Stockflecken entfernen
« Schimmel und Stockflecken unterschiedlich bekämpfen »
Nicht immer handelt es sich um Schimmel, wenn dunkle Verfärbungen und hässliche Stellen an Wänden, Decken, Möbeln und Textilien erscheinen. Wir erläutern, was die häufigsten Ursachen für Stockflecken sind, wie sie sich vom Schimmel unterscheiden und wie wir effektiv dagegen vorgehen können!
Bräunliche oder gelbliche Verfärbungen, dunkle Stellen auf Tapeten und Vorhängen, Schäden an Kleidungsstücken – sogenannte Stockflecken sind ein Phänomen, das noch nicht gänzlich geklärt ist. Fakt ist jedoch, dass diese Plage in engem Zusammenhang mit einer erhöhten Feuchtigkeit steht. Obwohl der Befall so ähnlich wie Schimmel aussieht, dürfen wir es nicht damit verwechseln. Worin der Unterschied liegt und was wir dagegen unternehmen können, erfahren Sie in unserem Magazin.
Stockflecken oder Schimmel?
Obwohl es sich auf den ersten Blick ähnelt und auch fast gleich riecht, kann man relativ leicht den Unterschied zwischen Schimmelbefall und Stockflecken erkennen. Beide Erscheinungen treten auf Wänden, Decken, Kleidung, Tapeten, Vorhängen und Holz auf – und zwar immer dann, wenn eine hohe Grundfeuchtigkeit vorherrscht.
Schimmelpilze weisen dabei aber eine Besonderheit auf: Sie bilden nämlich nach einer gewissen Zeit sogenannte Myzelien – ein feines Geflecht aus Fäden, welches sich um den befallenen Mittelpunkt ausbreitet. Sind um die dunklen Bereiche keine solchen Fadenzellen sichtbar, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, dass es sich um Schimmelpilze handelt.
Wie entstehen Stockflecken?
Eines vorweg: Welche Reaktionen bei ihrer Entstehung genau vor sich gehen, ist noch nicht vollständig erforscht. Allerdings wissen wir ziemlich genau, unter welchen Voraussetzungen sie am besten gedeihen. Ideale Bedingungen für die unansehnlichen Verfärbungen sind eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine außergewöhnliche Umgebungsfeuchtigkeit – etwa bei mehr als 65 % relative Feuchte. Findet kein ausreichender Luftaustausch statt, zum Beispiel beim Stapeln von feuchten Handtüchern oder von Kleidungsstücken, kommt es zwangsläufig zu einem regelrechten Luftabschluss. Dieser Zustand ist ein weiteres Kriterium für den lästigen Missstand. Die Feuchtigkeit “stockt”, wie der Volksmund sagt.
Feuchtigkeit und Luftverschluss – typische Ursachen
Am häufigsten treten die hässlichen Tupfen an Textilien auf. Auf Matratzen und Kissen, am Duschvorhang, auf dem Sonnenschirm oder auf Handtüchern und Kleidungsstücken – immer dort, wo Feuchtigkeit mit einem Luftverschluss zusammenkommt, besteht die Gefahr für die gelben und braunen Verfärbungen.
Tritt das Phänomen bei Papier in Erscheinung – etwa bei alten Büchern, Landkarten oder Fotoalben – wird es meistens kompliziert. Dann muss in der Regel ein erfahrener Restaurator eingreifen, um sie zu entfernen.
Symptome für einen Feuchtigkeitsschaden
In Wohnungen und Häusern sind die hässlichen Flecken nicht selten ein Indiz für eine schlechte Wandisolation oder einen Feuchtigkeitsschaden im Mauerwerk. Wassereintritt von außen oder eine defekte Leitung – die Gründe dafür können vielschichtig sein. Fakt ist jedoch: Wenn man nicht sofort reagiert, wird der Schaden nur noch größer. Einerseits wird die Bausubstanz nachhaltig angegriffen, andererseits besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Deshalb empfiehlt sich dringend, der Ursache nachzugehen.
Stockflecken entfernen: Nützliche Tipps!
Die richtigen Maßnahmen, um die unansehnlichen Flecken nachhaltig zu entfernen, ergeben sich immer aus dem jeweiligen Untergrund. Bei der Verwendung von bleichenden Chemikalien sollten wir stets auf einen sachgemäßen Umgang achten. Wir zeigen einige Möglichkeiten auf, wie die farbigen Stellen bekämpft werden können.
Wirksamer Kampf gegen Stockflecken auf Wand und Decke
Handelt es sich um verputzte Flächen, hilft es, die befallenen Stellen mit chlorhaltigen Spezialmitteln auszubleichen. Nach dieser Behandlung sollten Sie unbedingt für eine ausreichende Durchlüftung sorgen, weil die Dämpfe dieser Chemikalien nicht gerade gesund sind. Ist der Untergrund aus Raufaser oder aus Tapeten, bietet sich eine spezielle Isolier-Dispersionsfarbe dafür an, die Flecken zu überstreichen.
Diese Spezialfarben haben eine extreme Deckkraft und verhindern das nachträgliche Durchschlagen der dunklen Flecken. Häufig werden auch aggressive Spezialentferner verwendet, um die Verfärbungen zu bekämpfen. Wieder gilt: Im Umgang mit Chemikalien immer Vorsicht walten lassen!
Die Behandlung von Textilien und Stoffen
Hier gelten Essigreiniger, Fleckensalz und Alkohol als beliebte Hausmittel. Weiße Wäsche kann man auch mit chlorhaltigen Bleichmitteln bearbeiten, um die Flecken zu entfernen. Danach sollten wir die Textilien aber gründlich auswaschen, damit keine Rückstände der Chemikalien haften bleiben. Buntwäsche reagiert hingegen ziemlich empfindlich auf chlorhaltige Bleichmittel. Besser eignet sich dabei das sogenannte Javelwasser, das in Apotheken erhältlich ist. Das Einlegen in Buttermilch oder das Bestreuen mit Backpulver sind weitere Methoden, dem Problem Herr zu werden.
Stockflecken entfernen auf Holz
Sind Holzmöbel oder Holzböden von den Verfärbungen betroffen, ist eine Sanierung in der Regel extrem aufwendig. Der Befall dringt nämlich tief unter die Holzoberfläche ein. Dann hilft nur mehr eine mechanische Bearbeitung wie hobeln oder schleifen. Von einer Behandlung mit Bleichmitteln wird eher abgeraten. Zumindest empfiehlt es sich, die Methode vorab bei einer nicht sichtbaren Fläche zu testen. So kann man unliebsame Überraschungen – zum Beispiel durch noch hässlichere Verfärbungen – vermeiden.
Mit einem Luftentfeuchter vorbeugen
Wir haben gelernt, wie mühsam und aufwendig es sein kann, die befallenen Stellen wieder zu entfernen. Deshalb erscheint es sinnvoll, Vorsorge zu leisten und den lebenden Organismen die Grundlage zu entziehen.
Der Einsatz eines Luftentfeuchters ist eine wirksame Maßnahme, um das Klima so zu regulieren, damit die dunklen Flecken erst gar nicht entstehen können.
Moderne Geräte schaffen es, die Luftfeuchtigkeit im Raum nachhaltig zu senken und leisten außerdem einen effektiven Beitrag, um der Schimmelbildung vorzubeugen.
Gerade in feuchter Umgebung lohnt sich die Investition in einen Luftentfeuchter gleich mehrfach: Einerseits sorgt er für angenehmere Luft, andererseits verhindert er die Entstehung von Stockflecken und Schimmel und macht das Entfernen unnötig.