Tabak trocknen mit Luftentfeuchtern
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Insbesondere für die Produktion hochqualitativer Zigarren ist es wichtig, den Tabak richtig zu trocknen. Dabei handelt es sich um eine wahre Kunst. Der Prozess darf weder zu schnell noch zu langsam ablaufen. Man sollte dabei auf passende Temperaturen, einen ausreichenden Luftaustausch und eine optimale Luftfeuchtigkeit achten. Zur richtigen Luftfeuchte kann ein guter Luftentfeuchter beitragen.
Tabak trocknen: eine schwierige Aufgabe
Tabak richtig zu behandeln, damit mit ihm edle Erzeugnisse wie Pfeifentabak oder Zigarren hergestellt werden können, ist ein komplexer Prozess. Sehr wichtige Schritte in diesem Prozess sind die Tabaktrocknung und die Fermentation nach der Ernte. Die frisch geernteten Tabakblätter besitzen einen Wassergehalt von ungefähr 80 bis 90 Prozent. Der Rest der Substanz besteht aus den Feststoffen. Die Trocknung reduziert den Wassergehalt auf etwa 15 bis 25 Prozent. Wenn man Tabak trocknet, werden die zuvor grünen Tabakblätter bräunlich. Getrocknet werden die Blätter zum Beispiel in sogenannten Trockenscheunen. Experten empfehlen in ihnen ein Raumklima mit etwa 18 bis 32 Grad Celsius und einer Feuchtigkeit der Luft von 65 bis 70 Prozent sowie eine Dauer des Vorgangs von vier bis sechs Wochen.
Natürliche und künstliche Methoden der Tabaktrocknung
Die Lagerung in einer Trockenscheune ist nur eine der Möglichkeiten, Tabak zu trocknen. Sie zählt zur sogenannten Lufttrocknung. Bei der Tabaktrocknung unterscheidet man natürliche und künstliche Trocknungsmethoden. Die Lufttrocknung ist wie die Sonnentrocknung eine der natürlichen Methoden. Bei der Sonnentrocknung lagert man die Tabakblätter unter freiem Himmel und lässt die Sonne die Arbeit übernehmen. Das dauert in der Regel weniger lang als die Lufttrocknung. Noch schneller sind künstliche Trocknungsmethoden: die sogenannte Röhrentrocknung in einem Trockenschuppen mit künstlich zugeführter Wärme und die Feuertrocknung über dem offenen Feuer.
Bei der Trocknung werden Nikotin, Eiweiß, Stärke und Zucker in den Tabakblättern abgebaut. Dieser Prozess darf nicht zu schnell erfolgen, aber auch nicht zu langsam. Bei einem zu schnellen Abbau verlieren die Tabakblätter deutlich an Qualität. Manche Fachleute halten bereits die künstlichen Trocknungsmethoden für zu schnell, um Tabakwaren mit einer wirklich hohen Qualität zu erzeugen. Aber hier streiten die Experten.
Nach der Trocknung kommt die Fermentierung
Bei der Fermentierung werden ebenfalls Stoffe wie Eiweiß abgebaut. Dadurch erhalten die Tabakblätter ihr typisches Aroma. Die Tabakindustrie unterscheidet die Natur-, die Kammer- und die Maschinenfermentation. Bei der Naturfermentation werden aus den Tabakblättern zunächst Büschel gemacht, die man dann aufeinanderstapelt. Diese Fermentation findet ohne eine künstliche Wärmezufuhr statt. Für die Kammerfermentation nutzt man dagegen einen Raum mit einer künstlich erzeugten Temperatur von etwa 45 Grad Celsius und einer Luftfeuchte von ungefähr 80 Prozent.
Die Maschinenfermentation wird auch als Redrying-Verfahren bezeichnet. Das Verfahren unterteilt sich in eine schnelle Trocknungsphase, der eine Kühlung und dann eine erneute Befeuchtung erfolgt. Bei Tabakprodukten höchster Qualität setzt die Tabakindustrie häufig auf die natürliche Fermentierung. Schneller funktionieren die anderen beiden Varianten.
Gute und passende raumklimatische Konditionen sind auch nach der Fermentierung bei einer eventuellen Lagerung des Rohtabaks wichtig. Wie bei der Trocknung des Tabaks kommt es hier auf eine passende Temperatur der Luft, einen ausreichenden Luftaustausch und die richtige Luftfeuchtigkeit an. Ist sie zu niedrig, werden die Tabakblätter zu trocken. Dagegen kann eine zu hohe Feuchtigkeit der Luft im ungünstigen Fall zur Schimmelbildung führen. Tabak trocknen und lagern sind deshalb Prozesse, deren Einflussfaktoren und Zwischenergebnisse man genauestens überwachen sollte.
Luftentfeuchter optimieren das Raumklima
Lässt man den Tabak in einem Trockenschuppen trocknen, geben die Tabakblätter relativ viel Wasser an die Umgebungsluft ab. Dadurch entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese mit viel Wasser angereicherte Luft sollte durch einen ausreichenden Luftaustausch durch trockenere Luft ersetzt werden. Bisweilen reicht solch ein Austausch alleine aber nicht aus. Dann können Luftentfeuchter den Prozess unterstützen. Diese Geräte ziehen Raumluft an, entziehen ihr Wasser und geben sie anschließend wieder in den Raum ab. In einem Automatikbetrieb entfeuchten sie die Luft automatisch, sobald der Feuchtegehalt ein vorab definiertes Niveau übersteigt. Die Luftfeuchte kann mit einem Messgerät überprüft werden.
Ein geeignetes Gerät ist zum Beispiel der Dehumid HP 50
Für den Einsatz in der Tabakindustrie bedarf es leistungsstarker Entfeuchtungsgeräte. Geeignet ist hierfür zum Beispiel der Dehumid HP 50. Durch dieses Gerät strömen – abhängig von der Gebläsestufe – pro Stunde 700 bis zu 1.000 Kubikmeter Luft. Zum Vergleich: Der für den Einsatz in kleineren Räumen (z.B. Wohnräumen) konzipierte Dehumid 9 kommt auf eine Luftleistung von 260 Kubikmetern.
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch bei der Entfeuchtungsleistung der beiden Geräte. So kommt der Dehumid HP 50 auf eine Entfeuchtungsleistung von 45 Litern Wasser in 24 Stunden bei 27 Grad Celsius und einem relativen Luftfeuchtigkeitswert von 80 Prozent. Dagegen bringt der Dehumid 9 eine Leistung von “nur” 10,5 Litern in 24 Stunden bei 25 Grad Celsius und einem Feuchtigkeitswert von ebenfalls 80 Prozent. Das reicht für den privaten Einsatz sowie den Einsatz in kleineren Büros völlig aus. Für den professionellen Einsatz, um qualitativ hochwertigen Tabak zu trocknen, ist seine Leistung aber in der Regel zu gering.
Kombinieren kann man den Dehumid HP 50 übrigens mit einem Luftbefeuchter: dem B 500 Professional. In einem System, das die beiden Geräte über ein Mess- und Datensendegerät (Hygrostat) verbindet, reguliert das Luftentfeuchtungsgerät die Luftfeuchtigkeit bei zu hohen Werten nach unten. Sind die Werte zu niedrig, wird dagegen der Luftbefeuchter aktiviert. So wird die Luftfeuchtigkeit auf einem Niveau gehalten, das für das Trocknen des Tabaks optimal ist.