Feuchtes Mauerwerk
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Ein Leck im Wasserrohr, eine fehlerhaft konstruierte Wärmedämmung, aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich aufgrund mangelhafter Abdichtung – feuchtes Mauerwerk kann mehrere Ursachen und unangenehme Folgen haben. Deshalb ist eine effiziente Mauertrockenlegung wichtig. Dafür muss man allerdings auch den Ursachen für die Feuchtigkeit nachspüren, damit die Wände nachhaltig trocken bleiben.
Feuchte Wände: Manchmal keine ganz große Sache!
Manchmal sind Wände nur oberflächlich feucht. Vielleicht hat man im Badezimmer häufig geduscht und wenig gelüftet. Dadurch wurde die Luft oft mit Wasser angereichert, das sich anschließend an der Wand niedergeschlagen hat. Und im ungünstigen Fall hat das zu Schimmelpilz an Tapeten sowie anderen organischen Materialien geführt. Den Schimmel zu entfernen, kann aufwändig sein. Die Ursache für die Feuchtigkeit zu beseitigen, ist es eher nicht. Feuchtes Mauerwerk ist etwas anders.
Spricht man von feuchtem Mauerwerk, ist damit in der Regel mehr als nur oberflächliche Feuchtigkeit gemeint.
Das Wasser kommt beispielsweise aus dem Erdreich und ist tief in die Bausubstanz eingedrungen. Es kann Salze enthalten und zugleich weitere lösen. Dringt das Wasser mit den Salzen an die Maueroberfläche, verdunstet es und Salzausblühungen bleiben zurück. Darüber hinaus schwächt es das Mauerwerk, wenn Feuchtigkeit fortwährend Salze aus ihm herauslöst. Manche Salze können zudem Wasser speichern. Das führt zu noch feuchterem Mauerwerk und kann bei Frosttemperaturen zum Problem werden.
Wenn sich das gefrorene Wasser ausdehnt, beschädigt es ebenfalls die Bausubstanz. Die Feuchtigkeit wirkt sich natürlich auch auf das Raumklima aus. Das Wasser in den Mauern interagiert mit der Raumluft und kann die Luftfeuchtigkeit auf übermäßig hohe Werte steigern. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt in den meisten Räumen einer Wohnung und in Büros bei etwa 40 bis 60 Prozent. Ist sie dauerhaft höher, können ein klammes Raumklima und muffige Raumluft entstehen, sodass man sich nicht mehr wohlfühlt.
Feuchtes Mauerwerk: mögliche Ursachen
Für feuchte Mauern kommen viele Ursachen infrage. Wird zum Beispiel eine Innendämmung fehlerhaft ausgeführt, kann sich der sogenannte Taupunkt verschieben. Wärmere Luft kann mehr Wasser speichern als kältere. Der Taupunkt ist die Temperatur, an der die Luft so sehr abgekühlt ist, dass sie zu 100 Prozent mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Kühlt die Luft dann weiter herunter, kondensiert die Feuchte und schlägt sich nieder.
Bei einer fehlerhaften Wärmedämmung kondensiert das Wasser dann eventuell zwischen der neuen Dämmschicht und dem Mauerwerk und dringt anschließend in die Mauern ein. Das ist eine der möglichen Ursachen für feuchte Mauern. Natürlich gibt es noch weitere.
Wärmebrücken
Wärmebrücken sind Stellen im Bauwerk, an denen sehr viel Wärme aus dem Inneren nach außen dringt. Raumluft kann auch hier den Taupunkt erreichen: mit den bereits genannten Folgen.
Risse im Mauerwerk
Durch Risse in den Mauern kann – beispielsweise bei Starkregen – Wasser von außen in die Bausubstanz eindringen.
Kapillarfeuchte
Bei mangelhafter Abdichtung dringt Feuchtigkeit aus dem Erdreich durch Poren in den Mauern nach oben und durchfeuchtet beispielsweise Wände im Keller.
Defekte Wasserrohre
Ein geplatztes Wasserrohr, ein Leck oder undicht gewordene Dichtungen können dazu führen, dass Wasser aus den Leitungen in die Bausubstanz dringt.
Wichtig: Identifizieren und Beseitigen der Ursache!
Die durchfeuchteten Mauern zu trocknen, ist nur sinnvoll, wenn man zugleich die Ursache für das Problem identifiziert und beseitigt. Ansonsten tritt es erneut auf und die Mauertrockenlegung wird zum endlosen Prozess. Da es – wie bereits gezeigt – viele mögliche Ursachen für feuchtes Mauerwerk gibt, sind auch die nötigen Maßnahmen sehr unterschiedlich. Bei einem Leck im Wasserrohr muss man oft erst einmal die Stelle finden, an der Wasser austritt. Da sich die Rohre im Inneren der Wände befinden, ist das oft nicht ganz einfach.
Fachleute können aber diverse Methoden für eine Leckortung nutzen. Es gibt zum Beispiel elektro-akustische Verfahren, die feinste durch das Leck verursachte Geräusche orten. Bei austretendem Warmwasser kann zudem Thermographie helfen. Um das Problem mit dem defekten Rohr zu beheben, muss man nicht zwangsläufig immer die Mauer großflächig öffnen und das Rohr ersetzen. Mittlerweile kann man in manchen Fällen auch Verfahren einsetzen, bei denen Flüssigprodukte auf mineralisch-kristalliner Basis das Leck von innen verschließen.
Feuchte Wände: Bisweilen ist der Sanierungsaufwand gering
Auch bei anderen Ursachen für feuchtes Mauerwerk kann der Sanierungsaufwand sehr unterschiedlich hoch werden. Ist etwa durch Kapillarfeuchte das Mauerwerk im Keller feucht, kann man im besten Fall durch Bohrungen Produkte injizieren, die als Horizontalsperre wirken und das Wasser am Aufsteigen hindern.
Funktioniert solch ein Injektionsverfahren nicht, sind im ungünstigsten Fall sehr aufwändige Arbeiten nötig, die die Kellermauern freilegen.
Bei Wärmebrücken und Risse in den Mauern ist es ähnlich: Im besten Fall ist die Sanierung relativ einfach. Auf der anderen Seite können im Extremfall sehr teure Sanierungsarbeiten nötig werden.
Bisweilen leisten Sanierputze gute Dienste
Die Ursache für die Feuchtigkeit zu identifizieren und zu beseitigen, ist die eine Aufgabe. Die andere ist das Trockenlegen der durchfeuchteten Mauern. Hier leisten bisweilen Sanierputze gute Dienste. Opferputze sind sehr porös. Dadurch können sie die durch Feuchtigkeit aus Wänden herausgelösten Salze gut speichern und verhindern zugleich, dass sie wie Schwämme weitere Feuchtigkeit anziehen. Darüber hinaus sind sie wasserdampfdurchlässig. So kann das Wasser aus dem Mauerwerk dringen. Opferputze heißen so, weil sie wieder abgeschlagen werden, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben.
Mauern trockenlegen: mit Luftentfeuchtern
Luftentfeuchter können ebenfalls dazu beitragen, Mauern zu trocknen, indem sie die Luftfeuchtigkeit senken. Dadurch ist die Raumluft in der Lage, verstärkt neue Feuchtigkeit aus den Mauern aufzunehmen. Die Raumluft reichert sich dann mit Wasser aus der Wand an und der Luftentfeuchter entfeuchtet sie erneut. Für große Aufgaben rund um die Trocknung feuchter Wände eignet sich beispielsweise der sehr leistungsstarke Bautrockner Dehumid BT, während für etwas kleinere Aufgaben auch der ebenfalls sehr gute Dehumid HP 50 ausreicht.
Um den Trocknungsprozess zu überwachen, sollte man unter anderem stetig die Luftfeuchtigkeit messen. Möglich ist das mit einem elektronischen Handmessgerät oder einem stationären Thermo-Hygrometer wie dem 9025. Noch besser funktioniert der Prozess, wenn man zusätzlich auf Wärme setzt, da wärmere Luft ja mehr Feuchtigkeit speichern kann als kältere.
Wichtig ist es dabei aber, den Trocknungsvorgang nicht zu sehr zu beschleunigen, weil auch das möglicherweise Schäden am Mauerwerk verursacht. Wer hier in einem nicht zu schnellen Tempo arbeitet, entfeuchtet Mauerwerk zugleich schonend und effektiv und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um feuchte Wände zu trocknen.