Luftfeuchtigkeit im Badezimmer

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Beim Duschen oder Baden steigt die relative Luftfeuchtigkeit im Badezimmer schnell einmal rapide an. Deshalb liegt der obere Wert des Bereichs optimaler Feuchtigkeitswerte im Bad höher als in anderen Räumen. Problematisch ist das nicht unbedingt, selbst wenn das obere Limit einmal für kurze Zeit überstiegen wird. Sind die Werte aber dauerhaft zu hoch, sollte man handeln, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Ansonsten droht Schimmel. Eine mögliche Lösung sind Luftentfeuchter.

Im Bad entweicht oft viel Wasser in die Luft

Beim Baden und Duschen gelangt oft in kurzer Zeit so viel Feuchtigkeit in die Luft als die, die ein Mensch täglich ausschwitzt. Diese Mindestmenge an Schweiß liegt bei 0,5 -1 Liter pro Tag. Die Zeit in einem umbauten Feuchtraum wird im Artikel mit zehn bis vierzig Minuten angegeben und die genutzte Warmwassermenge bei einer Duscheinheit kann bei 15 bis 25 Litern liegen. Dabei entweichen etwa 650 Gramm Wasserdampf in die Luft.

Beim Duschen gelangt viel Feuchtigkeit in die Luft
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Bei einem Wannenbad mit bis zu 120 Litern Wasser sind es nach Schätzungen aufgrund einer geringeren Oberfläche nur etwa 350 Gramm. Aber auch das reicht aus, um die Luft im Badezimmer innerhalb kurzer Zeit mit viel Wasserdampf anzureichern. Aus diesem Grund wird der Bereich optimaler Luftfeuchtigkeit im Badezimmer realistisch bei 50 bis 70 Prozent angesetzt, während man bei den meisten anderen Räumen einer Wohnung von 40 bis 60 Prozent ausgeht.

Ein Bad ohne Fenster ist oft besonders problematisch

Etwas erhöhte Feuchtigkeitswerte sind im Badezimmer also meistens unproblematisch. Dennoch sollte man dafür sorgen, dass die entstehende Feuchtigkeit schnell genug abzieht, weil sie sich ansonsten an Wänden und Decken niederschlägt. Besonders schnell kann das in einem Bad ohne Fenster geschehen, weil der Luftaustausch hier oft schwieriger als in Bädern mit einem Fenster ist.

Bad mit Fenster
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Aber auch hier muss man geeignete Maßnahmen treffen, damit die Feuchtigkeit in der Raumluft in ausreichendem Maße sinkt. Hilfreich kann es dafür zum Beispiel sein, eine vorhandene Lüftung nach dem Duschen oder Baden zu aktivieren oder die Heizung anzuschalten.

Wer die Luft wärmt, reduziert die Luftfeuchtigkeit

Eine angeschaltete Heizung kann deshalb feuchtigkeitssenkend wirken, weil wärmere Luft mehr Wasser speichern kann als kältere: Die relative Luftfeuchte bezieht sich immer auf den Anteil der tatsächlichen Feuchtigkeitsmenge in ihr gemessen an ihrer maximalen Speicherkapazität.

Erwärmt sich die Raumluft, steigt ihre maximale Speicherkapazität, sodass dieselbe absolute Menge Wasser nun für einen niedrigeren relativen Feuchtigkeitswert steht.

Aus achtzig Prozent werden dann vielleicht sechzig oder gar nur fünfzig Prozent.

Bei dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit droht Schimmel

Ist Raumluft zu 100 Prozent mit Feuchte gesättigt, kondensiert weiter zugeführtes Wasser an Wänden oder Decken. Das geschieht auch dann, wenn wärmere feuchte Raumluft beispielsweise an einer kühleren Außenwand abkühlt und deshalb plötzlich weniger Wasser speichern kann. So übersteigen bisweilen selbst zuvor moderate Feuchtigkeitswerte die 100 Prozent, sodass Wasser kondensiert. So entstehen feuchte Bereiche im Badezimmer.

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Besteht der jeweilige Untergrund der feuchten Fläche aus einem organischen Material wie Holz, Stoff, Pappe oder Papier und kommt Wärme hinzu, sind die Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze ideal. Und die bilden nicht nur hässliche Stellen. Der Schimmel kann zudem beispielsweise Allergien auslösen und Symptome hervorrufen, die Asthma oder Neurodermitis ähneln. Nicht zuletzt, um das zu vermeiden, ist eine nicht allzu hohe Luftfeuchtigkeit im Badezimmer wichtig.

Messen ist besser als Mutmaßen

Man kann sich natürlich mit Mutmaßungen zufriedengeben, ob Feuchtigkeitswerte im Badezimmer im optimalen Bereich liegen oder nicht. Spätestens, wenn ein begründeter Verdacht auf nicht nur kurzfristig erhöhte Werte besteht, sollte man messen, um diesen Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften.

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Für solche Messungen sind Thermo-Hygrometer gedacht, die sich an die Wand hängen lassen. Sie messen zugleich die Raumtemperatur und Feuchtigkeitswerte. Solche Messgeräte kann man besonders schnell und flexibel überall dort einsetzen, wo man sie gerade braucht.

Was tun, um die Luftfeuchtigkeit zu senken?

Zeigen Messungen häufig oder gar dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit im Badezimmer, wird es Zeit zu handeln. Es gibt verschiedene Ansätze dafür. Einerseits kann man überlegen, sein Lüftungsverhalten zu verändern. So sollte man nach dem Duschen oder Baden die Fenster weit öffnen, um mit Feuchtigkeit angereicherte Luft gegen trockenere von außen auszutauschen. Der Austausch funktioniert in Bädern mit Fenstern einfach, indem man das jeweilige Fenster öffnet.

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In einem Bad ohne Fenster nutzt man eine Lüftungsanlage und in besonders wärmeisolierten Häusern sorgt ein komplexes Lüftungssystem für den benötigten Austausch. Als feuchtigkeitssenkende Maßnahme ist dieser Austausch aber nur dann sinnvoll, wenn die Außenluft trockener ist als die Badezimmerluft. Als einfache Luftentfeuchter gibt es kleine Geräte auf Granulatbasis auf dem Markt. Das Granulat nimmt überschüssiges Wasser aus der Raumluft auf. Als Alternative lässt sich eine Schale mit Salz einsetzen, die eine ähnliche Wirkung entfaltet.

luftentfeuchter-dehumid-9-luftfeuchtigkeit-badezimmerEine weitere Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Bad zu senken, bieten Wärmespender wie der Heizkörper im Badezimmer oder ein elektrischer Heizofen. Sie erhöhen die Lufttemperatur, sodass die Badezimmerluft mehr Feuchtigkeit speichern kann und die relative Luftfeuchtigkeit im Badezimmer sinkt.

Nicht zuletzt sind elektrische Luftentfeuchter geeignet, um für optimale Feuchtigkeitswerte im Bad zu sorgen. In einem normalen Badezimmer einer Wohnung reicht ein Gerät wie der Dehumid 9 oder der Dehumid 9H von Brune.

Beim Dehumid 9 handelt es sich um einen reinen Luftentfeuchter, während er Dehumid 9H sowohl der Luftentfeuchtung dient als auch die Funktion einer Elektroheizung besitzt. Er kann das Raumklima also gleich doppelt beeinflussen.

Beide Funktionen lassen sich zugleich, aber auch einzeln nutzen. Zur Ausstattung der beiden Entfeuchter gehört ein ins Gerät integrierter Hygrostat.

Ein Hygrostat misst Luftfeuchtigkeitswerte wie ein Hygrometer. Darüber hinaus schaltet er das Luftentfeuchtungsgerät automatisch ein, sobald die Werte ein eingestelltes Maximum übersteigen. Das macht den Einsatz professioneller Klimatechnik deutlich komfortabler als solche, die nur einen manuellen Betrieb erlauben.