Wie funktionieren Luftentfeuchter mit Heißgasabtauung
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Leistungsstarke Luftentfeuchter kommen immer dort zum Einsatz, wo ganze Gebäude trocken gehalten werden müssen. Das ist im Baugewerbe, in Museen und auch in großen Supermärkten der Fall. Die Luftentfeuchtung wird dabei mittels Kondensierung und Kompressortechnik realisiert. Sie werden je nach Bedarf durch Umluft- oder Heißgasabtauung ergänzt.
Das Entfeuchtungsgerät als ewiger Kältekreislauf
Dies ist notwendig, weil besonders leistungsstarke Modelle mit zirkulierendem Kältemittel agieren. Hiermit werden einzelne Lamellen oder ganze Rohrsysteme unter den Gefrierpunkt abgekühlt, sodass die Luftfeuchtigkeit dort kondensiert und abtropft. Das Kältemittel ändert während des Prozesses mehrfach seinen Aggregatzustand. Nachdem es sich im laufenden Betrieb erhitzt hat und gasförmig wurde, gelangt es zum Kompressor. Dort wird es komprimiert und zum Kondensator weitergeleitet. Er befindet sich in der Regel an der Außenseite der Luftentfeuchter und dient der Wärmeabgabe.
Das Kältemittel ist nun wieder flüssig und erreicht das Magnetventil. Dieses öffnet sich bei Bedarf und gibt damit den Weg zum Verdampfer frei. Hier befinden sich die anfangs erwähnten Lamellen, an denen die Luftentfeuchtung geschieht. Das Mittel gibt die gespeicherte Kälte also nun wieder an die Umgebung ab und kehrt anschließend zum Kompressor zurück. Diese Funktionsweise findet bei den meisten modernen Kühlschränken Anwendung. Ihre Bandbreite ist erstaunlich hoch und reicht von der simplen Luftentfeuchtung, über Kühlhäuser bis zur Klimatisierung ganzer Bergwerkstollen.
Wozu dient die Abtauung beim Luftentfeuchter?
Als unerwünschter Nebeneffekt lagern sich am Verdampfer nun Eismassen ab. In Einzelfällen bildet sich hier auch so etwas wie Pulverschnee. Es handelt sich also um dasselbe Phänomen, das die regelmäßige Abtauung des Eisfaches im Kühlschrank notwendig macht. Beim Luftentfeuchter muss sie jedoch gründlicher und vor allem rechtzeitig erfolgen, um die Leistungsfähigkeit der Anlage nicht nachhaltig zu gefährden. Neben der Heißgasabtauung stehen hierfür zwei Optionen zur Verfügung. Die erste davon gleicht dem Abtauen des heimischen Kühlschrankes und bedient sich der Raumluft. Der Kühlkreislauf wird dafür außer Funktion gesetzt, während das Gebläse dem Entfeuchtungsgerät weiterhin warme Luft zuführt. Das Verfahren spart Energie, dauert aber wesentlich länger als die Heißgasabtauung. Es ist zudem nur dann zu empfehlen, wenn die durchschnittliche Temperatur am Verdampfer den Wert von +4 °C nicht übersteigt.
Daher kommen häufig elektrische Heizstäbe zum Einsatz, um den Vorgang zu beschleunigen. Es handelt sich hierbei um ein recht kostspieliges Abtauverfahren, weil reichlich Energie benötigt wird. Die entsprechenden Bauteile finden sich direkt vor dem Verdampfersystem wieder und können sowohl manuell als auch automatisch zugeschaltet werden.
Das Prinzip der Heißgasabtauung
Die dritte Methode wird vor allem im Industriesektor geschätzt, weil die Luftentfeuchtung hierfür nicht unterbrochen werden muss. Sie macht ihrem Namen alle Ehre und führt einen Teil des verdichteten Kältemittels vom Kompressor ohne Umweg zum vereisten Verdampfer. Dazu bedarf es einer separaten Heißgasleitung, die per Magnetventil geöffnet und geschlossen wird. Die Heißgasabtauung gilt als das schnellste Verfahren, um Luftentfeuchter zu enteisen. Aus diesem Grunde muss unter dem Verdampfer noch Platz für eine Auffangwanne geschaffen werden. In puncto Kompaktheit sind demnach kleine Abstriche zu machen. Abgesehen davon weist die Heißgasabtauung aber so einige Vorteile auf:
- geringe Temperaturschwankungen: Die Heißgasabtauung wirkt als punktuelles Verfahren. Es werden ausschließlich die vereisten Lamellen erwärmt. Anders als beim elektrischen Abtauen muss somit kein Gebläse eingesetzt werden, um die warme Luft im Gerät zu verteilen.
- niedrige Betriebskosten: Die aufgenommene Leistung entspricht dem Strombedarf, den der Kompressor im Normbetrieb verbraucht.
- sehr gründlich: Die Abtauung erfolgt geräteintern, sodass der Verdampfer vollständig enteist wird. Dies ist bei den alternativen Methoden nicht immer der Fall.
- lange Halbwertzeit: Mit einer gut eingestellten Steuerung muss der Luftentfeuchter seltener abgetaut werden als mit der umluftbasierten oder elektrischen Variante.
Wie arbeitet die Steuerung der Heißgasabtauung?
Damit dies alles reibungslos vonstattengeht, muss der Nutzer also ein paar Grundkenntnisse der Regelfunktionen verinnerlichen. Hierzu gilt es zunächst festzuhalten, dass jeder Luftentfeuchter über integrierte Temperaturfühler verfügt. Sie ermitteln die Raumtemperatur, um den Bedarf an frischem Wasserdampf hieran angleichen zu können. Sie werden in der Regel im Rückluftstrom des Verdampfers platziert und übermitteln den Ist-Wert an die zentrale Steuerung. Dort ist der Sollwert verzeichnet, der sowohl konstant (z.B. 55% Luftfeuchte) als auch in Form eines Toleranzbereiches angegeben werden kann. Besonders hochwertige Produkte, wie der Dehumid HP 50, unterscheiden hierbei zudem noch zwischen den Anforderungen der Tages- und Nachtstunden.
Das Magnetventil in der Heißgasleitung greift auf dieselben Daten zu. So sinkt die Temperatur im Geräteinneren beständig ab, sobald sich Vereisungen am Verdampfer gebildet haben. Gleichzeitig verringert sich die angelegte elektrische Spannung am Ventil, wodurch es sich langsam öffnet. Nun können in der zentralen Steuerung zumeist feste Zeitkorridore eingegeben werden, in deren Rahmen die Abtauung vorgenommen werden soll. Auf diese Art werden Unterbrechungen im laufenden Produktionsbetrieb unterbunden. Die Heißgasabtauung kommt demnach nur im Bedarfsfall zur Anwendung. Dies dient dem sparsamen Verbrauch von Energie. So macht es sich schon in der Stromrechnung bemerkbar, wenn nur jede fünfte Abtauung übersprungen wird.
Das Entfeuchtungsgerät Dehumid HP 50
Um das alles an einem praktischen Beispiel zu verdeutlichen, kommt nun der Dehumid HP 50 ins Spiel. Er wurde als leistungsstarkes Großraumgerät konzipiert und verbraucht somit bei Volllast etwa 950 Watt, womit er 1.000 m³ Luft pro Stunde filtern kann. Im 24-Stunden-Betrieb entspricht dies der Entfeuchtungsleistung von 50 Litern. Damit eignet sich der Dehumid HP 50 fraglos zur Sanierung von Wasserschäden und als Bautrockner. Das Kunststoffgehäuse wurde dementsprechend robust gestaltet und mit Edelstahl verstärkt. Die optische Komponente wurde dabei keinesfalls vernachlässigt, sodass der Luftentfeuchter auch im Wohnbereich oder im Museum eine gute Figur macht. In diesem Falle sollte er jedoch nicht zentral platziert werden, da die Geräuschentwicklung von bis zu 55 dBA als recht hoch einzustufen ist.
Als Ausgleich für jenen Makel punktet der Dehumid HP 50 mit seinem ausgeklügelten Steuerungs- und Sensorsystem. So kann er optional mit Funk-Hygrostaten vernetzt werden, die jeden Winkel des Raumes erfassen. Diese Funktion ist in Lagerhäusern sehr nützlich, in denen verderbliche und sehr empfindliche Waren aufbewahrt werden. Das trifft zum Beispiel auf die Tabakproduktion zu, wo die einzelnen Reifungsprozesse mithilfe einer jeweils anderen Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden müssen. Hier empfiehlt es sich, den Dehumid HP 50 mit dem Luftbefeuchter B 500 Professional zu kombinieren. Die beiden Geräte greifen jeweils auf die Daten der Funksensoren zu und gewährleisten damit die Beibehaltung eines ausbalancierten Feuchtigkeitsniveaus.
Zeit ist Geld
Abschließend bleibt somit festzuhalten, dass die Heißgasabtauung ihre Stärken vor allem dort ausspielen kann, wo Schnelligkeit Priorität besitzt. Das ist zunächst in der Industrie und zuweilen auch im Verkauf der Fall. Sie eignet sich zwar prinzipiell auch für den Einsatz in Privathäusern, doch geht hierbei die Kosten-Nutzen-Rechnung selten auf. Schließlich macht sich der zweite Regelkreis deutlich im Preis bemerkbar. Sie ist insbesondere bei Luftentfeuchtern von Vorteil, die im 24-Stunden-Modus betrieben werden. Dort wird die Heißgasabtauung reichlich Energie einsparen, weil sie besonders gründlich und langanhaltend wirkt. In dem Zusammenhang wird sich die Investition in fortschrittliche Steuerungs- und Sensorentechnik lohnen. Das Gesamtpaket gewährleistet dann die optimale Entfeuchtung in jedem Umfeld.