Kleidung lagern
« Textilien profitieren zu Hause und in der Industrie vom richtigen Raumklima »
Geliebte Kleidungsstücke wirft niemand gerne weg – vor allem, wenn sie noch in einem guten Zustand sind. Dann steckt man die Textilien in Schachteln und lagert sie im Keller oder am Dachboden ein. Zum bösen Erwachen kommt es jedoch, wenn die Lagerbedingungen nicht passen. Welches Raumklima ideal ist und wie sich die Luftfeuchtigkeit auf die abgelegte Kleidung auswirkt, erfahren Sie in unserem Blog.
Klamotten richtig einlagern – Tipps und Tricks
Vor der Aufbewahrung müssen Sie Textilien immer waschen. Schweißrückstände und Hautschuppen sind nämlich Anziehungspunkte für Schädlinge. Auch Schmutz lässt sich, wenn er über lange Zeit eintrocknet, kaum mehr entfernen. Vor dem Einlagern muss die Bekleidung jedoch vollständig trocken sein, weil gestaute Feuchtigkeit die Schimmelbildung beschleunigt.
Ungünstig ist die Lagerung von Textilprodukten in offenen Regalen bei Tageslicht. An der Liegekante werden sich die Stoffe nämlich verfärben. Auch Plastikboxen oder Einkaufsäcke sind für die Aufbewahrung ungeeignet, weil die Textilien darin nicht atmen können. Besser taugen dazu Holzkisten oder Kartonagen. Steht beides nicht zur Verfügung, kann man die Klamotten zur Not auch mit Zeitungspapier einwickeln, um sie zu lagern.
Kleidung lagern im Vakuumbeutel
Eine beliebte Alternative, um Kleidung zu lagern, ist die Verwendung von Vakuumbeutel. Dabei handelt es sich um Kunststoffsäcke, aus denen nach der Befüllung mit Kleidungsstücken die Luft herausgesaugt wird. Je nach System geschieht das durch eine Handpumpe, eine elektrische Pumpe oder sogar mit einem haushaltsüblichen Staubsauger. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man spart damit bis zu 75 % an Platz, außerdem ist die Kleidung wirksam vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit geschützt.
Auf die Räumlichkeit kommt es an
Ob Keller, Dachboden oder Abstellraum – wichtig ist, dass die Örtlichkeit staubfrei und lichtgeschützt ist – vor allem dann, wenn keine Vakuumbeutel zur Verfügung stehen. Ein weiteres Thema ist natürlich auch das Klima.
Stoffe und Garne reagieren extrem empfindlich auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit.
Sind die Bedingungen instabil, dehnen sich die Fasern aus beziehungsweise ziehen sich wieder zusammen. Die Kleidung wird spröde, verliert an Elastizität und bleibt nicht mehr reißfest. Wir empfehlen deshalb einen relativ trockenen Raum, dessen Klima keinen größeren Schwankungen unterliegt.
Kleidung lagern in feuchter Umgebung: Nährboden für Schimmel
Wenn die Luftfeuchtigkeit im Kleiderlager zu hoch ist, besteht die große Gefahr, dass sich Schimmelsporen einnisten und sich der lästige Pilz ausbreitet. Stößt die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit auf eine kalte Oberfläche, kondensiert sie und wird flüssig.
In Kombination mit einem schlechten Luftaustausch herrschen dann die idealen Bedingungen für die dunkle Plage vor. Meistens merkt man lange nichts von seinem „Glück“. Kommt einem aber ein muffiger, modriger Geruch entgegen, ist es schon zu spät. Dann heißt es, die Schimmelstellen zu finden und dagegen vorzugehen. Leider hilft meistens nichts anderes mehr, als befallene Kleidungsstücke zu entsorgen. Um einem Schimmelbefall vorzubeugen, können Sie Luftreiniger kaufen. Schließlich atmen Sie mit Sporen belastete Luft sogar ein.
Phänomen Stockflecken
Ein weiteres interessantes Phänomen lässt sich an Stoffen immer wieder beobachten: Stockflecken. Die genaue Ursache für die braunen oder gelben Verfärbungen an Vorhängen oder Kleidungsstücken ist zwar noch nicht restlos geklärt, scheint aber auch mit Feuchtigkeit und Luftverschluss zusammenzuhängen. Die Feuchtigkeit stockt und die Flecken entstehen. Anders als beim Schimmel können die unansehnlichen Stellen jedoch entfernt werden. Beliebte Hausmittel dafür sind Essigreiniger, Alkohol oder Fleckensalz. Auch chlorhaltige Bleichmittel eignen sich dazu, das Übel zu bekämpfen. Klüger wäre es natürlich, beim Lagern von Kleidung auf optimale Bedingungen zu achten.
Textilien lagern: So funktioniert es in der Industrie
Gerade in der Textilindustrie spielt das Klima eine entscheidende Rolle für Lagerung und Verarbeitung. Ist die Luft zu trocken, erhöht sich das Risiko der elektrostatischen Aufladung. Die einzelnen Fasern des Gewebes stoßen sich untereinander ab, die Folge sind schwerwiegende Probleme bei der Verarbeitung bis hin zu Produktionsausfällen. Jeder kann sich ausrechnen, welche Mehrkosten dadurch entstehen. Um dagegen vorzubeugen, setzen textilverarbeitende Unternehmen vermehrt auf eine moderne Klimatechnik.
Luftbefeuchter in der Textilindustrie
Stabile klimatische Bedingungen in Lagerung und Verarbeitung sind in der Textilbranche die Grundvoraussetzung für funktionierende Produktionsprozesse. Nicht nur Garne und Naturstoffe reagieren sensibel auf eine schwankende Luftfeuchtigkeit, auch synthetische Materialien wie Perlon oder Nylon sind auf eine konstante Atmosphäre angewiesen. Besonders zu trockene Luft ist aufgrund der höheren Neigung zur elektrostatischen Aufladung ein produktionshemmender Faktor. Reibungsvorgänge erschweren die maschinelle Verarbeitung zu festen, homogenen Geweben. Nicht nur Kunstfaser, auch Baumwolle und Leder profitieren von einer relativen Luftfeuchte über 60 %. In Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass die Elastizität unter diesen Bedingungen um mehr als 15 % steigt.
Aus diesen Gründen ist der Einsatz von Luftbefeuchtern in der Branche unverzichtbar. Dabei erscheint es sinnvoll, dass die Befeuchtungsanlage professionell geplant und auf die individuellen betrieblichen Bedingungen abgestimmt ist. Klima-Messgeräte messen die Temperatur ebenso wie Luftfeuchte und regeln die Befeuchtungsleistung der Geräte vollautomatisch. Ein derart ausgeklügeltes System erfordert ein gut durchdachtes Konzept – eine Investition, die sich aber in jeder Hinsicht rechnet. Damit sind nämlich gleichbleibende Lager- und Produktionsbedingungen garantiert, was zu geringeren Ausfallsraten und zu einer höheren Qualität führt.