Bücher richtig lagern
« Wie sieht das ideale Raumklima in privaten und öffentlichen Bibliotheken aus? »
Zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit: für Bücher ist beides nicht gut. Deshalb sollte man die Feuchtigkeit der Raumluft in einer privaten wie in einer öffentlichen Bibliothek oder in einem Archiv auf einem optimalen Niveau halten. Je wertvoller das Druckwerk ist, desto wichtiger ist es, sie in einem für ein Buch guten Raumklima aufzubewahren. Luftbefeuchter und Luftentfeuchter können dabei eine wichtige Rolle spielen.
Ein Buch ist ein Schatz, den man schützen sollte
Bücher konservieren Geschichten, Gedanken und Meinungen. Manch einer denkt, sie halten ewig. Tatsächlich sind sie langlebig, aber nur, wenn man sie richtig lagert. Ungünstige Bedingungen können Dokumente dagegen relativ schnell beschädigen oder gar zerstören. Zu den Bedrohungen für ein Buch gehört beispielsweise zu viel Sonnenlicht. Besonders einem älteren Buch kann UV-Strahlung erheblich zusetzen.
Wie resistent ein Buch gegen widrige Umwelteinflüsse ist, hängt von der Art des Papiers ab und für die Produktion des Papiers hat man früher säurehaltige Chemikalien genutzt. Bücher aus diesem Papier vergilben durch UV-Licht schneller. Das bedeutet: Ihre Farben verblassen und sie bekommen stattdessen eine gelbliche Tötung. Schädlinge wie Papierfischchen sind ebenfalls eine Bedrohung für Gedrucktes. Diese Insekten fühlen sich in relativ trockener Umgebung wohl und benötigen für ihre Ernährung Zellulosefasern. Ein Buch ist für sie also tatsächlich ein „gefundenes Fressen“.
Dagegen gelten Bücherläuse als vergleichsweise harmlos. Aber auch sie können durch Schabefraß Schriftstücke beschädigen. Zudem benötigen sie relativ feuchte Luft und sind deshalb ein Indiz für ungünstige Feuchtigkeitswerte. Problematisch können nicht zuletzt Gerüche und Staub sein, die sich an Büchern festsetzen.
Raumklimatische Faktoren: Luftfeuchte und Temperatur
Sehr wichtig sind die Feuchtigkeit und Temperatur der Luft. Sie gehören zu den raumklimatischen Faktoren. Generell sollte man Bücher nicht in zu warmen Räumen aufbewahren, weil schädliche Insekten solche Temperaturen oft lieben. Darüber hinaus wird die Verleimung von Büchern durch eine zu große Wärme bisweilen spröde. Im ungünstigsten Fall fällt dann das gesamte Buch auseinander.
Zudem können relativ hohe Temperaturen die Geschwindigkeit chemischer Abbauprozesse auf dem Papier steigern. Die Luftfeuchtigkeit kann sowohl zu hoch als auch zu niedrig sein. Bei dauerhaft zu trockener Raumluft wird das Papier möglicherweise spröde und reißt. Relativ feuchte Raumluft macht es dagegen wellig. Zusätzlich steigert eine hohe Luftfeuchte das Risiko von Schimmelbildung auf dem Papier, da Schimmelpilze organische Substanzen und Feuchtigkeit für ihr Wachstum benötigen.
Manchmal registriert die Nase ein Alarmzeichen: Riecht es in einem Aufbewahrungsraum für Bücher muffig, ist das ein Indiz für zu viel Feuchtigkeit, auch wenn man keine feuchten Stellen sieht.
Es bleibt die Frage, ab wann die Luftfeuchte und Lufttemperatur zu hoch sind? Eine Antwort bietet die Website der Archive des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie empfiehlt für Schriftgut eine Raumtemperatur zwischen 14 und 20 Grad Celsius sowie eine relative Luftfeuchtigkeit für Bücher, die zwischen 40 und 55 Prozent liegt.
Eine Bibliothek sollte optimale Bedingungen bieten
Private und öffentliche Bibliotheken sollten Büchern optimale Bedingungen und bestmögliche Sicherheit vor Zerstörung bieten. Der Blick auf die bereits aufgezählten Risikofaktoren lässt dafür passende Maßnahmen bereits erahnen. Fenster mit starker Sonneneinstrahlung sollten gegebenenfalls abgedunkelt werden, wenn gefüllte Bücherregale ansonsten UV-Licht zu sehr ausgesetzt wären. Vermeiden sollte man in der Umgebung von Dokumenten zudem eine zu große Staub- oder Geruchsentwicklung.
Auch bei der Möblierung können einige Regeln für größeren Schutz sorgen. Experten empfehlen beispielsweise, auch das unterste Regalbrett eines Bücherregals einige Zentimeter über dem Fußboden zu platzieren. So kann auslaufendes Wasser auf dem Boden den Büchern erst einmal nichts anhaben.
Bei besonders wertvollen Schriftstücken ist es darüber hinaus bisweilen sinnvoll, sich für ein Bücherregal mit einer Glastür zu entscheiden. So schützt man das Papier vor Staub und Gerüchen. Ist die Luftfeuchtigkeit für Papier zu niedrig oder zu hoch, sollte man zunächst nach den Ursachen suchen. Im ungünstigsten Fall entsteht hohe Luftfeuchtigkeit beispielsweise durch einen Bauschaden. Dann lässt sich das Problem nicht ohne eine Sanierung nachhaltig beseitigen. In anderen Fällen sind Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter die richtige Lösung.
Be- und Entfeuchter können helfen: wenn sie passen!
Welches Be- oder Entfeuchtungsgerät zur Feuchteregulierung in einer Bibliothek passt, hängt vor allem von der Raumgröße ab. Für eine kleine Privatbibliothek reicht eventuell ein Befeuchter wie der B 125 von Brune. Er eignet sich für 140 Kubikmeter große Räume. Das entspricht beispielsweise einem 2,5 Meter hohen und 8 x 7 Meter großen Raum.
Für große öffentliche Bibliotheken ist das nicht genug Leistung. Für sie kommt der ebenfalls von Brune angebotene B 500 Professional infrage. Er kann bis zu 900 Kubikmeter Luft pro Stunde befeuchten und eignet sich auch für große Räume (z.B. 12x30x2,5 Meter). Ein Automatikbetrieb ist möglich. Dann startet das Gerät, sobald ein eingestellter Soll-Wert unterschritten wird. Wird der Soll-Wert erreicht, stoppt es ebenso automatisch.
Für dieses Gerät gibt es auf Wunsch einige Sonderausstattungen:
unter anderem eine UV-Entkeimung für eine gesündere Raumluft, eine Wasserentkalkungsfunktion sowie eine automatische Wasserzufuhr und ein Schutz vor Überschwemmung, die durch ein Leck in der Zufuhrleitung entstehen könnte. Natürlich ist der Einsatz mehrerer Geräte, die miteinander kommunizieren, möglich. Dafür wenden Sie sich dann an das kompetente Planungsteam von Brune.
Um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit für Bücher zu reduzieren, lässt sich bei einer kleinen Privatbibliothek zum Beispiel der Dehumid 9 einsetzen. Er entfeuchtet die Luft in einem bis zu 240 Kubikmeter großen Raum (z.B. 12x8x2,5 Meter).
Als Dehumid 9H besitzt er eine zusätzliche Heizfunktion und kann damit sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Lufttemperatur beeinflussen. Für eine große Bibliothek eignet sich der Dehumid HP 50.
Für große Räume eignet sich ein Be- und Entfeuchtungssystem
Bei besonders wertvollen Büchern lohnt sich die Investition in ein System zur Luftbefeuchtung und Luftentfeuchtung. Solch ein System ist mit dem B 500 Professional und dem Dehumid HP 50 möglich, die beide mit einem Funkhygrostat verbunden werden.
Der Hygrostat funkt permanent Luftfeuchtigkeitswerte an die angeschlossenen Geräte. Wird die Luftfeuchte zu niedrig, erhöht der Befeuchter sie. Ist die Luft dagegen zu feucht, startet der Entfeuchter. So ist immer die optimale Luftfeuchtigkeit für die Bücher gegeben.