Luftreiniger gegen Hausstaub
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Husten, Niesanfälle oder Juckreiz im Auge – eine Hausstauballergie kann sich stark auf die Lebensqualität auswirken. Leider ist Hausstaub nicht vollständig zu vermeiden und tritt praktisch in allen Räumen auf, in denen sich Polstermöbel oder Textilien befinden. Doch was kann man dagegen unternehmen?
2012 brachte eine repräsentative Forsa-Umfrage für die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) ein interessantes Ergebnis: Laut Studie litten damals etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland an Allergien. Das waren etwa 31% der damaligen Bevölkerung in Deutschland. 23% der Allergiker hatten eine Hausstauballergie und waren damit allergisch gegen die Hinterlassenschaften von Hausstaubmilben. Aufgrund dieser enormen Zahlen und den unangenehmen Auswirkungen einer Allergie stellt sich die Frage, welche Maßnahmen Betroffene ergreifen können, um lästige Symptome zu vermeiden.
Kann ein Luftreiniger gegen Hausstaub effektiv helfen?
Hausstauballergie: Milbenkot als Allergen.
Hausstaub besteht aus zahlreichen sehr unterschiedlichen Partikeln. Das können beispielsweise Hautschuppen sein, Straßendreck, Haare, Teppichflusen, Pollen und Schimmelpilzsporen. Leidet man an einer Hausstauballergie, ist allerdings nicht der Staub an sich der Auslöser. Allergene, also allergieauslösende Stoffe, sind in diesem Fall Stoffe im Kot von Hausstaubmilben, die sich gerne in den vier Wänden breit machen. Milben sind winzige, aber störende Mitbewohner. Ihre Größe liegt bei nur etwa 0,1 bis 0,5 Millimetern, weshalb sie für unsere Augen unsichtbar sind. Ein Luftreiniger mit feinem Filter, etwa einem HEPA-Filter, kann ihre abgesonderten Partikel jedoch gut einfangen. Ein Gramm Hausstaub kann bis zu 15.000 Milben enthalten.
Hausstaub dient den Milben einerseits als Nahrungsquelle, weil er menschliche Hautschuppen enthält, die den kleinen Quälgeistern bevorzugt als Nahrungsquelle dienen. Andererseits gibt die Milbe ihren Kot an den Hausstaub ab. Dieser enthält Eiweiße (Proteine), die bei manchen Personen als Allergene wirken, wenn sie sie einatmen.
Der Körper schüttet dann das sogenannte Histamin aus. Das kann zu Hautrötungen, verengten Luftwegen und Schwellungen führen, also zu typischen Reaktionen eines Allergikers. Weitere mögliche Anzeichen der Hausstauballergie sind beispielsweise eine laufende oder verstopfte Nase, Niesen, Ausschlag, Atemnot oder rote Augen.
Es empfiehlt sich also, die Menge an Allergenen aus der Luft so gut wie möglich zu entfernen. Ein Luftreiniger eignet sich hierfür ideal.
Hausstauballergie: Was tun?
Bei einer Hausstauballergie können Sie bereits in die Luft gelangte Allergene mit einem Luftreiniger filtern. Grundsätzlich kann die Anzahl der Milben durch gewisse Maßnahmen zudem schon im Vornherein reduziert werden. Milben halten sich gerne im Bett auf. Feuchtigkeit und die vielen Hautschuppen, machen die Schlafstätte zum Paradies für die Tierchen. Hier kann man also gut ansetzen. Die Bettwäsche sollte man relativ häufig wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Hilfreich können auch sogenannte Encasings sein. Das sind allergendichte Bezüge für Decke, Kissen und Matratze. Die jährliche Reinigung der Matratze ist ebenfalls ratsam. Neben den Betten sind aber zum Beispiel auch Teppiche, Plüschtiere und Sofakissen riskant. Diese Objekte können schnell verstauben und damit zum Problem für Leute werden, die an Allergien leiden.
Menschen mit Hausstauballergien können auch Maßnahmen ergreifen, um den Staub in der Wohnung zu reduzieren. Natürlich spielt dabei regelmäßiges Staubwischen eine Rolle. Dafür nutzt man am besten spezielle Anti-Staub-Tücher. Sie sind elektrostatisch aufgeladen und ziehen den Schmutz an. Ein herkömmliches Staubtuch kann dagegen Staub aufwirbeln und zu allergischen Reaktionen führen.
Personen mit Allergien sollten zudem gegen Hausstaub Staubsauger mit sogenannten HEPA-Filtern nutzen, die in der Lage sind, auch feinste Partikel aufzunehmen. HEPA-Filter kommen immer häufiger bei Luftreinigern zum Einsatz und stellen eine effektive Methode dar, Schadstoffe und Allergene aus der Luft zu entfernen.
Was macht ein Luftreiniger?
Ein Luftreiniger macht genau das, was der Name vermuten lässt: Er reinigt die Luft und reduziert den Anteil von Partikeln wie Pollen oder Staub in ihr. Luftreinigungsgeräte existieren als Filtergeräte und filterlose Varianten sowie als Kombination beider Technologien. Und all diese Luftreiniger sind gegen Hausstaub erfolgreich. Setzt man weiterhin auf einen HEPA-Filter, dann ist eine nahezu vollständige Aufnahme der Schadstoffe garantiert und man kann wieder ein gutes Raumklima genießen.
Eine weitere Technologie: Ionisation.
Zu den filterlosen Systemen gehören Luftreiniger mit Ionisatoren. Sie sorgen durch Freisetzung von Ionen (negativ geladene Teilchen) für ein besseres Raumklima für Menschen, die unter einer Allergie leiden. Das Prinzip gestaltet sich ganz einfach. Die Ionen binden sich an den Staub. Dieser wird daraufhin durch eine elektrisch geladene Metallplatte angezogen und damit der Luft entnommen. Bei Geräten ohne solch eine Metallplatte wird der Staub zumindest schwerer und lagert sich am Boden ab. Die Luft ist auch dann von ihm befreit. Der Hausstaub kann danach mit einem Staubsauger eingefangen werden.
Luftreinigungsgeräte einsetzen und alles ist gut?
Wer einen Luftreiniger gegen Hausstaub einsetzen möchte, sollte sich für ein passendes Gerät entscheiden. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Eignung für die Größe des Raumes, in dem man den Reiniger einsetzen möchte. Angaben zur Raumgröße, für die die Reiniger maximal geeignet sind, sollte man deshalb beachten.
Insgesamt können Luftreiniger einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Leben für Menschen mit Hausstauballergie angenehmer zu gestalten und für ein optimales Raumklima zu sorgen.
Allergiker sollten aber nicht nur auf solche Einzelmaßnahmen setzen, sondern ein Maßnahmenpaket umsetzen, um sich trotz Hausstauballergie ein angenehmes Leben ohne Beeinträchtigungen zu sichern. Zu solch einem Paket gehören die bereits erwähnten Maßnahmen zur Reduzierung von Milben, Aktivitäten für weniger Staubbelastung und gegebenenfalls medizinische Maßnahmen, um die Auswirkungen allergischer Reaktionen zu reduzieren. Erst in der Gesamtheit aller Maßnahmen entsteht die bestmögliche Wirkung.