Haus-Klimatechnik: Optimale Lösungen für Ihr Raumklima
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Haus-Klimatechnik muss man richtig dimensionieren, damit sie das Raumklima verbessern kann. Holt man sich einen zu leistungsstarken Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter ins Haus, investiert man zu viel Geld. Ist die Leistung dagegen zu gering, erfüllt das Gerät seine Aufgabe nicht in gewünschter Weise. Die Dimensionierung der Klimatechnik ist also sehr wichtig. Der folgende Artikel zeigt einige Orientierungswerte und Einflussfaktoren auf die richtige Leistung.
Grundsätzlich gilt: Messen ist wichtig!
Um die benötigte Leistung von Klimageräten zu bestimmen, muss man kontinuierlich wichtige Werte messen, damit man weiß, welche Leistung Klimatechnikgeräte wie beispielsweise Luftbefeuchter aufbringen müssen.
Zum Messen der Luftfeuchtigkeit dienen Hygrostate. Zugleich steuern sie Luftbefeuchter und andere Klimatechnik, mit der sie verbunden werden. Man gibt im Hygrostat einen Soll-Wert ein. Der Hygrostat misst dann den Ist-Wert und aktiviert bei Bedarf das jeweilige Gerät, um ihn dem Soll-Wert anzugleichen.
Haus-Klimatechnik: Welche denn?
Bevor man die richtige Leistung der Haus-Klimatechnik berechnet, sollte man sich zunächst klar machen, welche Art von Klimatechnik man eigentlich im Eigenheim einsetzen möchte. Soll es vielleicht ein Luftbefeuchter sein, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu steigern, oder aber ein Luftentfeuchter, der die Luftfeuchtigkeit reduziert? Oder ist beides nötig, um täglich Luft mit idealen Wohlfühlbedingungen zu atmen?
Vielleicht entscheidet man sich auch für einen Luftreiniger, der die Luft von Fremdstoffen wie Pollen, Pilzsporen, Staub, Bakterien und Viren befreit. Oder soll es die Kombination aus dieser Klimatechnik sein, die miteinander kommuniziert und für perfekte Bedingungen sorgt?
Erst, wenn man weiß, was man mit dem Einsatz der Klimageräte erreichen will, kann man die Art und die korrekte Leistung bestimmen.
Luftbefeuchter sollen einen Soll-Wert erreichen
Nehmen wir als Beispiel einen Luftbefeuchter. Um die nötige Leistung zu definieren, muss man erst einmal genau festlegen, welches Ziel mit dem Gerät verfolgt wird. Mit den Luftbefeuchtern soll im Haus ein niedriger Ist-Wert der Luftfeuchtigkeit für optimales Raumklima an einen gewünschten Soll-Wert angepasst werden.
Als Orientierungswert für den Soll-Wert (optimale relative Luftfeuchtigkeit) gelten im Haus oder Büro 40 % bis 60 %. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, bis zu welchem Grad die Luft bereits mit Wasser gesättigt ist. Liegt der Wert bei 100%, ist die Sättigung erreicht und das Wasser in der Luft kondensiert. Nun kann kältere Luft aber weniger Feuchtigkeit aufnehmen als wärmere. Dieselbe absolute Menge Wasser pro Kubikmeter Luft ergibt daher bei kälterer Luft eine höhere relative Luftfeuchtigkeit als bei wärmerer.
Luftfeuchte erklärt
Befinden sich beispielsweise bei einer Temperatur von 10 Grad Celsius etwa 5 Gramm / Kubikmeter Wasser in der Luft, liegt die relative Luftfeuchtigkeit bei über 50 %. Warum? Weil 10 Grad kalte Luft bereits bei etwa 9,5 g/m³ Wasser in der Luft zu 100 % gesättigt ist und weil etwa 5 g/m³ Wasser dann über 50 % entsprechen.
Bei 30 Grad Celsius liegt der Sättigungsgrad aber erst bei etwa 30 g/m², sodass 5 g/m² nur etwa 16,5 % der Sättigung entsprechen.
Für jedes Klimagerät gibt es Leistungsangaben
Bei der Leistungsberechnung geht es um die nötige Maximalleistung, um den erwünschten Soll-Wert der Luftfeuchtigkeit unter den widrigsten Umständen mit der Haus-Klimatechnik zu erreichen. Bei der Dimensionierung eines Klimageräts kann man es sich natürlich einfach machen. Für praktisch jedes Gerät aus dem Bereich der Klimatechnik gibt es Angaben, für welche Raumgrößen es geeignet ist.
Solche Angaben lauten etwa „Geeignet für Räume kleiner/gleich 75 m²“. Das sind oft aber nur sehr grobe Orientierungswerte. So bleibt bei einer Angabe von 75 m² beispielsweise die Raumhöhe völlig unberücksichtigt.
Möchte man etwas genauer berechnen, welche Leistung die Hausklima-Technik haben soll, muss man etwas tiefer ins Detail geben.
Im Internet finden Sie beispielsweise Rechner, die Ihnen mehr über die benötigte Leistung des Geräts verraten. Verstehen kann man sie entweder als elektrische Leistungsangabe in Watt oder als Angabe zum Wasserausstoß (ins Haus) pro Zeiteinheit X. Um beim Luftbefeuchter die benötigte Leistung zu berechnen, sind dann einerseits der Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur der Raumluft wichtig und andererseits die zu befeuchtende Raumgröße in Kubikmetern.
Haus-Klimatechnik: Beispiel aus einer Berechnung für den benötigten Wasserausstoß innerhalb von 24 Stunden
Um die Luftfeuchtigkeit in einem 6 mal 5 mal 2,5 Meter (75 m³) großen Raum mit 20 Grad Celsius Raumtemperatur und aktuell 30 % relativer Luftfeuchtigkeit zu optimieren, benötigt man den Ausstoß von 2,84 Litern Wasser pro Tag (24 Stunden).
Beim Luftentfeuchter fließen oft weitere Faktoren ein
Beim Einsatz von Luftentfeuchtern muss man oft weitere Faktoren in die Berechnung einfließen lassen, um das Gerät richtig zu dimensionieren. Hier kann unter anderem die Anzahl der Personen eine Rolle spielen, die sich in der Regel im zu entfeuchtenden Raum aufhält. Schließlich schwitzen Menschen Flüssigkeit aus und je nachdem, wie viele Menschen sich im Raum befinden, ist diese Menge eine einzukalkulierende Größe.
Eingesetzt werden Luftentfeuchtungsgeräte in Bestandsimmobilien einerseits, wenn Probleme wie ein Rohrbruch auftreten und Wände getrocknet werden müssen. Andererseits eignet sich der Einsatz des Luftentfeuchters im Haus in allzu feuchten Kellerräumen sowie in Badezimmern oder in Waschräumen mit mangelhafter Lüftungsmöglichkeit.
Im Bad und in Waschräumen entsteht naturgemäß viel Feuchtigkeit, sodass eine fehlende Lüftung eventuell kompensiert werden muss. Hierfür eignen sich Luftentfeuchtungsgeräte gut. Und auch bei ihnen sind die bereits erwähnten Hygrostate eine sinnvolle Ergänzung.
Ein Beispiel eines für Wohnräume geeigneten Entfeuchters ist der Dehumid 9. Er hat eine Luftleistung von 260 m³/h und ist für Räume bis zu einer Größe von 200 m³ geeignet. 200 Kubikmeter ergeben sich als Größe beispielsweise bei einem 10 mal 5 Meter hohen Raum mit vier Meter hohen Decken.
Beim Luftreiniger ist wieder alles ein wenig anders!
Ein Luftreiniger gehört ebenfalls zur Haus-Klimatechnik und auch hier sollte man das Gerät passend dimensionieren.
Die Berechnung sieht jedoch noch etwas anders aus. Hier fließen neben der Raumgröße in Kubikmeter, die Art der zu entfernenden Teilchen und die Art des Raumes in die Formel ein.
Bei einer Onlineberechnung ergibt sich dann für einen 75m³ großen Raum, dessen Luft selbst von feinsten Schwebstoffen befreit werden soll, eine benötigte Reinigungsleistung von 300 Kubikmetern/Stunde. Grundsätzlich gilt: Je feiner die zu entfernenden Schwebstoffe in der Atemluft sind, desto höher muss die Reinigungsleistung pro Stunde sein.