Die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller

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Wie gut man Kellerräume für einen bestimmten Zweck nutzen kann, hängt nicht zuletzt vom Alter des Kellers ab. Die Verwendung ist nämlich bisweilen ein wichtiges Einflusskriterium für die Luftfeuchtigkeit. Und die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller ist für unterschiedliche Nutzungsarten unterschiedlich hoch. Der folgende Artikel beschreibt, welche Luftfeuchtigkeit im Keller für welche Nutzung optimal ist und wie sich Luft und Raumklima in Kellerräumen gegebenenfalls optimieren lassen.

Kellerraum ist nicht gleich Kellerraum

Man kann verschiedene Kellerarten unter anderem anhand ihres Alters unterscheiden. Generell sind bei Kellern fast immer Hauskeller gemeint. Ihr Grundriss entspricht dem des Hauses, dessen unterstes Stockwerk sie bilden. Es gibt allerdings auch Erdkeller ohne darüber liegende Geschosse, die hier im Artikel aber keine weitere Rolle spielen. Vor allem in über 100 Jahre alten Häusern findet man bisweilen Gewölbekeller. Ihre charakteristische Eigenschaft ist einerseits die gewölbte Decke. Andererseits besitzen solche Keller häufig einen Lehmboden und kaum Feuchtigkeit abweisende Wände. Die Luftfeuchtigkeit im Keller ist bei ihnen tendenziell höher als in modernen Kellern.

Waschkueche mit weissen Regalen
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Kriechkeller

Manche Keller wurden als sogenannte Kriechkeller gebaut und sind sehr flach. In alten Häusern dienten sie vor allem als Puffer zwischen den oberen Geschossen und dem Erdreich und sollten das Haus vor der Feuchtigkeit aus dem Boden schützen. Die Wände und die Luft in diesen Kellern waren tendenziell ebenfalls sehr feucht. In Neubauten baut man Kriechkeller selten und sie dienen hier der Aufnahme von Leitungen.

Hochkeller

Erwähnt werden muss auch der Begriff Hochkeller. Er heißt so, weil sich der obere Teil dieses Kellers über dem Erdboden befindet. In der Regel spricht man von einem Hochkeller, wenn sich mindestens 50 Zentimeter über dem Erdboden befinden. In die Wände eines Hochkellers lassen sich oft Fenster einbauen, sodass sich das Raumklima und damit auch die Feuchtigkeit im Keller beeinflussen lassen.

Wichtig ist die Bauart des Kellers

In Bezug auf die Feuchtigkeit der Raumluft und teils auf die Eignung für einen Verwendungszweck ist die Bauart des Kellers das Entscheidende. Gewölbekeller mit Lehmböden wurden eingangs ja bereits erwähnt: Ihre Bauart sorgt meistens für eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit im Keller, die ihn als Wohnraum ungeeignet macht. Natürlich kann man auch alte Gewölbekeller sanieren. Aber sie derart zu trocknen, dass sie sich zum Wohnen eignen, ist oft aus statischen Gründen nicht möglich. Modernere Altbaukeller sind besser vor Feuchtigkeit im Keller geschützt. Aber bei den Altbaukellern bis zu Beginn der 70er Jahre fehlt häufig die wasserabweisende Folienschicht, die die Bodenplatte vor Feuchtigkeit aus dem Erdreich schützt. Sie entsprechen meistens ebenfalls nicht heutigen Standards.

Keller als Wohnraum
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Die Nutzung des Kellers als Wohnraum war in Ländern wie Deutschland vor den 70ern selten und wurde erst danach zu einer häufiger gewählten Option. Für moderne Kellerräume existieren heute Regeln zur Abdichtung. So definiert die DIN 18533 in Deutschland die Abdichtung von erdberührten Bauteilen. Auch modernste Kellerräume können zwar Eigenschaften aufweisen, durch die eine zu feuchte Luft zu einem Problem wird. Gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich sind sie aber zumeist sehr gut geschützt.

Wofür möchte man die Kellerräume nutzen?

Bauart, Feuchte der Luft, Alter und Sanierungsstand des Kellers definieren den IST-Zustand. Und je nach IST-Zustand sind die Kellerräume besser oder schlechter für unterschiedliche Verwendungszwecke geeignet. Besonders hohe Anforderungen müssen die Kellerräume und die dortige Raumluft erfüllen, wenn eine Kellerwohnung eingerichtet wird. Die passende Luftfeuchtigkeit im Keller ist dann die, die auch in oberirdischen Wohnräumen herrschen sollte. Und die optimale relative Luftfeuchtigkeit für Wohnräume liegt bei etwa 40 bis 60 Prozent.

Nutzt man die Kellerräume dagegen ausschließlich zur Lagerung nicht mehr oder selten gebrauchter Dinge oder als Vorratsraum, kann die Luftfeuchte etwas höher liegen.

Allzu viel sollte das aber nicht sein, denn auch als Lager verwendet, ist die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller wichtig. In zu feuchter Luft können Lebensmittel schneller verderben. Holz und Papier werden eventuell mit Schimmel überzogen. Bisweilen wellt Papier sich aufgrund hoher Luftfeuchte. Einkalkulieren sollte man stets, dass nicht nur die Luftfeuchte über die Möglichkeiten der Kellernutzung mitbestimmt. Umgekehrt beeinflusst auch die Art der Kellernutzung das Raumklima.

Waeschekeller
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Wer im Wäschekeller Wäsche trocknet oder sich in der Kellerwohnung duscht, erhöht die Luftfeuchtigkeit im Keller. Und in einem Heizungskeller heizt sich – abhängig vom Heizsystem – die Raumluft eventuell so auf, dass die relative Luftfeuchte dadurch sinkt.

Regulierung: von IST-Werten zu Optimalwerten

Man muss sich natürlich nicht mit der Hoffnung begnügen, dass für einen geplanten Verwendungszweck die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller herrscht. Man kann die Luftfeuchte bis zu einem gewissen Grade regulieren.

Luftbefeuchter und Luftentfeuchter einzusetzen, ist eine Methode, dies zu tun. Solche Maßnahmen haben natürlich ihre Grenzen. Man wird einen uralten Gewölbekeller mit solchen Geräten nicht derart optimieren, dass er zu einem gemütlichen Wohnraum wird. Aber bei vielen anderen Kellerräumen ist eine Regulierung möglich und sinnvoll. Bevor man jedoch zu professioneller Klimatechnik greift, sollte man zunächst messen, welche Luftfeuchtigkeit eigentlich tatsächlich im Kellergeschoss herrscht.

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Thermo-Hygrometer sind dafür geeignete Instrumente. Hier sollte man sich nicht auf sein Bauchgefühl verlassen. Findet man so beispielsweise heraus, dass die Luftfeuchtigkeit im Keller für die jeweilige Nutzung permanent zu hoch ist, sollte man nach den Ursachen dafür suchen, bevor man irgendwelche Maßnahmen ergreift. Ist beispielsweise eine schadhafte Abdichtung des Kellers die Ursache, wird es als Abhilfe auf Dauer nicht ausreichen, einen Luftentfeuchter einzusetzen.

Auf der anderen Seite genügen bisweilen einfache Verhaltensänderungen, um regulierend auf die Luftfeuchte zu wirken. Vielleicht trocknet man die Wäsche dann ja doch anderswo als im Wäschekeller?

Luftentfeuchter sind immer dann ein sehr gut geeignetes Instrument, um den Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu regulieren, wenn kleine Veränderungen nicht ausreichen und große (Sanierungen) nicht nötig oder nicht möglich sind.

Luftbefeuchtung ist manchmal ebenfalls sinnvoll

Wird die Raumluft in Kellerräumen thematisiert, spricht man meistens über eine zu hohe Luftfeuchte. Moderne, als Wohnraum genutzte Keller sind aber oft so gut abgedichtet und beheizt, dass die Luft auch zu trocken werden kann. Und dann wird man mit Problemen konfrontiert, die eine zu trockene Luft mit sich bringen kann. Trockene Heizungsluft kann unter anderem zu trockenen Augen und zu einer trockenen Haut führen. Sie kann auch Schleimhäute und damit das Abwehrsystem des Körpers schwächen und so das Risiko steigern, sich mit Grippe- und anderen Viren zu infizieren.

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Weist eine Kellerwohnung permanent eine sehr niedrige Luftfeuchte auf, sollte man deshalb ebenfalls Maßnahmen ergreifen. Hier können Luftbefeuchter nützlich sein, die den Feuchtigkeitsgehalt der Luft steigern. Luftbefeuchter und Luftentfeuchter sollten aber stets mit Technik zur Messung der Luftfeuchte und zum Automatikbetrieb ausgestattet sein.

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Im Automatikbetrieb springen sie immer dann an, wenn die Luftfeuchte Optimalwerte unter- bzw. überschreitet. Das ist bequemer und meistens effektiver als der manuelle Betrieb.