Trockene Luft im Winter
« Luftbefeuchter helfen in der Heizperiode »
Trockene Luft im Winter ist nicht nur außerhalb des Hauses keine Seltenheit. In Innenräumen ist trockene Atemluft in der Heizperiode häufig leider Standard. Trockene Luft reizt auf Dauer aber unsere Atemwege und begünstigt Erkältungen. Abhilfe können Luftbefeuchter schaffen.
Kaltluft speichert wenig Feuchtigkeit
Kaltluft kann weniger Wasser speichern als wärmere Atemluft. Ein Beispiel: 0 Grad Celsius kalte Luft ist bereits bei einer absoluten Feuchtigkeitsmenge von 4,8 g/m³ zu 100 Prozent gesättigt und kann keinen weiteren Wasserdampf speichern.
Bei 20 Grad Celsius speichert die Umgebungsluft dagegen bereits bis zu 17,5g/m³ Wasser, bevor sie gesättigt ist.
Und wenn die Lufttemperatur sogar bei 30 Grad Celsius liegt, ist die Sättigungsgrenze erst bei 30,3 g/m³ erreicht. Warum das so ist? Dafür ist ein kleines bisschen Physik nötig.
Ein kleiner physikalischer Einschub
Warmluft kann mehr Wasser als kältere speichern, weil die Geschwindigkeit von Wassermolekülen in ihr höher ist. Mit ausreichend hoher Geschwindigkeit können Wassermoleküle das in einem flüssigen Zustand vorhandene Wasser verlassen. Sie verdampfen. Umgekehrt werden sie im gasförmigen Zustand bei sehr niedriger Geschwindigkeit wieder von Flüssigkeit “eingefangen”. Das wiederum bedeutet: Solange mehr Wassermoleküle sich von der Flüssigkeit in der Raumluft lösen als von ihr angezogen werden, erreicht die Raumluft keinen Sättigungszustand. Bei Kaltluft und einer damit verbundenen niedrigen Molekül-Geschwindigkeit werden aber in der Regel mehr Moleküle eingefangen als herausgelöst. Die Folge: Wasser kondensiert.
Warum die Luft im Winter tendenziell zu trocken ist
Die Außenluft ist im Winter also tendenziell trocken, weshalb auch Lüften wenig sinnvoll ist, um mehr Feuchtigkeit zu erreichen. Lüften ist im Winter dafür gut, etwas mehr Frischluft bzw. Sauerstoff einzuatmen, reguliert aber niemals zu trockene Raumluft. Im Gegenteil: Für den Feuchtigkeitswert im Raumklima ist das Lüften meistens sogar kontraproduktiv. Wenn man im Winter lüftet, dringt feuchtigkeitsarme Atemluft ins Rauminnere und wird dort erwärmt. Durch die Erwärmung könnte sie zwar mehr Feuchtigkeit speichern, doch ihr tatsächlicher Feuchtigkeitsgehalt verändert sich erstmal nicht. Ihre relative Luftfeuchte sinkt sogar.
Dafür wiederum ein Beispiel: Angenommen, die Lufttemperatur liegt bei 0 Grad und ihr Feuchtegehalt nur bei 2 g/m³.
Da ihr maximaler Sättigungsgrad bei 4,8 g/m³ erreicht wäre, ist sie nur zu etwa 41,6 Prozent mit Feuchtigkeit gesättigt (2 = 41,6% von 4,8). Diesen Prozentwert nennt man relative Luftfeuchte. Erwärmt sich die Raumluft bei einem gleichbleibenden absoluten Feuchtigkeitswert von 2 g/m³, dann könnte sie mehr Feuchtigkeit als zuvor speichern: Bei 20 Grad Celsius könnte sie beispielsweise die bereits erwähnte Menge von 17,5 g/m³ aufnehmen, bevor das Wasser kondensiert. Dadurch würden die tatsächlich vorhandenen 2 g/m³ plötzlich nicht mehr 41,6 Prozent, sondern nur noch 11,4 Prozent der maximalen Aufnahmefähigkeit entsprechen.
Die optimale relative Luftfeuchtigkeit für ein gutes Raumklima liegt in den meisten Innenräumen bei 40 bis 60 Prozent: 11,4 Prozent wären also viel zu wenig. Heizt die Heizung die Lufttemperatur weiter auf, wird der Wert noch ungünstiger. Kurz zusammengefasst: In den Wintermonaten ist die Außenluft tendenziell trocken und diese trockene Luft wird im Innenraum durch die Heizung erwärmt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die relative Luftfeuchte unter den Optimalwert von mindestens 40 Prozent sinkt.
Zu trockene Luft ist nicht gut
Herrscht zu trockene Luft im Winter, steigt das Infektionsrisiko von Grippe, Infekten und Erkältungen. Viren können nämlich bei geringer Luftfeuchte besser überleben.
Außerdem kann die Trockenheit die körpereigene Abwehr schwächen, weil sie die Schleimhäute austrocknet. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit führt darüber hinaus im ungünstigen Fall zu trockenen Augen und trockener Haut.
All das sind Gründe, auf eine ausreichend hohe Luftfeuchte in Innenräumen zu achten. Messen kann man sie mit einem sogenannten Hygrometer.
Luftbefeuchter: Maßnahmen für bessere Bedingungen
Luftbefeuchter können eine sehr sinnvolle Maßnahme gegen eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit sein, wobei nicht alle Befeuchter im selben Maß geeignet sind. Durch sogenannte Vernebler oder Zerstäuber können Aerosole, sogenannte flüssige Schwebeteilchen in die Luft geraten, die eingeatmet werden und im ungünstigen Fall Viren bis in die Lunge transportieren.
Um trockene Luft im Winter mit Feuchtigkeit anzureichern, sind jedoch Luftbefeuchter besser, die mit dem Prinzip der Kaltverdunstung arbeiten.
Professionelle Klimatechnik
Die sogenannten Kaltverdunster – Klimageräte wie der Brune B120 oder der Brune B250 saugen Raumluft an, führen sie durch einen Verdunstungsfilter und reichern sie so mit Feuchtigkeit an, bevor sie sie wieder an die Umgebung abgeben. Damit sie für ein optimales Raumklima sorgen, sind sie oft mit einem Hygrostat verbunden. Dieses misst die Luftfeuchte im Raum nicht nur wie ein Hygrometer. Es sendet darüber hinaus den gemessenen Wert an den Befeuchter. Dort wird er mit einem eingestellten Sollwert verglichen: Nur, wenn der Ist-Wert den Sollwert unterschreitet, springt das Gerät an. Auf diese Weise lässt sich Raumluft bestenfalls so regulieren, dass sie weder zu viel noch zu wenig Feuchtigkeit enthält. Und das ist nicht alleine in Privaträumen vorteilhaft.
Es kann zum Beispiel in Büros zu einem sinkenden Krankenstand beitragen, sodass der Betrieb im Winter mit geringeren Kosten als in vergangenen Wintermonaten arbeitet, weil er seltener das Fehlen wichtiger Mitarbeiter kompensieren muss.
Professionelles Zubehör für Luftbefeuchter
Ausstatten lässt sich ein Befeuchter oft mit reichlich Zubehör, das seine Funktionalität oder den Bedienkomfort steigert. Gemeint sind Dinge wie eine automatische Wasserzufuhr oder eine UV-Entkeimung. Sie reduziert bei manchen Geräten zugleich die Zahl der Keime im Wasser als auch in der angesaugten Raumluft und sorgt so für einen erweiterten Gesundheitsschutz.