auch geschehen, dass man im Winter mit zu niedriger statt zu hoher Luftfeuchte konfrontiert wird.
Zu niedrige Feuchtigkeitswerte sind ebenfalls nicht gut. Sie können unter anderem das Risiko steigern, an einer Infektionskrankheit wie zum Beispiel einer Erkältung zu erkranken. Um dem vorzubeugen, eignet sich statt ein Luftbefeuchter. Infrage kommen hier beispielsweise der Brune B 120 oder der B 125.