Optimales Raumklima im Sommer
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Strahlendes Sonnenwetter, Hitzewellen, Badespaß – der nächste Sommer kommt bestimmt. Im Freien bringen die hohen Temperaturen echtes Urlaubsfeeling, in unseren Wohnungen und Häusern werden sie zur Plage. Dann ist es in unseren vier Wänden kaum mehr auszuhalten. Unser Magazin zeigt auf, was wir für ein erträgliches Raumklima während der heißen Jahreszeit tun können.
Hundstage in geschlossenen Räumen
Hitzeperioden über mehrere Tage oder sogar Wochen mit Temperaturen jenseits der 30 °C sind im Sommer keine Seltenheit. Auch wenn wir solche Phasen im Frühjahr kaum erwarten können, so strengen diese Hundstage im Juli und August ziemlich an. Gerne würden wir uns dann ins kühle Innere unseres Hauses verkriechen und unserem Kreislauf etwas Erholung gönnen. Doch was tun, wenn sich die drückende Hitze selbst in unseren vier Wänden ausbreitet? Gibt es Möglichkeiten, das Klima erträglich zu machen?
Was ist das ideale Raumklima?
Das ideale Klima in Büros und Wohnräumen hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn wir in Bewegung sind, genügt uns schon eine Temperatur von 16 ° bis 19 °C, beim Sitzen oder in Ruhephasen empfinden wir 20 ° bis 23 °C als angenehm. Die Luftfeuchtigkeit sollte in einem Bereich zwischen 40 % und 60 % liegen. Ist es zu trocken, leiden darunter unsere Schleimhäute und wir sind anfälliger für Infektionen. Außerdem können Viren unter diesen Bedingungen länger überleben.
In den Sommermonaten kommt es häufig zu einer Kombination, die wir als besonders unangenehm empfinden. Heiße Temperaturen und gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen machen den Aufenthalt und konzentriertes Arbeiten nahezu unmöglich. Wenn es warm ist, schwitzen wir – über die Verdunstung erzielt unser Körper einen Kühleffekt. Ein natürlicher Abwehrmechanismus, der allerdings bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr greift, weil der Schweiß dann nicht mehr verdunsten kann. Wir empfinden eine Schwüle, die uns schwer zu schaffen macht.
Bauliche Maßnahmen, die wirken
Am effektivsten wäre es natürlich, die Hitze gar nicht in die Wohnung zu lassen. Das funktioniert am besten durch eine gute Isolierung der äußeren Gebäudehülle. Der Dämmschutz, der im Winter einen Energieverlust verhindert, bezweckt im Sommer genau das Gegenteil: die heiße Außenluft kann nicht eindringen. Dieses Prinzip hat man schon im Mittelalter erkannt. Dicke Mauern und kleine Fenster erzielten im Sommer einen kühlenden und im Winter einen wärmedämmenden Effekt auf das Raumklima. Große Fensterfronten wirken hingegen wie ein Treibhaus.
Die Anbringung eines äußeren Sonnenschutzes wie Jalousien, Markisen oder Fensterläden kann Abhilfe schaffen.
Oft ist es im Nachhinein aber nicht mehr möglich, bauliche Veränderungen durchzuführen. Dann müssen andere Maßnahmen herhalten, um für ein optimales Raumklima zu sorgen.
Änderung unseres Lüftungsverhaltens
Ist es draußen heiß, sollten alle Fenster und Türen geschlossen sein. Lüften ist wichtig, allerdings nur während der kühleren Tageszeit am frühen Morgen oder in der Nacht. Auch ein Gewitterregen kann die Luftqualität erheblich verbessern. Wenn es donnert, blitzt und schüttet heißt es, schnell alle Fenster aufreißen.
Kühler Luftzug durch einen Ventilator
Ein Ventilator kann zwar die Raumtemperaturen im Sommer nicht senken, der kühle Luftzug bringt für uns Menschen jedoch eine deutliche Erleichterung. Vorsicht aber, wenn es heißer als 35 ° ist und die zugeführte Luft gar nicht mehr als kühler empfunden wird. Besonders ältere Menschen sind dann gefährdet, zu überhitzen. Sie schwitzen noch mehr, wodurch wiederum der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht geraten kann. Wenn Senioren nicht genügend trinken, besteht die Gefahr, dass sie innerlich austrocknen – das besagt eine Studie englischer Gesundheitsforscher.
Optimales Raumklima durch moderne Klimatechnik
In vielen Gebäuden sorgen bei zu großer Hitze Klimaanlagen für ein optimales Raumklima. Das Funktionsprinzip dieser Technik ist schnell erklärt: Ähnlich wie eine Gefriertruhe verdunstet ein flüssiges Kältemittel, wodurch der Raumluft die Wärme entzogen wird. Über einen Verdampfer wird die abgekühlte Luft wieder freigegeben. Ob mobil oder fest installiert – mittlerweile sind in Häusern und Büroräumlichkeiten die unterschiedlichsten Varianten von Klimaanlagen im Einsatz. Der wichtigste Vorteil ist, dass Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit innerhalb kurzer Zeit auf das gewünschte Niveau gesenkt und konstant gehalten werden können. Manche Modelle haben sogar einen Luftbefeuchter und einen Luftentfeuchter integriert, um für eine angenehme Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu sorgen. Ein Thermo-Hygrometer gibt Auskunft über aktuelle Wert. Moderne Klimatechnik-Geräte passen sich diesen entsprechend automatisch an.
Im Einsatz einer modernen Klimatechnik ist darauf zu achten, dass der Temperaturunterschied von Raumklima zu Außentemperatur 6 ° nicht überschreitet. Unser Organismus tut sich sonst relativ schwer, sich auf diese schnell wechselnden Bedingungen einzustellen und wird anfällig für Erkältungen. Zu beachten ist auch der relativ hohe Energieverbrauch dieser Systeme. Manche Modelle sind echte Stromfresser. Auch das verursachte Geräusch ist nicht zu unterschätzen. Was helfen schließlich kühle Temperaturen in unserem Schlafzimmer, wenn wir die Nachtruhe durch den Lärm nicht genießen können?
Was hilft sonst noch bei Hitze?
Es gibt Tage im Sommer, da wird die Hitze in unseren Häusern und Wohnungen trotz aller Maßnahmen unerträglich. Dann helfen nur mehr luftige Kleidung, viel trinken und feuchte Tücher um Hals und Handgelenke wickeln. Obst und Gemüse enthalten wichtige Mineralstoffe, welche wir beim Schwitzen verlieren. Überhaupt sollten wir nur leichte Kost zu uns nehmen, um unseren Körper nicht zusätzlich zu belasten. Luftbefeuchter und Luftentfeuchter sorgen dafür, dass das Raumklima weder zu trocken noch zu schwül wird. Nun können wir nur mehr warten. Die nächste Schlechtwetterfront kommt nämlich bestimmt.