Befall durch den Braunen Kellerschwamm erkennen und vermeiden
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Der Braune Kellerschwamm ist als holzzersetzender Pilz verantwortlich für die sogenannte Braunfäule. Durch sie werden Holzteile im Extremfall komplett zerstört. Sind Teile einer Wohnung durch diesen Holzfäulepilz befallen, kann das ernsthafte Folgen für Haus- und Wohnungsbesitzer haben. Wie Sie den Schwammpilz erkennen, was er für besondere Eigenschaften besitzt und wie Sie den braunen Kellerschwamm loswerden, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Befall mit dem Brauner Kellerschwamm – ein Risiko für die Bausubstanz
Der Brauner Kellerschwamm, auch Brauner Warzenschwamm oder Dickhäutiger Braunsporrindenpilz genannt, wächst häufig genau dort, wo man ihn am wenigsten brauchen kann: auf Holzflächen. Er kann dort die sogenannte Braunfäule verursachen und das Holz zersetzen, wenn das Raumklima feucht genug ist, kann er sich auch weiter ausbreiten. Braunfäule bezeichnet einen durch Pilze verursachten Abbau von Zellulose. Aufgrund des Abbaus entstehen Risse in der Holzstruktur, die auch als Würfelbruch bezeichnet werden. Das befallene Holzteil verliert an Festigkeit.
In einem fortgeschrittenen Stadium lässt sich der befallene Bereich mit den Fingern zerbröseln. Auch auf Natursteinen und Textilen kann der Schwamm siedeln.
Von seinem Namen sollte man sich nicht in die Irre führen lassen, bei entsprechenden Bedingungen gedeiht der Kellerschwamm leider in jedem Teil der Wohnung.
Seine zersetzende Kraft macht den Schwammpilz für alle holzhaltige Teile der Bausubstanz gefährlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, den braunen Kellerschwamm zu bekämpfen, sobald er auftritt. Unterlässt man das, zersetzt der Pilz das Holz im ungünstigsten Fall komplett.
Befall droht bei hoher Luftfeuchtigkeit, Temperaturen über 20 Grad und nassen Nährböden
Der Braune Warzenschwamm ist keineswegs ein seltener Gast in Wohnungen und Häusern. Wie echter Hausschwamm gehört er zu den Holzfäulepilzen. Beide Pilzarten befallen feuchtes Holz. Allerdinges benötigt der Braunen Kellerschwamm besonders viel Feuchtigkeit, um zu wachsen, die Feuchtigkeit des Holzes muss bei etwa 50 bis 60 Prozent liegen. Im Vergleich mit dem Hausschwamm wächst er deutlich schneller. Am wohlsten fühlt sich der Schwammpilz bei Temperaturen zwischen 22 und 24 Grad Celsius.
Gefährdete Bereiche in Haus und Wohnung
Genre siedelt sich der Pilz auf Holzverkleidungen in Innenräumen an. Wenn die dahinterliegende Mauer aufgrund von Rissen in der Abdichtung feucht geworden ist, findet der Schwamm an solchen Stellen optimale Wachstumsbedingungen vor. Braunfäule findet sich aber auch oft auf hölzernen Fußbodenbelägen. Denn oft komm es vor, dass im Neubau ein Holzfußboden zu früh auf einen noch nicht ausreichend getrockneten Nassestrich verlegt wurde. Besonders tückisch ist, dass der Pilzbefall häufig erst einmal nicht sichtbar ist. Eventuell sieht die Holzoberfläche völlig intakt aus, während der Untergrund bereits in einem hohen Maße zersetzt ist. Problematisch ist das nicht zuletzt deshalb, weil man natürlich auch den Braunen Kellerschwamm nur bekämpfen kann, wenn man ihn erkannt hat.
Schadpilze zu bestimmen? Im Zweifel an den Fachmann wenden!
Um den Befall erfolgreich zu bekämpfen, sollte man zunächst bestimmen, um welchen Schadpilz es sich eigentlich handelt. Das ist für Laien oft nicht ohne weiteres möglich, deswegen sollten im Zweifelsfall Profis ran. Der Fruchtkörper eines Braunen Kellerschwamms ist zumeist relativ dünn und zunächst weiß gefärbt. Die Färbung wechselt später in der Regel zu Braun, wobei die Ränder weiß bleiben. Auf dem Fruchtkörper kann man darüber hinaus häufig warzenartige Höcker erkennen, was den Namen Brauner Warzenschwamm erklärt. Das Mycel, also das fadenartige Geflecht des Pilzes, ist bei dem Braunen Kellerschwamm zumeist dünn ausgeprägt und befindet sich unmittelbar unter der Oberfläche des Holzes.
Wie lässt sich der Pilz bekämpfen?
Wie man den Braunen Kellerschwamm effektiv bekämpft, beschreibt die DIN 68800-4 “Holzschutz – Bekämpfungsmaßnahmen gegen holzzerstörende Pilze und Insekten”. Da der Pilz besonders viel Feuchtigkeit benötigt, ist es zur Bekämpfung besonders wirksam, dem Holz die Feuchtigkeit zu entziehen. Dazu sollte man einerseits die Ursache der Durchfeuchtung finden und andererseits Maßnahmen ergreifen, die die Holzfeuchte reduzieren. Auch hier ähneln die Maßnahmen denen, mit denen man Schimmelpilz bekämpft.
Feuchtigkeit reduzieren
Die Ursache des Pilzbefalls zu beseitigen, kann sehr aufwändig sein. Sind zum Beispiel schlecht abgedichtete Mauern die Ursache, muss das Mauerwerk bisweilen aufwändig saniert werden. In anderen Fällen kann es ausreichen, die Luftfeuchtigkeit mit einem Luftentfeuchter zu senken. Denn das feuchte Holz und die umgebende Luft stehen im stetigen Feuchtigkeitsaustausch. Senkt man also die Luftfeuchtigkeit, kann das Holz mehr Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben. Das bedeutet: Es trocknet schneller. Um diesen Prozess zu überwachen und zu kontrollieren, sollte man mit einem Messgerät die Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrollieren.
Raumklima mit Klimageräten optimieren
Wärme durch Heizstrahler können den Prozess beschleunigen, weil warme Luft mehr Wasser aufnimmt als kältere. Durch einen kombinierten Einsatz von Heizstrahler und Luftentfeuchter trocknen die Holzteile schneller, was dem Schimmel oder dem Schwammpilz die Grundlage für sein Wachstum entzieht. Diese Maßnahmen helfen allerdings nicht bei bereits vom Pilz befallenen Stellen. Sie verhindern “nur” eine weitere Ausbreitung des Pilzes. Befallene Holzteile sollte man bis zu einer nicht befallenen Schicht abschälen. Eventuell ist es nützlich, die übrigbleibende Holzfläche anschließend mit einem fungiziden Holzschutzmittel zu streichen. Ist der Pilz bereits zu tief in die Holzsubstanz vorgedrungen, dann hilft es nur noch, das befallene Holz vollständig auszutauschen.
Vorbeugen und Befall verhindern
Hat man den Pilzbefall erfolgreich bekämpft, sollte man dem Befall durch Schadpilze in Zukunft vorbeugen, indem man geeignete Maßnahmen ergreift. Diese Aufgabe ist aber natürlich nicht allein nach einem überstandenen Pilzbefall sinnvoll. Prophylaktische Maßnahmen sollte man bereits einleiten, wenn die Wachstumsbedingungen für den Pilz gegeben sind. Helfen kann hier ein Anstrich mit einem fungiziden Holzschutzmittel. Generell beugt man Pilzbefall am effektivsten vor, indem man mit Klimageräten oder anderen Maßnahmen, ein Raumklima schafft, dass dem Wachstum von Pilzen vorbeugt. Dazu gehört die optimale Temperatur, ausreichende Durchlüftung und vor allem die effektive Kontrolle der Luftfeuchtigkeit. Am verlässlichsten lässt sich das durch die Verwendung von Klimageräten wie Bautrockner oder Luftentfeuchter umsetzen. Grundsätzlich gilt: Eine gelungene Prophylaxe ist – wenn möglich – im Vergleich zur Pilzbekämpfung immer die bessere Wahl.