Neubau trocknen
« Warum zu hohe Luftfeuchtigkeit beim Hausbau schädlich ist »
Wenn Sie ein neues Haus errichten, gilt es einige Dinge bei der Planung zu berücksichtigen. Die Luftfeuchtigkeit ist eine dieser Aspekte, denn Schimmel und andere Gefahren können das Wohngefühl sonst erheblich trüben. Warum und wann sollten Sie einen Neubau trocknen? Und wie können hierbei Luftentfeuchter und Bautrockner helfen? Erfahren Sie hier mehr.
Feuchtigkeit von innen und von außen
Ein Neubau ist in der Bauphase gleich zweifach Feuchtigkeit ausgesetzt. Einerseits schützt der unfertige Bau natürlich noch nicht so gut wie eine fertige Immobilie vor Regen und Hagel. Andererseits wird beim Bauen reichlich Wasser verwendet, das anschließend zum großen Teil wieder aus den Bauelementen entweichen muss. Bau- und Immobilienexperten gehen von 10.000 bis 20.000 Litern Wasser aus, die durch Beton, Putz und Mörtel in die Bausubstanz eingebracht werden.
Warum eigentlich den Neubau trocknen?
Ein Teil der Feuchtigkeit muss bereits in der Bauphase aus dem Bauwerk heraus, damit ohne Probleme weitergebaut werden kann. So muss man beispielsweise den Estrich trocknen, bevor man obere Bodenschichten legt. Wie lange Estriche brauchen, bevor man obere Schlichten legen kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Einerseits benötigen unterschiedliche Estricharten verschieden lange Trocknungszeiten. So ist bei Zementestrich etwas mehr Zeit nötig als bei Calciumsulfatestrich. Zusätzlich sind die Dicke der Estrichschicht sowie die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit wichtige Einflussfaktoren. Beachten Sie, dass darüber hinaus gebaute Wände und frischer Putz ebenfalls erst trocknen müssen, bevor weitergearbeitet werden kann.
Auch im fertigen Neubau ist noch zu viel Wasser
Laut Aussage von Experten befindet sich im durchschnittlichen Einfamilienhaus auch nach der Fertigstellung des Baus noch eine Restfeuchte von 1.500 bis 2.000 Litern Wasser, die aus der Bausubstanz entweichen muss. Ohne künstliche Hilfe könnte es sehr lang dauern, den Neubau zu trocknen: bei Beton zum Beispiel bis zu 800 Tage. Und auch bei einer Ziegelmauer kann die Trocknung durchaus drei Monate bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Verbleibt die Feuchtigkeit in der Bausubstanz oder entweicht zu langsam, kann dieser Umstand immense Probleme verursachen. Nicht zuletzt kann sich durch feuchte Wände Schimmel im Neubau bilden, was unter Umständen gesundheitliche Folgen mit sich bringt. Ein zu hoher Feuchtigkeitsgrad in der Bausubstanz führt zudem im ungünstigsten Fall zu schweren Bauschäden. Möglicherweise wird die Wärmedämmung stark beeinträchtigt.
Im Winter kann Feuchtigkeit zudem gefrieren und zu Rissen im Mauerwerk oder Putz führen.
Richtiges Trocknen beim Bauen
Die genannten Beispiele zeigen, dass ausreichend Zeit zur Trocknung von Bauelementen sowohl während des Bauens als auch während der ersten Zeit des Wohnens oder Arbeitens im neu erbauten Haus wichtig ist. Ohne spezielle Trocknungsmaßnahmen zieht sich die Bauphase eventuell ziemlich lange hin und würde die Geduld der meisten Bauherren überstrapazieren. Deshalb befreit man Estrich und feuchte Wände im Neubau am besten mithilfe von Geräten wie einem Bautrockner von überschüssiger Feuchtigkeit. Bevor man später ins neu gebaute Haus einzieht, sorgt eine künstliche Trocknung in der Anfangsphase dafür, dass das Schimmelrisiko gering bleibt und die Restfeuchte auf ein akzeptables Maß gesenkt wird.
Dazu sollte man das noch leere Haus mindestens 14 Tage lang kräftig beheizen und mehrmals täglich stoß- und/oder querlüften. Beim Stoßlüften öffnet man das Fenster eine Weile lang komplett. Beim Querlüften werden dagegen mindestens zwei Fenster so geöffnet, dass ein Durchzug entsteht. Dadurch wird der Luftaustausch beschleunigt und das Risiko einer Schimmel-Bildung sinkt. Generell gilt: Je wärmer die Außentemperatur ist, desto länger sollte die Lüftungsphase dauern.
Während im Januar bisweilen bereits fünf und im März zehn Minuten reichen können, sollte man im Juli durchaus 25 Minuten für das Lüften veranschlagen.
Wieso entfeuchtet ein Luftentfeuchter Estrich und Wand im Neubau?
Entfeuchter entziehen erst einmal der Luft die Feuchte und nicht den Wänden oder dem Boden eines Hauses. Wenn der Luft jedoch trockener wird, kann sie wieder neue aufnehmen. Und da Bauteile wie Boden, Wand und Decke eines Raumes in ständigem Austausch mit der Umgebungsluft stehen, geben sie Feuchtigkeit an die getrocknete Raumluft ab. Die wird anschließend wieder vom Luftentfeuchter entnommen und der Prozess wiederholt sich, bis die Feuchte in der Bausubstanz einen akzeptablen Wert erreicht. Auf diese Weise können Sie den Neubau sukzessive trocknen.
Für die Bauphase sind robuste Entfeuchter wichtig
Damit Bereiche eines entstehenden Hauses auf der Baustelle schneller trocknen, muss man robuste Geräte einsetzen, die den Umgebungsbedingungen einer Baustelle gerecht werden. Geräte wie der Bautrockner Dehumid BT arbeiten deshalb aufgrund einer automatischen Heißgasabtauung selbst bei 0 Grad Celsius noch einwandfrei. Sie sind zudem besonders leistungsstark.
Für eine sachgemäße Bautrocknung ist es allerdings wichtig, den Bautrockner richtig einzusetzen. Einerseits sollte man nicht zu früh mit dem Vorgang beginnen. Geht es darum, Estrichen die Feuchtigkeit zu entziehen, empfehlen manche Fachleute beispielsweise eine Wartezeit von 14 Tagen zwischen Estrichlegung und dem Einsatz eines Bautrockners. Andererseits sollte man den Bauteilen nicht zu schnell die Feuchte entziehen. Ansonsten kann es zu Schäden in der Bausubstanz kommen.
Möchte man Bauteilen später im bereits bewohnten oder zumindest fertiggestellten Haus Feuchtigkeit entziehen, um beispielsweise Schimmel an den Wänden des Neubaus zu vermeiden, sind Bautrocknungsgeräte in der Regel völlig überdimensioniert. Hier helfen Luftentfeuchtungsgeräte wie der Dehumid 9, der maximal 260 Kubikmeter Luft pro Stunde umwälzt.