Kalk im Luftbefeuchter
« Tipps für optimale Wasserhygiene »
Aufgrund ihrer gesundheitlichen Wirkung spalten moderne Klimaanlagen und Luftbefeuchter die deutsche Bevölkerung seit Jahren in zwei Hälften. Während die eine auf steigende Lebensqualität und angenehmes Raumklima verweist, spricht die Gegenseite von “unbarmherzigen Bakterienschleudern”. Dabei wird häufig übersehen, dass die Geräte restlos keimfrei daherkommen, wenn sie regelmäßig entkalkt werden. Der nun folgende Beitrag verdeutlicht noch einmal nachhaltig, was es bei diesem Vorgang zu beachten gilt.
Kalk im Trinkwasser – Kein Grund zur Panik
Zunächst ist jedoch erst mal die Frage zu klären, wie es in Haushaltsgeräten überhaupt zu Kalkablagerungen kommen kann. Das lässt sich auf den Umstand zurückführen, dass das Mineral Calciumcarbonat in großer Menge in den äußeren Gesteinsschichten der Erde anzutreffen ist. Die Verbindung aus Kalzium, Sauerstoff und Kohlenstoff wird im täglichen Sprachgebrauch ganz simpel als Kalk deklariert und unter anderem als Düngemittel und Lebensmittelzusatz eingesetzt.
Dabei irritiert zunächst, dass sie in unserem Trinkwasser enthalten ist, wo sie doch als schwer wasserlöslich gilt. Hierbei ist dessen langer Weg zu berücksichtigen, der schon beinahe der Odyssee gleicht: Der Niederschlag versickert im Boden und nimmt auf seinem Weg durch karbonathaltige Gesteinsschichten durch natürliche Erosion bereits erste Kalkbestandteile auf. Das Wasser sammelt sich schließlich auf dem undurchdringlichen Grundgestein, das sich abhängig von der Region mit 100 Metern Tiefe relativ oberflächennah, sich aber auch 9 Kilometer unter unseren Füßen befinden kann. Auf diesem Untergrund fließt es bedächtig, jedoch unaufhaltsam zu den großen Trinkwasserreservoirs und anschließend direkt in die deutschen Haushalte. Je nach Bodenbeschaffenheit, nimmt es dabei mal mehr, mal weniger Kalk auf.
Entgegen der landläufigen Überzeugung, sind damit aber keine unmittelbaren gesundheitlichen Gefahren verbunden. So entspricht der Calciumgehalt in 200 ml Milch demselben, der in einem Liter Leitungswasser nachzuweisen ist. Demnach wurde vom Bundesumweltamt bislang kein gesetzlicher Grenzwert für den Kalkgehalt im Trinkwasser definiert. Das waren die guten Nachrichten, denen die schlechten auf dem Fuße folgen.
Kalk im Luftbefeuchter – die Lage spitzt sich zu
So nimmt der Kalk wieder seine ursprüngliche kristalline Struktur an, wenn das Wasser langsam verdunstet oder schnell verdampft. Dieser Prozess vollzieht sich in Waschmaschinen, Kaffeeautomaten und eben auch im herkömmlichen Luftbefeuchtungsgerät. Das ist dahingehend problematisch, weil dadurch der Siedepunkt des Wassers herabgesetzt wird. Es verdunstet nun bei niedrigen Temperaturen, wodurch sich die darin befindlichen Bakterienstämme empfindlich vermehren.
Erste Gegenmaßnahme: Einhalten der VDI 6022
Aufgrund der Bakteriengefahr wurden die Richtlinien des Vereins der deutschen Ingenieure (VDI) im Jahre 2003 zum Standard erhoben. Die entsprechenden Passagen gelten für alle zentralen Lüftungsanlagen und Einzelkomponenten (das betrifft Luftbefeuchter), die die Luftfeuchtigkeit und -qualität nachhaltig beeinflussen. Sie definieren zunächst die Anforderungen der Erstinspektion:
- Der Ort für die Probeentnahme wird festgelegt und markiert (Hygine-Monitoring)
- Funktionskontrolle der Filteranlagen
- Überprüfung der physikalischen Klimaparameter (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, maximaler Luftvolumenstrom etc.)
- Mikrobiologische Messungen (Bestimmung der Keimanzahl in den einzelnen Gerätekomponenten sowie der Zu- und Abluft)
Abhängig von der Geräteklasse folgen daraufhin alle zwei oder drei Jahre gründliche Nachuntersuchungen durch einen zertifizierten Hygienefachbetrieb. Registriert dieser dann Kalk im Luftbefeuchter, wird er restlos entfernt und der Betreiber noch einmal nachdrücklich bezüglich vorbeugender Maßnahmen instruiert. Theoretisch wäre damit alles geklärt. Die Pflicht zur Einhaltung der VDI 6022 beschränkt sich allerdings auf gewerbliche Anlagen, weshalb Eigenheimbesitzer die kostenintensiven Inspektionen gerne umgehen und ihr Luftbefeuchtungsgerät lieber in Eigenregie entkalken.
Auf dem Prüfstand: Chemische Kalklöser vs. Hausmittel
Damit schlittert man umgehend in die nächste Glaubensfrage: Soll man zum Entkalken lieber natürliche oder künstlich hergestellte Kalklöser und Hygienemittel verwenden? Das hängt in nicht geringem Maße von dem zu reinigenden Objekt ab. So löst verdünnte Essigsäure selbst hartnäckige Verkalkungen zuverlässig, greift darüber hinaus aber auch Messing- und Gummidichtungen an. Diese Methode ist daher nur eingeschränkt zu empfehlen, um Kalk im Luftbefeuchter und anderen Haushaltsgeräten zu entfernen. So ist der Einsatz von Essig auf gefliesten Oberflächen im Bad und der Küche wesentlich zielführender.
Im Vergleich dazu eignet sich flüssige oder pulverförmige Zitronensäure schon eher, um den Luftbefeuchter zu entkalken. Allerdings hat sie den Nachteil, dass sie in Kombination mit heißem Wasser Calciumcitrat-Ablagerungen bildet. Die sind zwar nicht weiter gesundheitsschädlich, führen den gesamten Prozess aber ad absurdum, wenn man alte Ablagerungen durch neue ersetzt.
Gerade bei starken Verunreinigungen sollte man daher der Wirkung chemischer Kalklöser vertrauen. Diese werden nicht selten von den führenden Klimatechnik-Produzenten entworfen, um sie exakt auf die Bedürfnisse der eigenen Luftbefeuchter abzustimmen. Das trifft unter anderem auf den Entkalker von Brune zu, der die hochwirksame Amidosolfonsäure beinhaltet. Sie löst Kalkablagerungen zuverlässiger und schneller als klassische Hausmittel und wurde mit einem zusätzlichen Farbindikator versehen. Dieser dient dazu sicherzustellen, dass die ätzende Substanz restlos ausgespült wird, nachdem sie den Kalk im Luftbefeuchter aufgelöst hat. So ist nach dem Entkalken einfach nur solange mit frischem Wasser nachzuspülen, bis es keinerlei Verfärbung mehr aufweist. Wie oft jener Vorgang erfolgen muss, wird geräteunabhängig ausschließlich von der Dauer des täglichen Gebrauchs bestimmt. So genügt es bei sporadischer Nutzung, in einem Rhythmus von 6 Monaten tätig zu werden. Wer das Luftbefeuchtungsgerät im Hochsommer rund um die Uhr und damit exzessiv einsetzen muss, sollte den Kalk aber mindestens alle drei Wochen entfernen.
Kalk im Luftbefeuchter ist einfach zu vermeiden
Der schlechte Ruf, der der Branche und ihren Produkten vorauseilt, ist letzten Endes also auch auf die unangemessene Erwartungshaltung der Verbraucher zurückzuführen. So neigen viele Deutsche dazu, sich prinzipiell das günstigste Gerät anzuschaffen, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und ignorieren den Umstand, dass es sich nicht selbsttätig entkalken kann. Dabei gibt es direkt mehrere Optionen, um Kalkablagerungen zuvorzukommen. Das betrifft zunächst externe Entkalker, die der Hauptwasserleitung zwischengeschaltet werden. Leider werden dabei neben dem Kalk aber auch alle anderen Minerale aus dem Trinkwasser gefiltert, was sich nachteilig auf dessen geschmackliche Note auswirkt. Alternativ dazu kann man in seinen Haushaltsgeräten ausschließlich destilliertes Wasser verwenden. Aufgrund der hohen deutschen Hygienestandards findet man es hierzulande aber nicht in jedem Supermarkt und muss daher mitunter unangemessen weite Fahrten in Kauf nehmen.
Andere Ansätze, wie etwa das Ionentausch-Verfahren, entstammen dem technischen Bereich. Dieses System findet unter anderem in Geschirrspülern Anwendung und ersetzt Calcium durch Natrium (natürliche Salze). Leider treten auch hierbei gewisse Nebenwirkungen auf: Auf Dauer greift der erhöhte Salzgehalt elastische Kunststoffe an, die zum Abdichten elektrischer Geräte eingesetzt werden. So verbirgt sich hinter den Entkalkungspatronen noch immer die überzeugendste Lösung, die unter anderem im Brune B 500 Professionell verbaut wurden. Sie bestehen im Wesentlichen aus einem Dauermagneten, der die Molekularstruktur des Kalks nachhaltig umwandelt, sodass er keine kristallinen Ablagerungen bilden kann. Abschließend bleibt somit festzuhalten, dass es relativ einfach ist, Kalk im Luftbefeuchter zu vermeiden, wenn man bereit ist, sich ein wenig in die Materie einzuarbeiten.