Nützliche Haushaltstipps, um Modergeruch zu entfernen!
Der sogenannte Modergeruch zählt zu den unangenehmsten olfaktorischen Begleiterscheinungen im urbanen Lebensraum. Seine Ursache ist nicht selten in wuchernder Fäulnis und Schimmelpilzen begründet. Mithilfe der folgenden Tipps kann man die Übeltäter aber restlos entfernen und ihrer Rückkehr wirksam vorbeugen.
Das stinkt wie Schimmel!
Der Start jenes Vorhabens stellt sich aber in Form einer umfassenden Schatzsuche dar, die dem Finder im Erfolgsfalle statt Reichtum und Ehre, einen konzentrierten, modrigen Geruch bescheren wird. Um systematisch vorzugehen, sollte man damit im Keller beginnen, weil die Luftfeuchtigkeit hier zumeist recht hohe Werte annimmt. Dabei kann sich dort bereits Schimmel angesiedelt haben, wenn noch kein modriger Geruch festgestellt werden kann. Schließlich zählt der Pilz nicht zu Unrecht zu den hinterhältigen Vertretern seiner Art: Im Anfangsstadium bildet er farblose Zellfäden, die sich zu einem dichten Wurzelwerk (dem sogenannten Myzel) verdichten, aus dem später die sichtbaren Fruchtkörper (die Quelle der berüchtigten Sporen) sprießen. Bereits in dieser Phase finden aber schon zahlreiche Stoffwechselprozesse im Mauerwerk statt, die sich nicht zwangsläufig als Modergeruch manifestieren: So kooperieren die Pilze mit Mikroben, um die Feuchtigkeit aus der Wand aufnehmen zu können. Dass die Kleinstlebewesen flüchtige Kohlenwasserstoffe ausdünsten, lässt sich meist erst registrieren, wenn der Pilz bereits deutlich sichtbar an der Oberfläche wuchert.
Schimmel messen
Moderne Schimmelmessgeräte (im Fachhandel ab 30 Euro erhältlich) können aber selbst winzige Spuren davon detektieren. Leider dünsten jedoch auch viele Baustoffe ähnliche Zusammensetzungen von Mikroorganismen aus, sodass bei positivem Befund noch keine absolute Sicherheit herrscht. Kombiniert man die Schimmelmessung mit einem digitalen Hygrometer (zeigt an, wie viel Feuchtigkeit in der Luft gebunden ist), kann man aber schon sehr sicher ermitteln, ob sich in einem Raum Schimmel in der Wand befindet. Schließlich steigt die Wachstumsgeschwindigkeit des Schädlings oberhalb der relativen Luftfeuchte von 60 Prozent sprunghaft an.
Ein modriger Geruch in der Luft kann aber auch ganz andere Ursachen haben
- Faulende Bestandteile der Bausubsubstanz, vor allem größere Holzbalken, verbreiten üble Gerüche und sind umgehend auszutauschen. Schließlich büßt die Konstruktion hierdurch einen beträchtlichen Teil ihrer Tragfähigkeit ein, was im Extremfall mit akuter Einsturzgefahr einhergeht.
- Süßlicher Verwesungsgeruch wird durch schwefelhaltige und ammoniakalische Verbindungen ausgelöst. Unter Umständen kann somit nur eine, in einem winzigen Hohlraum in der Wand, verendete Maus große Teile der Wohnung verseuchen.
- Schwefliger Geruch wird aber in erster Linie durch tierische Exkremente verursacht. Mäuse und Ratten neigen dazu, diese auf ihren bevorzugten Wegen hinter Wandverkleidungen zu hinterlegen. Folglich sind dann erstmal einige bauliche Maßnahmen notwendig, um den Modergeruch zu entfernen. Direkt danach muss es aber den unhöflichen Nagern an den Kragen gehen. Hierbei haben sich gut getarnte Fallen bewährt. Sollten die Schädlinge sich aber als äußerst zahlreich oder sehr pfiffig erweisen, muss man diesen Arbeitsschritt letztlich an ausgebildete Kammerjäger outsourcen.
- Außerdem können Schaben die Quelle des Übels sein. Bei ihnen sitzt eine Drüse am Hinterleib, mit deren Hilfe sie ihr Wohnumfeld ausgiebig markieren. Auch hier gilt es also, die Plagegeister und deren Modergeruch zeitnah zu entfernen.
- Menschliche Behausungen sind durch ausgeklügelte Rohrsysteme von den fauligen Gerüchen der Kanalisation getrennt. Eine einzige defekte Dichtung genügt aber, damit sie sich in die Nasen der Bewohner schleichen. Selbst Gas- und Wasserinstallateure haben hier noch keine besser Alternative zur Fehlersuche entwickelt, als die Quelle zu erschnüffeln.
- Dagegen sind gleich mehrere mögliche Auslöser in Betracht zu ziehen, wenn der Modergeruch direkt aus dem Kleiderschrank entweicht.
Wie kam die Leiche in den Kleiderschrank?
Das kann selbst bei Geruchsquellen niedriger Intensität geschehen. Da der Schrank fast immer verschlossen bleibt, herrscht darin quasi keine Luftzirkulation. Schon wenige nicht ausreichend gereinigte Kleidungsstücke genügen daher, um ihn mit Modergeruch anzufüllen. Dieser wird letztlich von Bakterienstämmen verursacht, die in der Kleidung zurückblieben und sich in der stehenden Luft im Schrank ungehindert vermehren können. Um den Modergeruch zu entfernen, verbleibt also nur die arbeitsintensive Maßnahme, die gesamte Garderobe aus dem Schrank zu nehmen und bei möglichst hohen Temperaturen erneut zu waschen. Besonders hartnäckige Keime sterben nämlich erst bei 90 Grad Celsius ab.
Andererseits neigen ältere Holzmöbel selbst dazu, einen gewissen Modergeruch anzunehmen. Das ist darauf zurückzuführen, dass sie kleinste Mengen Feuchtigkeit aufnehmen und über längere Zeit speichern. Da die natürliche Eigenschaft des Holzes nicht unterbunden werden kann, helfen in diesem Falle nur Hausmittel mit starkem Eigengeruch, um die üblen Düfte zu übertünchen.
Falls man jedoch den Eindruck bekommt, dass ein Lausebengel menschliche Leichen im Schrank aufbewahrt, liegt womöglich ein größeres Problem vor. Um dem auf den Grund zu gehen, muss er zunächst von kräftigen Zeitgenossen verschoben werden. Im kleinen Spalt zwischen dem Schrank und der Wand bilden sich nämlich nicht selten großflächige Feuchtigkeitsansammlungen, die schon nach wenigen Monaten beeindruckende Schimmelteppiche zur Folge haben können. Um diesen die Lebensgrundlage zu entziehen und damit auch den Modergeruch zu entfernen, hilft nur schweres Gerät weiter. Dazu ist die gesamte Wandfläche mithilfe spezieller Heizfolien bzw. -strahler oder leistungsstarker Rotlichtlampen auf 70 Grad Celsius aufzuheizen. Bei leichtem bis mittelschwerem Schimmelbefall dürfte aber auch ein mobiler Luftentfeuchter genügen, um die Wand auszutrocknen.
Im Anschluss ist die gesamte Fläche mit einer wasserabweisenden Schutzschicht zu versiegeln.
Modriger Geruch in der Wohnung? – Das bedeutet Krieg
Haben sich aber tatsächlich Schimmelpilze in der Wohnung angesiedelt, ist ihnen mit maximaler Feindseligkeit zu begegnen. Dazu sind sie zunächst zu ermorden. Hierbei haben sich chemische Mittel mit hochwirksamen Fungiziden als äußerst wirksam erwiesen. Sie unterbrechen den Lebenszyklus des Schädlings, sodass er sich schon nach wenigen Tagen ganz einfach entfernen lässt. Dazu ist die befallene Stelle mit einer kleinen Bürste gründlich zu säubern und anschließend abzusaugen. Während des Vorganges ist es zudem unerlässlich, dass ständig frische Luft durch den Raum strömt, um zu verhindern, dass sich die Sporen in der gesamten Wohnung verteilen und neue Brandherde entfachen. Schließlich will man die Schlacht gegen den Schimmelpilz ja kein zweites Mal führen oder gar in einen ausgewachsenen Krieg ausarten lassen. Selbst nach sehr sorgfältig durchgeführten Reinigungsarbeiten lässt sich mitunter dennoch ein gewisser Modergeruch nicht entfernen. Und zwar dann, wenn er sich über einen längeren Zeitraum in Möbelstücken regelrecht festsetzen konnte. Glücklicherweise muss man nicht erneut in den Krieg ziehen, um ihm beizukommen.
Achtung: Modrige Gerüche gelten als Wiederholungstäter
So ist er lediglich zu übertünchen, bis er aus den betroffenen Möbeln wieder ausgedünstet ist. Hierzu sind Hausmittel mit starkem Eigengeruch meist völlig ausreichend. In Scheiben geschnittene Zitrusfrüchte (ideal sind Orangen oder Zitronen) bieten dabei die höchsten Erfolgsaussichten. Darüber hinaus erzielen auch strategisch günstig platzierte Schälchen mit Kaffeepulver oder Vanilleschoten den gewünschten Effekt. Ein anderer Ansatz ist es, die betroffenen Möbelstücke mit Essig-Essenz auszuwischen oder Natron zu bestreuen, um den hartnäckigen Modergeruch zu entfernen. Diese Mittel wirken wassertreibend und bilden dem Wachstum von Schimmelpilzen bzw. Bakterienstämmen somit langfristig vor. Wenn es etwas schneller gehen soll, kann aber auch der Einsatz elektrischer Luftreiniger nicht schaden. Dabei handelt es sich im Grunde um herkömmliche Lüfter, die um spezielle Filtersysteme ergänzt werden. Vor allem in Asthmatiker-Haushalten wird dabei auf das Prinzip der Silberionisierung zurückgegriffen: Elektroden aus Silber entziehen Leitungswasser einzelne, positiv geladene Teilchen und ionisieren es somit. Verdunstet das Wasser dann in der Raumluft, tötet es die darin befindlichen Sporen und Bakterien.
Allerdings ist der Auslöser des Dilemmas damit noch immer nicht beseitigt: Zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Wird diese nicht dauerhaft reguliert, wird das Problem in regelmäßigen Abständen erneut akut werden. Der richtigen Lüftungsfrequenz gilt dabei der erste Gedanke: Das Gesundheitsministerium empfiehlt Eigenheimbesitzern zurzeit, ihre Räume alle 90 Minuten über den Zeitraum von mindestens 5 Minuten stoßzulüften. Insbesondere in den Winter- und Sommermonaten reicht die Maßnahme aber häufig nicht aus. Während in der heißen Jahreszeit schon die Umgebungsluft mit reichlich Feuchtigkeit angefüllt ist, kondensiert sie im Winter aufgrund des Temperaturunterschiedes in der Wohnung und verursacht nicht selten erneutes Schimmelwachstum. Da werden nur noch elektrische Luftentfeuchter weiterhelfen, die die Feuchtigkeit mithilfe chemischer Kühlmittel aus der Luft filtern. Das gilt besonders für den Keller, der grundsätzlich etwas feuchter als die restlichen Räume daherkommt.
Na endlich: Frische Luft zum Durchatmen
Damit ist die unangenehmste olfaktorische Begleiterscheinung also doch noch aus dem urbanen Lebensraum verbannt worden. Abschließend lässt sich somit festhalten, dass es zwar viele Ursachen für modrigen Geruch in der Wohnung geben kann, wenngleich er meistens auf Schimmelpilze und Bakterienstämme zurückzuführen ist. Nachdem man die nervenaufreibende Fehlersuche beendet hat, lässt sich das Problem aber für gewöhnlich schnell beheben. Die Nachsorge inklusive der ständigen Lüftungstätigkeiten ist da schon wesentlich arbeitsintensiver. Wer die Aufgabe für die Ewigkeit lieber delegieren möchte, kann heutzutage aber glücklicherweise auf zahlreiche elektrische Unterstützung in Form von Luftreinigern, Luftentfeuchtern und zentralen Lüftungsanlagen bauen.