Schwarzstaub in der Wohnung
« Was Sie gegen Fogging machen können »
Wer schon einmal betroffen war, kann ein trauriges Lied davon singen: Schwarzstaub, auch Fogging oder Black Magic Dust genannt, ist ein Phänomen, das Rätsel aufgibt. Ein schmieriger, rußig dunkler Film lagert sich auf Wänden, Decken, Einrichtungsgegenständen, Vorhängen und Fenstern ab – und das oft in frisch sanierten Wohnungen. Das Brune-Magazin zeigt auf, welche Faktoren den mysteriösen Effekt begünstigen und was Sie dagegen unternehmen können!
Die einschlägigen Meldungen wiederholen sich jährlich während der Heizperiode: “Schmierige, rußähnliche schwarze Beläge lagern sich an Wänden, Fenstern, Decken und Einrichtungsgegenständen ab.” Schwarzstaub oder Fogging nennt sich das Phänomen, das seit den 1990er-Jahren immer wieder vorkommt. Doch wie entsteht diese Plage? Und vor allem: Was können wir dagegen tun? Wir versuchen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Was ist Schwarzstaub?
Es ist einfach nur mysteriös: Plötzlich breitet sich in der Wohnung eine schwarze Schmiere aus, belegt Decken, Wände und Böden – sogar vor Möbeln und Küchengeräten macht der dunkle Film nicht halt.
Fogging kann für Betroffene ein echter Schock sein.
Jeden Winter kämpfen zahlreiche Mieter und Wohnungsbesitzer gegen diese Schwarzstaub-Attacken, manchmal mehrmals hintereinander. Die dunklen Flecken treten innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen auf. Oft trifft es Wohnungen, die erst kürzlich renoviert oder gerade erst bezogen wurden.
Die Ursachenforschung
Experten sind sich über die Ursachen dieses Phänomens nicht ganz einig. Es scheint, als ob der Effekt mit mehreren Faktoren zusammenhängen würde. Eines ist klar: Fogging tritt nur in der Heizperiode ein.
Ursprünglich fiel der alleinige Verdacht auf Teppich- und Kunststoffböden, Rauhfasertapeten, Farben und Lacke, die aus schwerflüchtigen organischen Verbindungen bestehen. Die Weichmacher, die dem PVC beigemengt sind, gelangen in die Raumluft. Vor allem im Winter, wenn stark geheizt und wenig gelüftet wird, steigt die Konzentration dieser Chemikalien in der Atmosphäre an. Die Stoffe verkleben sich mit normalem Schwebestaub und setzen sich an kalten Decken und Wänden – sogenannten Kältebrücken – ab.
Chemiker haben nun entdeckt, dass noch weitere Substanzen die Entstehung des Schwarzstaubfilms begünstigen können. Spezialputzmittel, Haushaltsreiniger, Kosmetika, aber auch Duftöle, Räucherstäbchen und Kerzen sind häufig die Ursachen für die schwarzen Flecken. Auch starker Nikotingenuss in geschlossenen Räumen kann ein Faktor sein. Eines scheint jedoch sicher: Vor allem in Gebäuden, die hervorragend gedämmt sind, besteht eine höhere Neigung für dieses Phänomen. Schlechtes Heiz- und Lüftungsverhalten tun ihr Übriges, um den Effekt noch zu verstärken.
Empfohlen wird, im Winter gut durchzuheizen – und zwar die gesamte Wohnung. Ein ständiges Drosseln und Hochfahren der Heizleistung wirkt sich kaum energiesparend aus, fördert aber die Entstehung von Schwarzstaub. Ebenfalls wichtig: Regelmäßig durchlüften. Eine fehlende Luftzirkulation verhindert nämlich, dass die verdunsteten Chemikalien ins Freie gelangen. Auch hohe Temperaturunterschiede von mehreren Grad zwischen den einzelnen Räumen kann die Schwarzstaubbildung begünstigen.
Schimmel oder Schwarzstaub: Wo liegt der Unterschied?
Nicht selten wird Fogging mit Schimmel verwechselt. Schimmel entsteht meistens dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit auf kalten Oberflächen kondensiert. Schimmelsporen finden an solchen Stellen ideale Bedingungen vor, um sich niederzulassen und zu vermehren.
Optisch sind Schimmel und Schwarzstaub kaum zu unterscheiden. Allerdings lässt sich Schimmel anfangs noch leicht wegwischen, während Schwarzstaubbelag deutlich hartnäckiger ist. Tritt der Befall in kürzester Zeit – oft über Nacht – großflächig auf, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fogging. Absolute Klarheit bringt jedoch nur der Schimmeltest durch einen Fachmann. Wenigstens ist Schwarzstaub im Gegensatz zum Schimmel nicht gesundheitsgefährdend.
Fogging entfernen und vermeiden: So funktioniert es!
Wird eine Wohnung von Schwarzstaub befallen, dann hilft nur mehr eines: Gründliches Schrubben. Am besten funktioniert das mit fettlöslichen Reinigungsmitteln und Wasser. Nützt das auch nichts mehr, kann Schwarzstaub teuer werden. Neue Tapeten oder der Tausch des Bodenbelags sind nämlich keine geringen Investitionen. Besser ist es natürlich, das Heizungs- und Lüftungsverhalten so zu ändern, dass Fogging nicht begünstigt wird.
Sanfte Reinigungs- und Spülmittel statt Spezialputzmittel verwenden, weniger Kerzen abbrennen, keine Öllampen und kein Raumparfüm – alleine diese Maßnahmen können der Schwarzstaubbildung vorbeugen. Beim Renovieren wählen Sie am besten Materialien und Farben, die frei von Weichmachern und Lösemitteln sind. Die einschlägigen Verbraucherstellen bieten diesbezüglich eine gute Beratung an.
Luftreiniger als wirksame Gegenmaßnahme
Fogging entfernen kann ein aufwändiger Prozess sein. Deshalb zahlt sich die Investition in moderne Klimatechnik doppelt aus. Luftreiniger, die mit einem hochwertigen Aktivkohlefilter ausgestattet sind, holen Lösemitteldämpfe und Weichmacherdunst aus der Luft. Da auch normaler Schwebestaub gefiltert wird, können sich die Partikel gar nicht mehr an Wänden, Böden und Decken absetzen. Damit sind Luftreiniger eine sinnvolle Unterstützung, um Schwarzstaubablagerungen in der Wohnung zu verhindern. Abgesehen davon verbessern die innovativen Geräte nachhaltig die Luftqualität und tragen damit zu einem höheren gesundheitlichen Wohlbefinden bei.
Schwarzstaub: Ein teures Ärgernis, das man vermeiden kann
Die Wissenschaft kann bis heute nicht exakt erklären, was die Ursachen für Schwarzstaub sind und welche Bedingungen die Entstehung des rußigen Schmierfilms begünstigen. Wir leider auch nicht. Obwohl Fogging unsere Gesundheit vermutlich nicht gefährdet, kann es allein durch die notwendigen Sanierungsmaßnahmen ziemlich hohe Kosten hervorrufen. Deshalb erscheint es sinnvoll, die bekannten Entstehungsfaktoren zu vermeiden und Luftreiniger und andere Klimatechnik einzusetzen.
So spart man nicht nur Geld, sondern auch eine Menge Ärger. Und außerdem: Eine gute, saubere Luft erhöht nicht nur unsere Lebensqualität, sondern wirkt sich auch positiv auf unsere Gesundheit aus.