Gesundheitsrisiko Schimmel
« Gesundheitsrisiko Schimmel: Wann macht Schimmel krank? »
Wer Schimmel in seiner Wohnung entdeckt, sollte schnell reagieren. Schimmelpilzsporen sind nämlich äußerst gesundheitsschädlich. Welche vorbeugenden Maßnahmen Sie gegen Schimmelbildung treffen sollten und wie sie die hartnäckigen Mikroorganismen nachhaltig entfernen können, erfahren Sie hier.
Neben der richtigen Temperatur ist eine optimale Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend, damit wir uns in unseren vier Wänden wohlfühlen. Ist die Luft zu trocken, quälen uns gereizte Schleimhäute, brennende Augen und gespannte Haut. Unsere Atemwege sind beeinträchtigt und wir werden anfälliger für Infektionen – ein starkes Thema, das vor allem vor und während der Heizperiode in den Medien immer wieder diskutiert wird. Ebenso unangenehm wirkt sich aber ebenso ein zu feuchtes Raumklima auf unseren Organismus aus. Wir verspüren eine drückende Schwüle, schwitzen mehr und kämpfen mit schlechten Gerüchen. Eine bedeutende Gefahr unterschätzen wir häufig: Hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit kalten Decken, Wänden und Böden begünstigt die Schimmelbildung. Erfahren Sie hier, welche vorbeugenden Maßnahmen Sie dagegen treffen sollten und wie Sie Schimmel effektiv entfernen können.
Ein hartnäckiger Pilz breitet sich aus
Schimmelpilzsporen finden sich überall in der Atmosphäre – sowohl im Freien als auch in den Innenräumen. Doch keine Sorge: Die Konzentration der Mikroorganismen ist meistens so gering, dass sie keine Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Geschätzte 120.000 verschiedene Arten tummeln sich in unserer Welt, und bei weitem nicht alle sind schädlich. Problematisch wird es erst, wenn die Sporen ideale Bedingungen vorfinden, um sich anzusiedeln und zu verbreiten. Geringe Luftzirkulation, hohe Luftfeuchtigkeit, kühle Oberflächen – es benötigt nicht viel, und die genügsamen Pilze schlagen zuerst ein unsichtbares Geflecht aus Zellfäden an Tapeten, Beton, Textilien und anderen organischen Materialien. Der berüchtigte schwarze Flaum entsteht erst in der zweiten Phase des Wachstums. Bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius fühlt sich der Pilz besonders wohl. Wenn der Schimmelpils erstmals entdeckt wird, ist es meistens schon zu spät, um effektiv vorzubeugen. Dann gilt es gezielte Maßnahmen zu treffen, den Schimmel zu entfernen.
Krank durch Schimmel?
Grundsätzlich vorweg: Nicht jede Schimmelart macht krank. Manche, und zwar solche auf diversen Käsesorten, essen wir sogar. Für Menschen gefährlich sind vor allem jene Sporen, die über die Atemluft in unsere Lunge gelangen. Die Krankheit Aspergillose wird beispielsweise durch die Sporen des Schimmelpilzes Aspergillus verursacht. Bei entsprechender Veranlagung kommt es zu einer allergischen Reaktion, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist eine Infektion möglich. Im Normalfall werden Lunge, Nasennebenhöhlen und Ohren befallen, in seltenen Fällen infizieren sich sogar Haut, Leber, Herz und Nieren. Dabei können unterschiedliche Symptome beobachtet werden. Husten mit zum Teil blutigem Auswurf, Atemnot und Fieber sind häufige Reaktionen auf eine Aspergillus-Infektion. Einher gehen ständige Müdigkeit und Schlappheit, im schlimmsten Fall kann sogar eine Hirnhautentzündung in der Folge ausbrechen.
Auch andere Schimmelsporenarten verursachen gesundheitliche Beeinträchtigungen. So können Seh-, Schlaf- und Konzentrationsstörungen auftreten, ohne einen erkenntlichen Grund zu haben. Magen-Darm-Beschwerden, Schleimhautreizungen, Atemprobleme und Neurodermitis sind weitere Symptome, die aufgrund einer Schimmelbelastung verursacht werden können. Da diese Erscheinungen auch durch andere Krankheiten hervorgerufen werden, ist eine ärztliche Diagnose samt der richtigen Behandlung unerlässlich.
Besonderer Schutz für Kinder
Unsere Kleinsten reagieren extrem empfindlich auf eine dauerhafte Sporenbelastung. Wir sollten deshalb auch das geringste Anzeichen auf Schimmelbefall ernst nehmen und effektive Maßnahmen ergreifen. Der Einsatz eines Luftentfeuchters ist beispielsweise ein gutes Mittel, um die optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Hilfreich ist auch ein sinnvolles Lüftungsverhalten. Mehrmals am Tag alle Türen und Fenster für 10 Minuten ganz öffnen, und Schimmel wird erst gar nicht entstehen. Die in letzter Zeit immer öfter eingebauten Wohnraumlüftungsanlagen erfüllen in dieser Hinsicht auch ihren Zweck.
Schimmel wirkungsvoll entfernen
Haben sich die Schimmelpilze erst einmal ausgebreitet, ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Handelt es sich um ein kleines Nest, wischen wir den schwarzen Flaum einfach mit einem feuchten Tuch weg. Noch besser funktioniert es mit hochprozentigem Alkohol, Essig oder Spiritus. So werden die befallenen Stellen desinfiziert und die Mikroorganismen abgetötet. Aber Achtung: Durch die Bewegung wirbeln gefährliche Sporen auf, die in die Atemwege gelangen können. Es empfiehlt sich daher, einen Mundschutz zu verwenden. Hat sich der Schimmelpilz nicht nur an der Oberfläche, sondern tiefgründig festgesetzt, wird man um die Beauftragung eines Spezialisten nicht herum kommen. In jedem Fall sollte der Ursache des Befalles auf den Grund gegangen werden. Nur so kann man Gegenmaßnahmen setzen und sich nachhaltig davon befreien.
Etwas komplizierter verhält sich die Angelegenheit, wenn ganze Wände oder sogar Räume von dem lästigen Schimmelpilz befallen sind. Dramatisch ist es dann, wenn die Ursache dafür ein Baumangel wie mangelhafte Isolierung, Konstruktionsfehler oder ein feuchter Keller ist. Eine Behebung dieser Mängel kostet viel Geld – für viele Menschen ein nicht finanzierbares Unterfangen. Auch wenn die Ursache schließlich beseitigt wurde – um großflächigen Schimmel zu entfernen, sind wir in der Regel auf die Unterstützung einer Fachfirma angewiesen. Experten sind dafür besser ausgerüstet, setzen Luftentfeuchter ein und können auch die erforderlichen Schutzmaßnahmen treffen.
Schimmelbefall effektiv vorbeugen
Der Schimmelpilz gedeiht dann am besten, wenn er einen guten Nährboden entdeckt und genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Herrschen heiße Außentemperaturen vor, kondensiert die feuchte Luft an den kühlen Wänden – ideale Bedingungen für Sporen, die auf der Suche nach einer neuen Heimat sind. Luftentfeuchter beugen diesem Umstand vor – die modernen Geräte entziehen der Luft die Feuchtigkeit, wodurch der Wasserbeschlag an Böden, Decken und Wänden verhindert wird. Großzügiges Stoßlüften ist auch ein probates Mittel, um die Luftzirkulation anzukurbeln und eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Im Badezimmer und im Keller ist das Risiko für Schimmelbefall am höchsten. Jedenfalls gilt: Schimmel entfernen ist mühsam und teuer. Weit günstiger und wirksamer ist es, sinnvolle Vorbeugungsmaßnahmen zu setzen.