Raumluftbefeuchter im Überblick
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Das Informationszeitalter sollte Wissenslücken beseitigen und unser Leben verbessern. In zahllosen Teilbereichen trifft das auch zu. Wer als Verbraucher im Netz auf der Suche nach grundlegenden Einschätzungen zu Konsum- und Verbrauchsgütern recherchiert, verheddert sich jedoch schnell im wuchernden Angebotsdschungel der Hersteller. Als Fachmagazin für Raumluftbefeuchter obliegt es nun uns, eine Schneise in zumindest diesen Bereich des Waldes zu schlagen und Verbraucher bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Raumluftbefeuchter der Einstiegsklasse
Dabei führt bereits der erste Hieb mit der Machete zu der Erkenntnis, dass man nicht zwangsläufig auf elektrische Hilfsmittel zurückgreifen muss, um gegen zu niedrige Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden vorzugehen. So muss man sich nur den Effekt zunutze machen, dass jede mit Wasser bedeckte Oberfläche den Anteil der Feuchtigkeit in der Luft erhöht. Auf dieser Basis operieren letztlich auch elektrische Befeuchter, wenngleich dort noch maschinelle Unterstützung hinzukommt.
Dem Einfallsreichtum kostenbewusster Verbraucher sind somit nur geringfügige Grenzen gesetzt. So hat sich die Methode, mit Wasser gefüllte Behältnisse in der Wohnung aufzustellen, als erste Direkthilfe bewährt. Dabei ist es anzuraten, diese in der Nähe der Heizung zu platzieren, um den Verdunstungsprozess zu beschleunigen. Ein offenes Aquarium gibt gleichfalls Wasserdampf an die Luft ab und verbessert so dessen Qualität.
Als wirksame Alternative kommt es aber auch in Betracht, auf die Taktik unserer geschätzten Großmütter zurückzugreifen und Kleidung nach dem Waschen in den Wohnräumen zu trocknen. Eine andere Option, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, verbirgt sich im Bad: Wer hier nach einem harten Arbeitstag sein wohlverdientes Vollbad genießt, sollte dies bei geöffneter Tür vollführen, damit die feucht-warme Luft auch in der restlichen Wohnung zur Entfaltung gelangt.
Die wohl angenehmste Vorgehensweise, um zu niedriger Luftfeuchtigkeit kostengünstig zu begegnen, ist aber zweifelsfrei mit dem Aufstellen hübsch anzuschauender Zimmerpflanzen mit hohem Wasserbedarf verbunden. Das betrifft unter anderem
- Papyrus-Pflanzen
- die Grünlilie
- die Zimmerlinde und
- Zypern-Gräser
So müssen die durstigen Mitbewohner zwar regelmäßig gegossen werden, geben im Gegenzug aber reichlich Wasserdampf an die Luft ab. Neben ihrem schonenden Effekt auf den Geldbeutel haben die genannten Optionen aber leider auch den Nachteil, dass sie in ihrer Wirkung begrenzt daherkommen. Wenn die Wetterlage also mal wieder über mehrere Wochen sehr trockene Luft nach Mitteleuropa strömen lässt, sind elektrische Befeuchter sicherlich die bessere Wahl.
Der Verdunster – Raumluftbefeuchter mit Hybridcharakter
Da käme als erstes der Verdunster mit integriertem Ventilator in Betracht. Solche Luftbefeuchter nutzen ebenfalls den bekannten Verdunstungseffekt, erhöhen dessen Tiefenwirkung durch den erzeugten Luftstrom aber um ein Vielfaches. So genügen bereits kleine Modelle, um die Luftqualität durchschnittlicher Eigentumswohnungen merklich zu steigern. Der große Vorteil dieser Variante besteht indes darin, dass hier mit kaltem Wasser operiert wird und die benötigte Aufnahmeleistung der eines herkömmlichen Ventilators entspricht. So verbrauchen solche Raumluftbefeuchter selten mehr als 20 Watt und eignen sich damit für Dauerbetrieb.
Doch Vorsicht: Wie bei jedem elektrischen Luftbefeuchter gilt letztlich auch für den Verdunster die Prämisse, dass er regelmäßig entkalkt und desinfiziert werden muss, um die Keimbelastung in der Luft möglichst gering zu halten. Abgesehen davon überzeugt er als Übergangsmodell zwischen der stromlosen und technischen Lösung aber auf ganzer Linie und gilt als einer der meistverkauften Raumluftbefeuchter im Bundesgebiet. Aufgrund der niedrigen Stromaufnahme muss man nach dem Einschalten aber schon etwas Geduld aufbringen, bis die Luftfeuchtigkeit zufriedenstellend reguliert wird. Wer sofortige Ergebnisse erwartet, wird daher mit dem nächsten Modell deutlich besser fahren.
Volldampf voraus
Dabei handelt es sich um den sogenannten Verdampfer, der ein wahres Kraftpaket darstellt. Sein Funktionsprinzip liest sich dementsprechend kompromisslos: Ein elektrisch betriebenes Heizelement erwärmt bereitgestelltes Wasser bis zum Siedepunkt. Der dabei produzierte Dampf erhebt sich umgehend in die Luft, sodass von niedriger Luftfeuchtigkeit geplagte Eigenheimbesitzer schon nach wenigen Minuten erhebliche Fortschritte registrieren. Der elektrische Luftbefeuchter agiert demnach wie ein herkömmlicher Wasserkocher.
Soviel Power verlangt natürlich nach gewissen Zugeständnissen. So ist beim Verdampfer ein vergleichsweise hoher Leistungsbedarf von zumeist mehreren hundert Watt zu verzeichnen. Darüber hinaus bildet sich aufgrund des erhitzen Wassers selbst nach dem Abschalten noch reichlich Kondensflüssigkeit. Der elektrische Luftbefeuchter sollte daher zwingend mit einem digitalen Hygrostat ausgestattet sein, damit der Betrieb bei Erreichen des voreingestellten Sollwertes automatisch beendet wird.
Der Zerstäuber – die Wettermaschine
Der nächste Kandidat eignet sich ideal für Romantiker mit naturwissenschaftlichem Interesse. Hier ist vom Zerstäuber die Rede, der kaltes Wasser mithilfe eines Ultraschall-Generators in winzige Düsen drückt, wodurch es in feinste Tröpfchen zerkleinert wird. Der dabei entstehende Nebel wird von einem kleinen Ventilator in die Luft geblasen und verdunstet dort in Sekundenschnelle. Das betrifft aber nur Geräte für den Heimgebrauch. Bei einem Raumluftbefeuchter für betriebliche Zwecke gelangt die Ultraschall-Technik nämlich schnell an ihre Grenzen, weshalb hierbei häufig Pumpen zum Einsatz kommen. Damit vollzieht der Zerstäuber den Übergang zum Rasensprenger für Innenräume dann gänzlich.
Bis hierhin scheint die Wettermaschine unter den Luftbefeuchtern ihrer Konkurrenz klar in den Schatten zu stellen. Doch nun kommt die Hygiene ins Spiel: Weil beim Zerstäuber vollständige Wassermoleküle in die Raumluft gelangen, ist der Einsatz von Desinfektionsmitteln kontraproduktiv. Diese sind in den Wassertropfen noch enthalten und verteilen sich mit der Luftfeuchtigkeit über die gesamte Wohnung. Luftbefeuchter dieser Bauart müssen daher sehr sorgfältig und regelmäßig gereinigt werden.
Alternative: Zentrale Lüftungsanlage plus Raumluftbefeuchter
Die Möglichkeiten der mobilen Raumluftbefeuchter sind damit restlos erschöpft. Wer Wert auf zusätzlichen Komfort legt, wird daher nicht an festinstallierten Anlagen vorbeikommen. Damit hat man alle Vorteile der modernen Klimatechnik in einem System kompakt zusammengefasst: Kühle Luft im Sommer und den Heizeffekt im Winter inklusive der ausgleichenden Wirkung auf die Luftfeuchtigkeit. Zwecks Optimierung der Energieeffizienz arbeiten einige zentrale Lüftungsanlagen neben der obligatorischen Wärmerückgewinnung zudem schon heute mit Filtersystemen, die die Feuchtigkeit aus dem Abluftstrom zur Rehydrierung der Wohnräume verwenden.
Das alles verlangt selbstverständlich nach einem stolzen Preis und ist mit hohen Energieausgaben verbunden. Im Zuge der Installation sind in Bestandsbauten außerdem umfangreiche Umbauten vorzunehmen, sodass ihr Einsatz in Mietwohnungen ausgeschlossen und auf Kaufobjekte beschränkt ist.
Kreativität siegt
Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass es so etwas wie den idealen Raumluftbefeuchter nicht geben kann. Welches Modell im Einzelfall zum Zuge kommen sollte, hängt in nicht unwesentlichem Maße von den individuellen Bedürfnissen, der Jahreszeit und natürlich dem Budget ab. Daher neigen die Deutschen häufig dazu, mehrere der hier vorgestellten Optionen miteinander zu kombinieren, um die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen zu regulieren. Dabei wird in der Regel mit dem Aufstellen von Zimmerpflanzen ein solides Fundament gelegt, auf dem dann einer der elektrischen Raumluftbefeuchter zur Entfaltung gelangt. Wenn das Flüssigkeitsdefizit in der Wohnung nicht allzu hoch ausfällt, sind kreative Köpfe demnach ohne weiteres in der Lage, das Problem mit den stromlosen Alternativen in den Griff zu bekommen.