Trockene Haut durch äußere und innere Einflüsse: Ein umfassender Leitfaden
« Was Sie außer der richtigen Pflege tun können »
Mehr als unangenehm: trockene Haut kann auf Dauer zum gesundheitlichen Problem werden. Das muss jedoch nicht sein, denn schon wenige gezielte Maßnahmen von Ernährung bis hin zur richtigen Pflege sorgen dafür, dass die Körperhülle sich sehen – und fühlen – lassen kann!
Wie eine zweite Haut
Nicht von ungefähr spricht die redensartliche Umschreibung eines wirklich guten, angenehmen Tragegefühls von „wie in einer zweiten Haut“. Was aber, wenn schon die erste nicht richtig sitzt, sondern sich durch allerlei Symptome wie lästiges Jucken oder Spannen bemerkbar macht? Tatsächlich gerät die Haut häufig erst in den Fokus, wenn sie durch kleine Warnsignale um Hilfe ruft. Ansonsten nehmen die meisten Menschen ihr größtes Organ – und das ist die Körperhülle – einfach so hin, ohne dessen vielseitige Funktionen zu registrieren. Dabei ist ein bestmöglicher Hautzustand entscheidend für einen rundum gesunden Organismus.
So schützt die Haut Sie vor zahlreichen äußeren Einflüssen wie Kälte, Hitze und natürlich Sonneneinstrahlung. Allein die sommerliche Bräune stellt nichts weiter dar als eine Schutzreaktion. Auch das Eindringen von Schmutz oder sonstigen schädlichen Partikeln verhindert eine gut funktionierende Hautbarriere – ebenso wie übermäßigen Verlust von Flüssigkeit oder Wärme. Die menschliche Haut ist jedoch nicht nur Schutz- sondern auch Aufnahmeorgan und ermöglicht somit eine gute Alternative zur oralen Verabreichung von Medikamenten oder Nährstoffen. Zudem transportiert dieser multifunktionale Schutzmantel äußere Reize nach innen, etwa die Warnung „Achtung, Verbrennungsgefahr“ oder auch das angenehme Prickeln sanfter Berührung. Und andersherum signalisiert der Körper eigene Regungen über die Haut, beispielsweise als zartes Erröten. Damit dieses aber nicht die Folge von Überreizungen oder Hautirritationen ist, gilt es, diese Körperhülle zu pflegen und mögliche Probleme wie sensible, trockene Stellen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Symptome erkennen
Trockene Haut ist vor allem eines: unangenehm. Ihr Erscheinungsbild zeigt sich mit vielen Gesichtern. Dazu gehören sogenannte Trockenheitsfältchen im Gesicht – selbst bei sehr jungen Menschen – ebenso wie schuppige Stellen, Rauigkeit und Rötungen. Besonders die Bereiche an den Ellenbogen und Schienbeinen sowie den Füßen und Händen zeigen zuerst, dass Fett oder Feuchtigkeit fehlen. Ständiger Juckreiz oder ein anhaltendes Spannungsgefühl resultieren. Hält dieser Zustand länger an, etwa durch Fehler in den Lebensbedingungen, dauerhaft zu niedriger Luftfeuchtigkeit oder als Folge von Erkrankungen, entstehen Risse in der obersten Hautschicht. Wie ein ausgedörrter Wüstenboden reißt die Haut auf und öffnet Keimen wortwörtlich Tür und Tor.
Wüstenhaut: Risiko für Folgeerkrankungen
Permanent trockene Haut verkörpert also nicht nur ein lästiges Schönheitsproblem: Rissige Stellen können sich schlimmstenfalls entzünden und zu langwierigen Wunden mit Narbenbildung führen. Die innere Verfassung leidet unter der ständigen Reizüberflutung ebenso wie das Hautbild, denn die trockenen Stellen sind zugleich hypersensibel und nehmen dadurch äußere Einflüsse viel deutlicher wahr. Des Weiteren bietet eine derart gestörte Schutzbarriere einen optimalen Nährboden für chronische Hautkrankheiten. Wieso aber kämpfen manche Menschen mit den Problemen trockener Haut und andere nicht?
Von Luftfeuchtigkeit bis Lebensweise: Gründe für trockene Haut
Zahlreiche innere und äußere Faktoren sind in der Lage, die Haut schrittweise auszutrocknen: Sie verliert dann Feuchtigkeit und Fett – ohne die Möglichkeit des Wiederausgleichs. Im Normalfall gibt der Körper dann Flüssigkeit an die Oberhaut ab. Dies ist auch der Grund, warum Schönheitsexperten gemeinhin darauf schwören ausreichend zu trinken. Der Wasserhaushalt des Organismus ist entscheidend an der Gesunderhaltung beteiligt. Eine weitere Notstandsmaßnahme leiten die beiden unteren Hautschichten ein, indem sie Talg, also ein Fettgemisch, an die Oberfläche leiten. Häufig reichen diese Selbsthilfeversuche der Körperhülle allerdings nicht aus.
Zu viel Sonneneinstrahlung schadet der Haut bekanntlich ebenso wie eine einseitige, vitaminarme Ernährung. Aber auch die Jahreszeiten und insbesondere die Luftfeuchtigkeit setzen dem gleichermaßen robusten wie sensiblen Organ zu. Während es im Sommer genügt, dem eigenen Hauttyp gemäß auf Lichtschutz zu achten und beizeiten in den Schatten überzusiedeln, stellen Wind und Wetter in den verbleibenden kühlen Monaten eine große Herausforderung dar. Der Wechsel von kalter Luft draußen hin zu beheizten Innenräumen fordert Höchstleistungen von der Schutzbarriere.
Insbesondere die trockene Heizungsluft setzt selbst resistenten Typen zu: Häufig merkt man diesen ungünstigen Einfluss zuerst an den Schleimhäuten – trockene Augen, Probleme beim Durchatmen sowie ein Kratzen im Hals sind die Folge. Die Auswirkungen unzureichender Luftfeuchtigkeit auf die Haut zeigen sich häufig erst, wenn erste Symptome auftreten. Und selbst dann fällt der Verdacht selten auf diesen „luftigen“ Auslöser.
Weitere Risikofaktoren sind – neben Nikotin- und Alkoholgenuss – Schadstoffe von außen sowie übermäßige Körperpflege. Wer es mit der Hygiene zu genau nimmt, zerstört die natürlich Regulierungsfunktion. Keine Frage: Auch mangelnde Körperpflege trägt nicht zur Gesunderhaltung der kostbaren Hülle bei. Hier empfiehlt es sich, durch die Beobachtung der persönlichen Lebensgewohnheiten eigene Fehler zu analysieren und so ein gutes Mittelmaß zu finden.
Oase in der Wüste: Gegenmaßnahmen
Die gute Nachricht: Die meisten Abwehrstrategien gegen trockene Haut sind relativ einfach. Aber: Sie bedürfen der Regelmäßigkeit. So ist es äußerst empfehlenswert, die eigene Ernährung zu optimieren, etwa einen Liter Wasser pro 20 Kilogramm eigenen Körpergewichts zu trinken und auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Dazu gehört regelmäßige Bewegung ebenso wie eine gute Balance zwischen Aufenthalten in Innenräumen und dem wichtigen „Auslüften“ draußen. Da dies im Arbeitsalltag und bei immer frostigeren Außentemperaturen natürlich nur begrenzt möglich ist, können Luftbefeuchter Abhilfe gegen stickige Heizungsluft schaffen.
Die menschliche Haut fühlt sich am wohlsten bei einer Raumluftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent. Alles darunter fördert die Symptomatik trockener Hautstellen und Schleimhäute. Das Heizen entzieht der Luft diese wichtige Feuchtigkeit. Häufig empfohlenes Lüften verstärkt bei sehr niedrigen Außentemperaturen diesen Effekt nur noch. An solchen Tagen können Luftbefeuchter Abhilfe schaffen: Sie heben die Luftfeuchtigkeit wieder auf den Optimalwert. Wer ganz sicher sein will, testet die Luftfeuchtigkeit in den betreffenden Räumen vorab per Hygrometer.
Aber zwischen Haut und Luft liegt in den meisten Fällen noch etwas: die Kleidung. Synthetische Materialien können Irritationen verstärken. Deshalb ist es bei trockener Haut ratsam, auf Naturstoffe wie Baumwolle oder Viskose zu setzen. Ab einem gewissen Alter oder in besonderen Lebensphasen – etwa einer Schwangerschaft oder intensivem Stress – können auch hormonelle Umstellungen im Körper verantwortlich sein. Insbesondere Stress in Form von Überlastung oder depressiver Verstimmung sollte nicht ignoriert werden: Auch hier hat jeder zu einem großen Teil selbst in der Hand, wie wohl er sich in seiner Haut fühlt.
Natürlich ist der Griff nach einer reichhaltigen Creme oder Lotion nur folgerichtig, wenn Schuppen, Jucken und Spannung auftreten. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe stellt sicher, dass die Schutzhülle damit auch wirklich gepflegt und nicht nur noch mehr belastet wird: Reizende Ingredienzien wie Parfüm oder Alkohol sind in einer geeigneten Pflege für ohnehin sensible Haut unangebracht.
Sollten alle Gegenmaßnahmen über einen längeren Zeitraum – von Wochen bis Monaten – keine Besserung bringen, ist der Gang zum Arzt unerlässlich. Denn möglicherweise hat sich bereits eine chronische Hautkrankheit wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Psoriasis manifestiert. Andernfalls kann hartnäckig trockene Haut bei bereits verbesserter Lebensweise ein Hinweis auf eine bisher unentdeckte Beeinträchtigung wie etwa Diabetes oder Schilddrüsen-Leiden sein.
Auch falls die Symptome nicht übermäßig auftreten aber überhand nehmen und sich Entzündungen bilden oder der Juckreiz die Lebensqualität vermindert, kann der Arzt mit lindernden Cremes und wertvollen Tipps weiterhelfen – bis sich das Problem in Luft auflöst.
Wenig hilft viel
Mit wenigen aber effektiven Maßnahmen helfen Sie effektiv mit. Ernährung, Lebensstil und Luftfeuchtigkeit wirken sich stärker auf die Schutzhülle des Körpers aus, als auf den ersten Blick möglich scheint. Besonders in der kalten Jahreszeit können auch Luftbefeuchter helfen, die Belastung durch zu niedrige Luftfeuchtigkeit in beheizten Innenräumen zu reduzieren. Wer dann noch auf das richtige Maß an möglichst reizarmer Pflege achtet, setzt die optimalen Bedingungen, um „aus der Haut zu fahren“ – aus der trockenen, versteht sich.