Luftentfeuchter im Test
« Entfeuchter für Zuhause und die Industrie »
Wie gut ein Luftentfeuchtungsgerät tatsächlich arbeitet, lässt sich nicht ohne Blick auf das Einsatzgebiet beurteilen. Beim Einsatz im Wohnzimmer oder in kleineren Büros herrschen andere Voraussetzungen für Entfeuchter wie in einem industriellen Umfeld in Lager- oder Produktionshallen. Der folgende Luftentfeuchter Test zeigt die unterschiedlichen Anforderungen anhand von drei Geräten auf.
Im Test: drei Luftentfeuchtungsgeräte
Vorgestellt werden im Test drei Geräte zur Luftentfeuchtung: der Brune Dehumid HP 50 als professionelles Großraumgerät, der Luftentfeuchter Dehumid 9 als mobiler Allrounder und der Bautrockner Dehumid BT.
Ein wichtiges Kriterium im Test: die Leistung
Natürlich muss die Leistung bei einem Luftentfeuchtungsgerät für eine große Produktions- oder Lagerhalle eine andere sein als die eines Geräts für kleinere Räume. In kleineren Räumen sehr gut, aber für sehr große Räume ungeeignet ist der Dehumid 9. Im Vergleich zu den anderen beiden Geräten weist er einer Entfeuchtungsleistung von ca. 10,5 Liter/Tag bei 25 Grad Celsius und 80 % relativer Luftfeuchtigkeit eine deutlich geringere Entfeuchtungsleistung auf.
- Bereits der HP 50 ist viel stärker und kommt auf 45 Liter/Tag bei 27 Grad Celsius und 80 % relativer Luftfeuchtigkeit beziehungsweise auf 50 Liter/Tag bei 30 Grad Celsius und derselben relativen Luftfeuchtigkeit.
- Der Dehumid BT kommt auf maximal 36 Liter/Tag bei 25 Grad Celsius und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit und ist bei 30 Grad Celsius und 80 % relativer Luftfeuchtigkeit mit maximal 80 Litern/Tag besonders leistungsstark.
Die unterschiedlichen Leistungsstärken zeigen sich auch beim Vergleich der Luftleistung und der Maximalgröße der Räume, für die der Luftentfeuchter geeignet ist. Hier schafft der Dehumid 9 im Test eine Luftleistung von etwa 260 m³/Stunde. Geeignet ist er für maximal 200 m³ große Räume. 200 m³ entsprechen zum Beispiel einem acht Mal zehn Meter großen Raum mit einer Höhe von 2,5 Metern.
Der Luftentfeuchter Dehumid HP 50 hat eine Luftleistung von 700 bis 1.000 m³/h, abhängig von der Gebläsestufe und der Dehumid BT von ca. 1000 m³/h. Beide Luftentfeuchter sind für Räume bis zu 600 m³ geeignet. Das entspricht beispielsweise einem 20 mal 12 Meter großen und 2,5 Meter hohen Raum.
Je mehr Leistung, desto mehr Leistungsaufnahme!
Wer mehr Leistung bringt, benötigt mehr Energie dafür. Das bedeutet: Ein leistungsstärkerer Luftentfeuchter im Test verursacht in derselben Laufzeit wie ein schwächeres Gerät höhere Stromkosten. Der Dehumid 9 mit schwächerer Leistung als die anderen beiden Geräte im Test hat eine Leistungsaufnahme von nur etwa 250 Watt. Der HP 50 kommt dagegen auf eine Leistungsaufnahme von ca. 950 und der Dehumid BT von ungefähr 900 bis maximal 1350 Watt.
Alle Luftentfeuchter arbeiten für ihre Leistungsstärke kosteneffizient.
Der Kostenunterschied zwischen Ihnen ist dennoch nicht unerheblich. Nimmt man einmal einen beispielhaften Strompreis von 28 Cent/kWh an und lässt den Dehumid 9 sowie den HP 50 jeweils acht Stunden an fünf Tagen in der Woche laufen, ergeben sich innerhalb eines Jahres für das leistungsstärkere Gerät Strommehrkosten von etwas über 400EUR. Wo das kleine Gerät also genügt, sollte man also ihn nutzen.
Gemeinsamkeiten: relativ leise und mobil
Alle drei Luftentfeuchter im Test sind aufgrund von Rollen mobil, wobei das unterschiedliche Gerätegewicht den Transport einfacher oder schwieriger macht. Mit etwa 58 Kilogramm Leergewicht hat der Brune BT im Vergleich zum Dehumid 9 fast das dreifache Gewicht.
Bei der Lautstärke herrschen keine riesigen Unterschiede. Keines der drei Geräte ist viel lauter als die ruhige Ecke einer normalen Wohnung. Allerdings überzeugt der Dehumid 9 als besonders leises Gerät. Mit etwa 39 dbA bleibt es knapp unter der Schwelle zu einer möglichen Störung der Konzentration.
Die beiden anderen Geräte erreichen eine Lautstärke von etwa 50 dbA, sodass sie im Industrieumfeld ebenfalls als leise gelten können. Störend sind die Luftentfeuchter im Test allerdings nur, wenn jemand in einer sehr ruhigen Umgebung sehr geräuschempfindlich ist.
Ist das Gerät kombinierbar zum System?
Alle drei Luftentfeuchter in unserem Test sind dank eines Hygrostats regelbare Systeme. Sie können die Luftfeuchtigkeit in einem Raum messen und mit einem im Gerät eingestellten Sollwert vergleichen. Liegt der gemessene Ist-Wert über dem Soll-Wert, startet das Gerät mit der Luftentfeuchtung. Es stoppt, sobald der Ist-Wert den Soll-Wert erreicht oder ihn unterschreitet.
Der Dehumid HP 50 kann noch mehr. Er lässt sich durch einen Funkhygrostat mit dem Luftbefeuchter Brune B 500 Professional zu einem System verbinden, das die Luftfeuchtigkeit im Raum in einem engen Bereich hält. Übersteigt sie die Bereichswerte, wird die Luft entfeuchtet. Sinkt die Luftfeuchtigkeit unter den untersten Bereichswert, startet dagegen die Luftbefeuchtung. Durch die Kombination der beiden Geräte lässt sich die Luftfeuchtigkeit beispielsweise bei einer Produktion, die ganz besonderer Produktionsbedingungen bedarf, im optimalen Bereich halten.
Einsatztemperaturen
Auch der Temperaturbereich, in dem das Luftentfeuchtungsgerät arbeiten kann, ist nicht völlig unwichtig. Der Dehumid 9 funktioniert im Test in einem Bereich zwischen Temperaturbereich von +7 bis +35 Grad Celsius. In manch einem Industrielager kann es jedoch durchaus auch einmal kälter werden. Dann sind die beiden anderen Geräte die bessere Wahl. Der HP 50 funktioniert in einem Bereich zwischen 1 und 35; der Bautrockner BT gar in einem Bereich von 0 bis 35 Grad Celsius.
Weitere Extras
Eine weitere Besonderheit weist der Brune Dehumid 9 auf. Entscheidet man sich für die Variante 9H, dann vereint das Gerät die Funktion der Luftentfeuchtung und einer mobilen Heizung. Die Heizfunktion ist mit einem separaten Schalter und Thermostat ausgestattet. Der 9H eignet sich durch die Kombination beider Funktionen ideal für Räume, die eine Zusatzheizung benötigen: beispielsweise für eine Garage oder einen ansonsten ungeheizten Wintergarten.
Auch wichtig: der Preis
Die drei Luftentfeuchter im Test unterscheiden sich nicht zuletzt durch ihren Preis. Den Dehumid 9 gibt es bereits für einige Hundert Euro, während die beiden deutlich leistungsstärkeren Geräte über 2.000 Euro kosten.
Am Ende kommt es auf den Einsatzzweck an
Der Dehumid 9 ist ein sehr gutes Gerät für kleinere Räume, wobei klein relativ ist. Er lässt sich gut im Wohnraum einsetzen, eignet sich beispielsweise aber auch für kleinere Galerien, Archive oder Bibliotheken. Für die industrielle Nutzung kommt er nur in Ausnahmefällen infrage. Besser geeignete Luftentfeuchter im Test sind hier der Brune HP 50 und der BT. Vor allem der HP 50 eignet sich sehr gut für die Entfeuchtung in Lagerhallen und Produktionsstätten, während der Dehumid BT vor allem (aber nicht nur) zum Einsatz als Bautrockner konzipiert wurde.