Luftreiniger mit Ionisator
«Funktions- und Wirkungsweise von Ionisierung»
Was ist ein Luftreiniger mit Ionisator? Und wie funktioniert solch ein Reinigungsgerät? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund. Außerdem betrachten wir die verschiedenen Vorteile dieser Art der Luftreinigung.
Was genau ist ein Ion und wie ist es aufgebaut?
Um ein Verständnis von der Wirkungsweise eines Luftreinigers mit Ionisator zu erlangen, sollte man zunächst einmal wissen, was sich unter Ionen vorzustellen ist. Grundsätzlich handelt es sich dabei um elektrisch geladene Teile, die den Aufbau von salzhaltigen Stoffen bilden und die aus zuvor neutralen Atomen entstehen. Diese enthalten zunächst ebenso viele Elektronen wie Protonen. Diese gehören zu den sogenannten Elementarteilchen.
Jedes Atom besteht aus Atomkern und Atomhülle. Im Atomkern befinden sich Neutronen (neutrale Teilchen) und Protonen, also Teilchen mit positiver elektrischer Ladung. In der Atomhülle kreisen Elektronen (negativ aufgeladene Teilchen) um den Kern. Ionen sind Atome oder Moleküle, bei denen die Zahl der Protonen und Elektronen nicht gleich groß ist. Überwiegen die Elektronen, ist ein Ion negativ aufgeladen und wird auch Anion genannt. Falls dagegen die Protonen überwiegen, handelt es sich um ein positiv aufgeladenes Ion. Man nennt es dann auch Kation.
Damit ein Luftreiniger mit Ionisator funktioniert, ist die elektrostatische Anziehung wichtig. Gemeint ist damit die Anziehungskraft, durch die sich unterschiedlich geladene Teilchen miteinander verbinden.
Die Wirkungsweise von Ionisatoren
Ionisatioren sind Bauteile in Luftreinigern, die das Prinzip der Ionisierung nutzen, um die Raumluft zu säubern. Dafür lassen sie negativ geladene Sauerstoff-Ionen entstehen. Genauer gesagt, nutzen die Luftreiniger sogenannte Ionisierstäbe, um eine elektrische Spannung zu erzeugen. Durch elektrische Entladungen im Reinigungsgerät entstehen dann die Anionen, die an die Raumluft abgegeben werden. In der Regel sind das Tausende innerhalb einer einzigen Sekunde.
In der Luft verbinden sich die negativen Teilchen mit positiv aufgeladenen Partikeln wie Staub zu größeren Clustern und werden irgendwann so schwer, dass sie zu Boden sinken. Hier lassen sie sich viel einfacher beseitigen. Alternativ arbeiten Luftreinigungsgeräte mit Ionisatoren mit einer elektrisch aufgeladenen Metallplatte, die diese Cluster im Gerät selbst anzieht.
In beiden Fällen werden die Fremdpartikel der Luft entnommen.
Ionisatoren befreien die Luft natürlich nicht nur von Staub. Sie können Pollen, Keime und geruchsbildende Stoffe binden und aus der Luft entfernen. Damit können die Geräte unter anderem dazu beitragen, Allergikern das Leben innerhalb von Räumen angenehmer zu machen. Einsetzbar sind sie in Wohnungen und Büros, aber auch in Räumen mit besonderen Hygienevorschriften wie Krankenhäusern und Museen. Ionisatoren unterscheiden sich übrigens von elektrostatischen Filtern, die nicht die Luft, sondern die Schmutzpartikel so aufladen, dass sie anschließend vom Filter eingefangen werden können.
Zu empfehlen: Filtern und Ionisieren als Kombination
Ein Luftreiniger, der mit einem Ionisator arbeitet, kann ein Ersatz für einen Luftreiniger sein, der mit verschiedenen Filtern wirkt. Der Vorteil der Geräte, die Ionisierung nutzen: Das Auswechseln der Filter entfällt. Allerdings kann ein Ionen-Gerät hervorragend mit anderen Filter-Reinigern verbunden werden.
Kombiniert werden kann der Ionisator beispielsweise mit einem Z56 Quattrofilter. Er entfernt Gerüche mit Aktivkohle und filtert auch kleinste Stäube aus der Luft. Andere infrage kommende Filter sind Grob- und Grobstaubfilter. Nicht selten kombinieren die Geräte zudem Luftreinigung mit Luftbefeuchtung.
So entziehen sie der Luft nicht nur Schadstoffe. Ist die Luft zu trocken, reichern sie sie zudem mit Feuchtigkeit an.
Bei der Auswahl des richtigen Luftreinigers sollten ein paar Kriterien mit einbezogen werden. Man sollte etwa auf den Luftdurchsatz in Kubikmeter/ Stunde sowie auf Angaben achten, für welche Raumgröße das jeweilige Gerät geeignet ist. Ist der Reiniger auch ein Luftbefeuchter, dann kommen Eigenschaften wie die Befeuchterleistung in Liter/Stunde und die Größe des Wassertanks hinzu, sofern man sich nicht für ein System mit automatischer Wasserzufuhr entscheidet.
Silberionisierung. Was versteht man darunter? Welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Einige Luftreiniger mit Ionisator arbeiten mit der sogenannten Silberionisierung auf Basis von kolloidalem Silber. Schon vor langer Zeit wurde dieses als Mittel gegen Keime und Bakterien verwendet. Die keimtötende Wirkung hielt auch bei der technischen Luftreinigung Einzug und wird von einigen Modellen wie dem Defensor PH28 genutzt. Durch solche Geräte wird gewährleistet, dass die Raumluft möglichst keimfrei ist, was einem optimierten Raumklima nur zugutekommt.
Bei einem kolloidalen System müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. So müssen verschiedene Bestandteile aus verschiedenen Phasen vorliegen – etwa flüssig, gasförmig oder fest. Dabei dürfen die Partikel jedoch nicht löslich sein. Kolloide, wie sie in der Natur vorkommen wären etwa Nebel, Blut oder Milch.
Die Silberkolloide sind so mikroskopisch klein, dass sie ohne Mühe in jeden Bereich des Körpers eindringen und Keime bekämpfen. Aus diesen Grund wird dieses Konzept in der Luftfahrt für die Aufbereitung von Trinkwasser während des Fluges verwendet.
Gutes Raumklima mit Ionisatoren – Anschaffung der Luftreiniger lohnt sich
Insgesamt kann gesagt werden, dass Ionisierung zur Luftreinigung ein guter Ersatz, aber auch eine gute Ergänzung von reinigenden Filtersystemen sein. Durch die intelligente Kombination beider Technologien sowie eine zusätzliche Luftbefeuchtung (falls nötig) ist oft eine besonders effiziente Optimierung der Luftqualität möglich. Insbesondere für den Einsatz in großen Räumen, in denen mehrere Geräte eingesetzt werden müssen, kann man sich für teamfähige Geräte entscheiden, die eine aufeinander abgestimmte Leistung erbringen.