Schimmel im Neubau
« So bekämpfen und vermeiden Sie die Plage »
Schimmel im Neubau ist ein häufig unterschätztes Problem. Bei Arbeiten wie dem Verlegen von Estrich und Verputzen von Wänden wird reichlich Wasser verwendet. Das beeinflusst das Raumklima im Neubau über mehrere Monate oder sogar Jahre, denn die Feuchtigkeit wird an die Umgebungsluft abgegeben und erhöht so die Luftfeuchtigkeit. Im ungünstigsten aber leider sehr häufigen Fall kommt es zu Pilzbefall. Gefahren für die Gesundheit sind die Folge, aber auch der wirtschaftliche Schaden kann beträchtlich sein.
Feuchtigkeitsentwicklung durch Trocknungsprozesse von Putzen, Estrichen und Beton
Schimmel ist nicht nur ein Problem von sanierungsbedürftigen Altbauten, immer häufiger tritt er in Neubauten auf. Es ist wichtig, auf ausreichende Bautrocknung zu achten, denn das Risiko der Schimmelbildung ist groß. Das heißt: am besten schon vor dem Einzug wirkungsvolle Trocknungsmaßnahmen ergreifen. Bei Häusern in Massivbauweise vergehen mehrere Monate, bis sie soweit getrocknet sind, dass sie bezogen werden können. Entgegen der weitverbreiteten Überzeugung brauchen auch Neubauten, die in Fertigbauweise errichtet werden, reichlich Zeit zum trocken.
Auch bei diesen Neubauten wird häufig mit Zementestrich oder Anhydritestrich gearbeitet. Experten gehen davon aus, dass ein frischer Anhydritestrich mit einer Stärke von 40 Millimetern acht Liter Wasser abgibt, ehe er Verlegereife erreicht. Als verlege- oder belegereif bezeichnet man einen Estrich, wenn man auf ihm weitere Bodenschichten aufbringen kann, also beispielsweise Parkett oder Fliesen. Bei einem 100 Quadratmeter großen Neubau-Haus gibt ein frisch verlegter Estrichbelag bis zur Belegreife um die 800 Liter Wasser ab. Bei einem Massivhaus ist der Wassereinsatz, bedingt durch die Nassbauweise der Außenwände und den feuchten Innenputz, noch um einiges größer. Experten gehen davon aus, dass in ein durchschnittliches Einfamilienhaus zwischen 10.000 und 20.000 Liter Wasser eingebracht werden. Ein Großteil dieser Menge wird nach und nach an die Luft in den Innenräumen des Hauses abgegeben. So entsteht ein Raumklima, dass Pilzwachstum begünstigt – das Risiko von Schimmel im Neubau steigt.
Hohe Feuchtigkeit in der Raumluft – ideale Wachstumsbedingungen für Schimmel
Hohe Luftfeuchtigkeit ist ein wesentlicher Faktor, der die Schimmelbildung begünstigt. Im Normalfall liegt die relative Luftfeuchte in einer Wohnung bei 40 bis 60 Prozent. Steigt sie deutlich höher, wächst auch das Risiko für Schimmelbefall. Regelmäßiges Messen der Luftfeuchtigkeit während des Trocknungsprozesses ist daher wichtig. Sporen von Schimmelpilzen befinden sich ständig in der Raumluft und stellen an sich keine Gefahr für den Menschen dar. Anders sieht es bei großflächigem Befall aus. Dann steigt die Sporenkonzentration auf ein gesundheitsgefährdendes Maß an. Betroffen sind meist die Atemwege: Husten, Heiserkeit, aber auch Asthmaanfälle oder Bronchitis können dann die Folge sein.
Zum Problem werden die Sporen dann, wenn sie günstige Wachstumsbedingungen vorfinden. Neben viel Feuchtigkeit benötigen sie einen Untergrund aus organischer Substanz, um zu wachsen. Geeignete Nährböden finden die Sporen in einem Neubau aber leider reichlich. Anfällig für Schimmel sind beispielsweise unbehandelte Oberflächen und Gegenstände aus Holz, Stoffvorhänge oder Zellulose-Tapeten, aber selbst auf Hausstaub können die Sporen gedeihen. Schimmelpilz sieht nicht nur unschön in der Wohnung aus, er gefährdet auch die Gesundheit der Bewohner. Wie groß das Risiko ist, hängt nicht zuletzt von der Größe der befallenen Stellen und von der Art des Schimmelpilzes ab. Es gibt zahlreiche Arten von Schimmelpilzen, die man anhand ihrer Farbe ihres Fruchtkörpers leicht unterscheiden kann: Neben Grünschimmelarten, gibt es auch schwarze, gelbe oder rote Schimmelpilze.
Schimmelpilz effektiv bekämpfen
Ist es zum Schimmelbefall gekommen, muss man ihn entfernen. Im besten Fall reichen dafür einfache Maßnahmen. Man kann die betroffenen Stellen zum Beispiel mit medizinischem Alkohol, Essig oder Wasserstoffperoxid reinigen. Experten raten in jedem Fall dazu, beim Entfernen von Schimmel Schutzkleidung zu tragen und die Fenster zu öffnen. Aber Vorsicht: oft stellt der sichtbare Pilzbefall nur die Spitze des Eisbergs dar. Bevorzugt nistet sich der Pilz in nicht einsehbaren Hohlräumen, etwa zwischen Dämmschichten oder in Ständewänden, ein. Nicht sofort sichtbarer Schimmelbefall wiegt schwerer, ihn aufzuspüren und zu bekämpfen, ist um einiges aufwendiger. Sind bereits größere Stellen des Neubaus betroffen, kommt man um aufwendige Sanierungsarbeiten oft nicht mehr herum – dann müssen Profis ran. Deswegen ist es effizient und sinnvoll Schimmelbildung vorzubeugen.
Gründliche Bautrocknung im Neubau
Am effektivsten bekämpft man Schimmel nämlich noch bevor er überhaupt entsteht, indem man ihm den Nährboden entzieht. Ein kluges Feuchtigkeitsmanagement ist dabei das A und O. Statt ihn zu bekämpfen, entzieht man dem Pilz so die Grundlagen, die sein Entstehen begünstigen. In erster Linie bedeutet das: Die Luftfeuchte zu senken. Dazu sollte man schon direkt nach Bauarbeiten mit hohem Wassereinsatz, wie dem Aufbringen von Putz oder Estrich, ansetzen.
Geeignet sind dafür leistungsstarke Luftentfeuchter oder Bautrockner. Ein Beispiel für solch ein Gerät ist der Bautrockner Dehumid BT von Brune. Er kann bis zu 1.000 Kubikmeter Luft pro Stunde entfeuchten. Seine Entfeuchtungsleistung liegt in einer beispielhaften Umgebungsatmosphäre mit einer 25 Grad Celsius warmen Luft und einer relativen Luftfeuchte von 60 Prozent bei maximal 36 Litern Wasser pro Tag. Bei kühleren Baustellentemperaturen entnimmt dieser Luftentfeuchter der Luft weniger Feuchtigkeit. Dennoch ist er auch dann so stark, dass er die Trocknung frisch gebauter Flächen beschleunigt, das Schimmelrisiko senkt und die Zeit reduziert, bis nachfolgende Bauarbeiten möglich sind. Das Gerät besitzt eine automatische Heißgasabtauung, durch die es selbst bei kalten Temperaturen an der Null-Grad-Grenze einsetzbar ist: Ideal für den Einsatz an Baustellen, insbesondere während der kalten Jahreszeit.
Begleitet werden kann der Einsatz eines Bautrockners durch einen Heizofen, der die Raumluft zusätzlich erwärmt. Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kältere, sodass sie mehr Wasser aus den wasserreichen Wänden und Böden aufnimmt. Durch den Entfeuchter wird ihr diese Feuchtigkeit wieder entzogen.
Neben der richtigen Temperatur und dem Einsatz eines Luftentfeuchter ist das regelmäßige Lüften ein entscheidender Faktor, um die Feuchtigkeit der Luft zu senken. Lüften trägt immer dann zu einer Entfeuchtung bei, wenn die frische Luft nicht zu kühl und nicht bereits zu feucht ist. Experten empfehlen eine Temperatur von mindestens zwölf Grad Celsius.
Nach dem Bezug: die Luftfeuchtigkeit im Blick behalten
Auch im fertiggestellten Neubauprojekt befindet sich zumeist noch so viel Wasser in der Bausubstanz, dass ein erhöhtes Schimmelrisiko besteht. Die Faustregel lautet: drei Winter bzw. Heizperioden müssen vergehen, ehe ein Neubau vollständig ausgetrocknet ist. Um die Zeit zu verkürzen und Schimmel effektiv vorzubeugen, hilft auch nach Bezug des Neubaus der Einsatz eines oder mehrerer Luftentfeuchter. Hier empfiehlt sich ein Gerät wie der Dehumid 9 von Brune. Er entnimmt der Raumluft bei 25 Grad Celsius und 80 Prozent relativer Feuchtigkeit in 24 Stunden etwa 10,5 Liter Feuchtigkeit. Zusätzlich sollte man im bezogenen Neubau im Winter auf ein gutes Heizverhalten und ganzjährig auf richtiges Lüften achten. Mit diesem Bündel an Maßnahmen lässt sich Schimmelbefall im Neubau effektiv vorbeugen und teure Folgekosten erfolgreich vermeiden.