Humidor einrichten – Welche Ausstattung wird benötigt?

„Die beste Zigarre ist die, die Ihnen schmeckt“ – soll Hendrik „Henke“ Kelner, seines Zeichens Master Blender von Davidoff, gesagt haben. Dem ist nichts hinzuzufügen! Über Geschmack lässt sich nicht streiten, über die richtige Lagerung von Zigarren auch nicht. Denn damit eine Zigarre ihren vollen Geschmack entfaltet kann, ist die fachgerechte Lagerung notwendig. Für Tabakgenuss in Vollendung sorgt ein Humidor. Aus erlesenen und edlen Hölzern gefertigt, gibt es Humidore in nahezu jeder Größe und unterschiedlichen Formanten. Für größtmögliches Rauchvergnügen dürfen auf keinen Fall die entscheidenden Komponenten zur Klimatisierung fehlen. Erfahren Sie, was gute Humidore ausmacht und wie man sie einrichten sollte, um teure Tabakwaren zu lagern.

Humidor einrichten: optimale Lagerung für gute Zigarren

Als Humidore werden Kästen, Schränke oder ganze Räume bezeichnet, die für die Lagerung teurer Tabakprodukte konzipiert sind. Kleinere Zigarrenlager wie Tischhumidore oder Schränke sind häufig bereits beim Kauf standartmäßig mit allen nötigen technischen Komponenten ausgestattet oder lassen sich auf individuellen Wunsch ausrüsten.

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Für ambitionierte Zigarrenraucher bietet sich die truhengroßen Exemplare übrigens auch ideal für Reisen oder unterwegs an. Plant man hingegen ein begehbares Zigarrenlager, dann benötigt man spezielle leistungsstarke und für größere Raumvolumen ausgelegte Luftbefeuchtungssysteme.

Auf das Zusammenspiel von Feuchtigkeit und Klimatisierung kommt es an

Optimale Luftfeuchtigkeit ist bei der Lagerung hochqualitativer Tabakprodukte ebenfalls sehr wichtig. Das perfekte Lagerungsklima für gute Zigarren ist eine Temperatur von 20 bis 21 Grad Celsius sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 69 bis 72 Prozent. Wer die Feuchte von Tabakprodukten auf guten 13 Prozent halten möchte, sollte laut Expertenmeinung bei einer Temperatur von 20 Grad für eine Luftfeuchte von 75 Prozent sorgen. Bei 21 Grad wären dann 70 und bei 22 Grad 66 Prozent angebracht.

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Die Angaben zur Luftfeuchte zeigen zweierlei: Einerseits ist der Korridor mit optimalen Luftfeuchtewerten hier sehr schmal. Deswegen sollte man darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Schrank individuell reguliert werden kann. Andererseits liegen die Werte über denen, die als optimal für die meisten Wohnräume gelten. Die optimalen Werte für Wohnräume liegen bei 40 bis 60 Prozent.

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Für die optimale Lagerung hochwertiger Tabakwaren sollte man also für ein extrafeuchtes Klima sorgen. Ist die Luftfeuchte jedoch viel höher als die angegebenen Werte, kann es schnell zur Schimmelbildung kommen. Die guten Tabakprodukte wären so im ungünstigsten Fall komplett zerstört. Liegen die Werte dagegen permanent deutlich unter den angegebenen Werten, trocken die Rauchwaren aus. In jedem Fall sollte man darauf achten, dass ein konstantes Klima mit möglichst geringen Schwankungen im Humidor erreicht wird.

Hochwertiges Holz für ein vollendetes Genusserlebnis

Erlesene Materialen unterstützen das Geschmackserlebnis und sorgen für ein edles Design. Zur Verkleidung der Oberflächen des Zigarrenlagers eignen sich besonders Mahagonihölzer wie Sipo und Sapeli oder Meranti, das Holz eines tropischen Laubbaums, eignen sich dazu hervorragend. Spanische Zeder ist ebenfalls eine wunderbare Lösung. Ihr Holz, auch Westindische Zeder genannt, kann Feuchtigkeit besonders gut speichern und ist deshalb bestens geeignet, um das Raumklima in Humidoren auf einem optimalen Niveau zu halten. Auch aromatisch ergänzt der Duft des edlen Holzes den Tabakgeschmack vortrefflich.

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Erlesene Zigarren entfalten nach einer Lagerung in einem Humidor so noch deutlich mehr von ihrem Aroma. Sie reifen in Humidoren oft noch nach, was das Raucherlebnis deutlich steigert. Bisweilen sind sogenannte Divider sinnvoll. Sie trennen Bereiche von Humidoren ab. Dadurch kann man verschiedene Zigarren so lagern, dass sich ihre Aromen nicht gegenseitig beeinflussen. In einem begebbaren Zigarrenlager sollte dringen auf Teppichböden oder PVC-Beläge verzichtet werden. Geruchslose Materialien, wie Fliesen, Stein oder Terrakotta eignen sich am besten.

Vor dem Einrichten des Humidors gründlich reinigen

Erreicht wird das optimale feuchte Raumklima nicht zuletzt durch eine gute Humidorreinigung. Sie sollte erfolgen, bevor man den Zigarrenschrank oder die Zigarrenbox mit erlesenen Rauchwaren füllt. Nutzen sollte man zum Reinigen keimfreies destilliertes Wasser. Damit und einem nicht fusselnden Tuch macht man sich daran die Zigarrenbox oder den Humidorschrank feucht auszuwischen. Danach kann man Befeuchter und Hygrometer in den Humidor integrieren und in Betrieb nehmen.

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Die Luftfeuchtigkeit lässt sich mit einem Hygrometer messen, es gibt aber auch Messfühler, die permanent die Luftfeuchte und Temperatur überwachen – sogenannte Thermo-Hygrometer.

Luftaustausch und Feuchteregulierung: Zigarrenschrank im Betrieb

Ist ein Zigarrenschrank oder Aufbewahrungsraum erst einmal im Betrieb, sollte man einerseits auf einen ausreichenden Luftaustausch achten. Der Luftaustausch ist bei kleineren Humidoren relativ leicht zu bewerkstelligen. Besonders wichtig ist bei guten Humidoren nicht nur, die Luftfeuchte auf optimale Feuchtigkeitswerte zu bringen, sondern sie auch dort zu halten. Insbesondere, wenn man einen besonders großen Humidor betreibt. Hier eignen sich gute Luftbefeuchter.

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Das Unternehmen Brune bietet seinen Kunden hierfür kompakte Befeuchter wie den B 120 an. Das Gerät reguliert Humidorräume von einem Raumvolumen von 6 m³ zuverlässig und gewährlistet eine konstante Luftfeuchte von 70%.  Der Wassertank des B 120 fasst elf Liter, was für eine ganze Weile ausreicht. Eine Alternative zum B 120 ist der B 125. Mit ihm kann man ebenfalls die Luft eines sechs Kubikmeter großen Humidors optimal befeuchten.

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Beide Geräte arbeiten mit dem Prinzip der Kaltverdunstung. Auf diese Weise verhindern sie eine Überfeuchtung des Klimas. Stattdessen halten sie es auf dem entstandenen optimalen Niveau. So bleibt das Innenklima in Humidoren optimal für die Lagerung teurer Produkte aus Tabak. Und das sorgt für langen und vor allem für großen Genuss. Luftbefeuchter wie der B 120 stellen nicht nur die optimale Luftfeuchtigkeit sicher, sondern filtern auch gleichzeitig die Luft. Die Kaltverdunstung in Humidoren hat sich bewährt, sie gilt als ein sehr schonendes Verfahren.

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Zu einer konstanten Humidorbefeuchtung lässt sich einerseits ein Schwammbefeuchter nutzen. Er wird mit einer Propylenglykol-Lösung getränkt. Eine gern genutzte Alternative sind Polymerbefeuchter. Sie werden für etwa zehn Minuten in destilliertes Wasser und anschließend in den Humidor gelegt. Hier sorgen sie für ein ausreichend feuchte Klima.