Wenn zu geringe Luftfeuchtigkeit im Büro zum Problem wird
Geringe Luftfeuchtigkeit im Büro ist keine Seltenheit und dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Klimageräte im Sommer sind ebenso eine mögliche Ursache wie eine aufgeheizte Raumluft im Winter. Niedrige Feuchtigkeitswerte können unter anderem den Krankenstand im Büro erhöhen. Deshalb sollte man niedrige Luftfeuchtigkeit im Büro in solch einem Fall steigern: beispielsweise mit einem Luftbefeuchter.
Trockenes Raumklima ist in Büros nicht selten
Die optimale relative Luftfeuchtigkeit im Büro liegt bei 40 bis 60 Prozent. Insbesondere im Winter kann die Luft aber deutlich trockener sein. Winterluft ist meistens relativ kühl und enthält vergleichsweise wenig Feuchtigkeit. Je kälter Luft ist, desto weniger Wasser kann sie speichern. Wird sie durch die Heizung aufgewärmt, ohne dass die absolute Feuchtigkeitsmenge steigt, kann sie mehr Wasser als zuvor speichern und der relative Feuchtigkeitsanteil (relativ zur maximalen Speicherkapazität) sinkt.
Luft, Wasser, Wärme
In einem winterlichen Büro kommen neben der Heizung als Wärmequelle oft zahlreiche Geräte hinzu und auch die Mitarbeiter selbst strahlen Wärme aus. Insbesondere in einem gut wärmegedämmten Großraumbüro kann das durchaus ins Gewicht fallen. Laut der Checkliste des österreichischen Energiesparverbands für den Einkauf von energieeffizienten Bürogeräten liegt die typische Abwärme eines Menschen im Büro bei ungefähr 100 Watt. Zum Vergleich: Ein energieeffizienter PC kommt auf ungefähr 30 und ein PC mit geringer Effizienz auf etwa 80 Watt.
Im Sommer kann geringe Luftfeuchtigkeit im Büro durch Klimatechnik entstehen. Wenn die warme Luft durch eine Klimaanlage gekühlt wird, sinkt auch ihre Aufnahmekapazität für Wasser, sodass bisweilen ein zu trockenes Raumklima entsteht.
Warum ist zu trockene Luft problematisch?
Bei sehr niedriger Luftfeuchtigkeit kann die Gesundheit von Menschen leiden. Einerseits sind Krankheitserreger dann infektiöser. Sie lösen also eher Krankheiten aus. Darüber hinaus sind mit der Raumluft auch unsere Schleimhäute trockener, sodass das körpereigene Abwehrsystem geschwächt auftritt. Das ist natürlich für den einzelnen Arbeitnehmer problematisch.
An einem Arbeitsplatz führt das unter Umständen aber zusätzlich zu einer relativ hohen Krankenrate und damit zu einem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Verlust. Das Risiko kann in einem Großraumbüro während der typischen Erkältungszeit steigen, wenn sich viele Menschen im Raum aufhalten.
Trockene Haut und Augen
Bisweilen ist Lufttrockenheit eine Ursache für weitere Probleme. Eventuell trocknen sie die Haut und/oder die Augen aus. Das kann beispielsweise zu juckender Haut und tränenden oder brennenden Augen führen. Insbesondere bei intensiver Bildschirmarbeit wird das Risiko überanstrengter und trockener Augen noch größer.
Stimmprobleme
Eine weitere mögliche Wirkung ist eine Stimmstörung aufgrund trockener Schleimhäute des Sprechapparates.
Problematisch wird das insbesondere bei Meetings, Seminaren und Konferenzen sein, bei denen viel gesprochen wird.
Feinstaub
Feinstaub ist in einem trockenen Raumklima ebenfalls eher ein Problem als in einem feuchteren. Der Staub bleibt länger in der Luft und kann deshalb auch längere Zeit eingeatmet werden. Im ungünstigsten Fall dringt er bis in feinste Verästelungen der Lunge vor und kann dort zu gesundheitlichen Problemen führen.
In Büros befinden sich oftmals viele Feinstaubquellen. Zu ihnen gehören zum Beispiel Laserdrucker und Kopierer.
Psychische Folgen
Neben Einflüssen auf die körperliche Gesundheit von Büromitarbeitern gibt es mögliche psychische Folgen. Schlechte Raumluft beeinflusst oft das Wohlbefinden negativ. Kommt niedrige Luftfeuchtigkeit zum Beispiel zusammen mit reichlich Wärme und einem erhöhten Kohlendioxidgehalt, kann neben Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten ein allgemeines Unwohlsein auftreten.
Dass zu trockene Büroluft als unangenehm empfunden wird, bestätigte auch eine Umfrage im Rahmen der bekannt gewordenen ProKlimA-Studie zum Thema “Sick Building Syndrom” (SBS). In der Studie nannten 79,5 Prozent der befragten Büromitarbeiter “zu trockene Luft” als negativ empfundenen raumklimatischen Aspekt.
Wie verbessert man die Büroluft?
Zunächst sollte man sichergehen, dass die Luft im Büro überhaupt verbessert werden muss. Herausfinden lässt sich das mit einem Thermo-Hygrometer, das gleichzeitig die Lufttemperatur und den Feuchtigkeitsgehalt misst.
In einem Großraumbüro eines größeren Unternehmens kann sich der Einsatz eines Thermo-Hygrographen lohnen: Er misst Temperatur- und Feuchtigkeitswerte und zeichnet sie zusätzlich auf. So lassen sich eventuell Rückschlüsse darauf ziehen, ob die Raumklimafaktoren für einen hohen Krankenstand mitverantwortlich sind oder nicht.
Falls sie es sind, sind Maßnahmen gegen diese Faktoren empfehlenswert. Dabei müssen natürlich möglichst Lösungen gefunden werden, die alle zufriedenstellen. Das wird oft umso schwieriger, je mehr Menschen im jeweiligen Raum arbeiten.
Gegen eine zu geringe Luftfeuchtigkeit im Büro helfen bisweilen bereits kleine Maßnahmen.
In kleineren Büros mit wenigen Leuten lassen sie sich oft ohne ausdrückliche Zustimmung von Vorgesetzten durchführen, während man in Großraumbüros in der Regel fragen muss. Zu den kleinen Maßnahmen können bereits zusätzliche Büropflanzen gehören, weil sie Wasser an die Umgebung abgeben.
Besonders gut geeignet sind Pflanzen mit relativ großen Blättern wie der Nestfarn oder der Ficus. In überheizten Räumen hilft bisweilen eine Senkung der Raumtemperatur dabei, den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft zu erhöhen.
Bisweilen geht es nicht ohne Klimatechnik
Klimatechnik ist das Mittel der Wahl, wenn einfache Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Ein ausreichend großer elektrischer Luftbefeuchter kann die Luftfeuchtigkeit im Büro schnell auf optimale Werte steigern. Ob der Befeuchter für den jeweiligen Büroraum groß genug ist, verraten Anbieter wie Brune in den Produktinformationen.
Dort steht, für welche Raumgröße das jeweilige Gerät maximal geeignet ist. So lässt sich der Luftbefeuchter B 280 von Brune für Räume bis zu einer maximalen Größe von 500 Kubikmeter einsetzen. Dagegen eignet sich der Luftbefeuchter B 500 Professional für Raumgrößen bis zu 900 Kubikmetern. Das zuletzt genannte Gerät kann man mit einem zusätzlichen Aktivkohle-Filterset ausrüsten. Dies verbessert gar die Luftqualität erheblich und filtert außerdem Krankheitserreger aus Ihrer Büroluft.
Wer das Gerät nicht immer manuell mit Wasser füllen möchte, kann sich für eine automatisierte Wasserzufuhr entscheiden. Dafür muss es sich aber in erreichbarer Nähe eines Wasseranschlusses befinden und sollte mit Sicherheitstechnik ausgestattet sein. Sie verhindert, dass automatisch zugeführtes Wasser die Büroräume zum Beispiel bei einem Leck des Zulaufschlauches überschwemmt.
Vorübergehend helfen Tropfen und Salben
Kann man gegen eine zu geringe Luftfeuchtigkeit im Büro vorerst noch nicht vorgehen, lassen sich zumindest ihre negativen Auswirkungen reduzieren. Mit passenden Augentropfen senkt man zum Beispiel das Risiko ausgetrockneter und müder Augen.
Feuchtigkeitscreme kann gegen trockene Haut helfen, Nasensalbe gegen eine ausgetrocknete Nasenschleimhaut. Allerdings sind das immer nur die Lösungen, die gegen die Symptome helfen, allerdings nicht gegen die Ursache.