Reine Luft verstehen: Was ist das und wie steigert man die Raumluftqualität?
«Was versteht man darunter?»
In Wohnräumen und Büros sollte reine Luft herrschen. Diesen Satz würden wahrscheinlich die meisten Menschen unterschreiben. Geht es jedoch um die Frage, was reine Luft eigentlich ist, bleiben viele die Antwort schuldig. Der folgende Artikel klärt diese Frage und zeigt Wege auf, wie man die Reinheit der Raumluft steigert.
Raumluft besteht aus vielen verschiedenen Teilchen
Wäre Raumluft komplett rein, würde sie ausschließlich ihre natürlichen Bestandteile enthalten, und zwar vor allem Stickstoff (ca. 78 Prozent) und Sauerstoff (ca. 21 Prozent). Der Anteil von Argon beträgt in reiner Raumluft etwa 0,93 Prozent, der Anteil von Kohlenstoffdioxid etwa 0,04 Prozent. Außerdem gibt es diverse Gase, die in der natürlichen Zusammensetzung der Raumluft ebenfalls mit winzigen Anteilen enthalten sind.
Damit die Raumluft von Menschen als rein und gesund empfunden wird, sollten die einzelnen Bestandteile auch in der normalen Menge enthalten sein. Das ist keineswegs immer der Fall. Wird ein Raum voller Menschen beispielsweise zu wenig gelüftet, steigt der Anteil an Kohlenstoffdioxid. Das kann zu Schwierigkeiten bei der Konzentration sowie zu Müdigkeit und Kopfschmerz führen. Neben den natürlichen Bestandteilen gibt es viele weitere, die in der Luft enthalten sind und verhindern, dass sie komplett rein ist. Zu ihnen zählen unter anderem Partikel wie Staub, Pollen, Sporen, Viren sowie diverse Gase. Enthalten sind sie im Raumklima aller Räume, selbst in sogenannten Reinräumen, wenngleich in geringer Anzahl.
Auch in einem Reinraum ist Raumluft nicht komplett rein
In einem Reinraum befinden sich besonders wenige Partikel in der Raumluft. Benötigt werden solche Räume zum Beispiel bei einigen Prozessen der Arzneimittel-Produktion oder bei IT-Prozessen. Reinräume gibt es in verschiedenen Klassen von 1 bis 9, wobei für die Klasse „1“ die strengsten Anforderungen gelten. Aber selbst in einem Reinraum der Klasse 1 ist eine bestimmte Anzahl von Partikeln einer bestimmten Größe erlaubt. Kurzum: Absolut reine Luft gibt es nicht. Optimales Raumklima besteht aus Raumluft, deren Zusammensetzung dem Optimum möglichst nahe kommt und die möglichst wenige Fremdpartikel enthält.
Solche Teilchen in der Raumluft können mehr oder weniger schädlich sein. Viele beeinflussen das Raumklima negativ. Einige werden über Möbel und Lacke freigesetzt, andere durch Tätigkeiten wie Rauchen oder sie gelangen beim Lüften mit der Außenluft in die Wohnung. Für einige der Schadstoffe definiert der Ausschuss für Innenraumwerte des Umweltbundesamtes Richt- und Leitwerte. Richtwert I beschreibt dabei die Konzentration eines Stoffes, bei der nach aktuellem Kenntnisstand selbst dann keine gesundheitlichen Auswirkungen erwartbar sind, wenn ein empfindlicher Mensch dieser Konzentration ein Leben lang ausgesetzt ist. Richtwert II beschreibt dagegen die (meistens deutlich höhere) Konzentration, ab der dringender Handlungsbedarf besteht. Leitwerte werden dann festgelegt, wenn eine steigende Konzentration eines Stoffs auch die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden steigen lässt, ohne dass sich nach heutigem Kenntnisstand Richtwerte festlegen lassen.
Ist Luft nicht rein, kann das schädlich sein
Es gibt Schadstoffe in der Raumluft, die die Gesundheit aller im Raum befindlichen Personen bedrohen. Ein Beispiel für solche Luftschadstoffe ist Formaldehyd. Es kann die Schleimhäute reizen und im ungünstigsten Fall Krebs auslösen. Daneben gibt es Stoffe, die nur für manche Menschen problematisch sind. Zu ihnen gehören etwa Stoffe wie diverse Pollen, normaler Hausstaub oder Tierhaare. Schweben sie im Raum und werden von einem Allergiker eingeatmet, kann das im Extremfall schwerwiegende Folgen haben. In jedem Fall gilt: Die Zahl der Luftschadstoffe sollte man möglichst geringhalten. Immerhin verbringt man laut Umweltbundesamt „in unseren Breiten“ ungefähr 80 bis 90 Prozent seiner Zeit in einem Innenraum. Schadstoffe in der Raumluft haben also reichlich Gelegenheit, eine negative Wirkung zu entfalten. Deshalb gilt es, frühzeitig und gründlich Abhilfe zu schaffen.
Was tun für reine Luft?
Um die Reinheit der Raumluft zu steigern, sollte man für regelmäßigen Luftaustausch sorgen. Das Umweltbundesamt rät zum Stoßlüften statt ein Fenster dauerhaft auf Kippstellung zu halten. Zusätzlich sollte man bei der Einrichtung auf gesunde Möbel, Heimtextilien und Materialien wie Lacke achten. Hilfreich können hierfür Zertifikate wie der Blaue Engel sein. Die Luftfeuchtigkeit regulieren, kann ebenfalls die Luftreinheit beeinflussen. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa vierzig bis sechzig Prozent: relativ zur maximalen Wasser-Speicherkapazität der Luft. Ist die Luftfeuchtigkeit sehr viel niedriger, können Luftbefeuchter helfen. Bei zu hohen Werten ist dagegen oft ein Luftentfeuchter sinnvoll. In zu trockener Raumluft schweben kleine Teile länger, können dadurch länger eingeatmet werden und Probleme auslösen. In einem feuchteren Raumklima sinkt zum Beispiel Hausstaub viel schneller zu Boden. Darüber hinaus sind Krankheitserreger in einer trockenen Raumluft infektiöser, lösen also eher Infektionskrankheiten aus. In einem zu feuchten Raum kann sich dagegen Wasser an Wänden und Decken absetzen und dort gemeinsam mit organischen Substanzen einen idealen Nährboden für Schimmelpilz bilden. Schimmelpilze geben Sporen an den Raum ab und verunreinigen reine Luft auf diese Weise. In solchen Fällen sorgen Luftentfeuchter für ein optimales Raumklima.
Besonders nützlich für Luftreinheit sind Luftreiniger
Neben dem Luftentfeuchter und dem -befeuchter sind es Luftreiniger, die für Luftreinheit sorgen. Im Prinzip ist jeder Luftbefeuchter eine Art Reiniger wegen der oben geschilderten Wirkung auf Fremdpartikel. Darüber hinaus sind viele Befeuchter zumindest mit einem Grobfilter ausgestattet, der größere Teile aus der Raumluft herausfiltert. Luftreiniger haben allerdings sehr viel feinere Filtersysteme. Sogenannte HEPA- und Aktivkohlefilter können selbst kleinste Partikel aus dem Raumklima herausfiltern. Reiniger wie der Defensor PH15 oder PH28 arbeiten leistungsstark und effizient. Man kann sie sowohl als Reiniger als auch als Befeuchter einsetzen und das ist ausgesprochen praktisch.