Vorratsraum einrichten
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Einen Vorratsraum einrichten: Das ist bei ausreichend Platz im Haus insbesondere dann sinnvoll, wenn in einem Haushalt für mehrere Menschen gekocht wird und große Mengen an Lebensmitteln benötigt werden. Auch für Früchte und Gemüse aus dem eigenen Garten ist eine Vorratskammer sinnvoll. Allerdings sollte man möglichst optimale Bedingungen für den Vorrat in solch einer Speisekammer schaffen. Der folgende Artikel zeigt, wie das am besten geht und welche Rolle Klimatechnik wie Luftbefeuchter und Luftentfeuchter dabei spielen können.
Lebensmittel verderben auf unterschiedliche Weise
Nahrungsmittel interagieren mit ihrer Umwelt. Das führt nicht zuletzt dazu, dass sie irgendwann verderben. Grund dafür können chemische, biochemische, mikrobiologische und physikalische Prozesse sein. Durch sie beginnen Lebensmittel in einem Vorratsraum eventuell zu gären. Sie verschimmeln oder faulen, werden ranzig oder sauer.
- Ein Vorrat an Obst, Fisch, Fleisch und Eiern kann faulen. Beim Fäulnisprozess wirken Pilze, Hefen und/oder Bakterien: Sie zersetzen tierisches oder pflanzliches Gewebe, sodass Produkte wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Essig- und/oder Buttersäure entstehen. Sieht man einmal von einigen erwünschten Fäulnisprozessen ab, wird das Lebensmittel durch die Prozesse verdorben.
- Die Säuerung ist ein bei Milch vorkommender Prozess, bei dem durch Milchsäurebakterien neben der Milchsäure zum Beispiel Ameisensäure (Methansäure) oder Essigsäure (Ethansäure) entstehen kann. In der Milch gerinnen Proteine. Die Milch schmeckt sauer.
- Bei der Gärung baut Hefe Kohlenhydrate ab. Was bei der Produktion von Wein und Bier durchaus erwünscht ist, kann bei Fruchtsäften durch Wildhefen zum unerwünschten Prozess werden, durch den die Säfte verderben.
- Butter und Öle können ranzig werden. Bei diesem Prozess spalten Enzyme die Fettsäuren aus den Fettmolekülen ab. Das Speisefett beginnt dann unangenehm zu riechen und schmeckt schlecht.
Zusätzlich zu den hier genannten Prozessen trocknen Obst, Gemüse oder Brot bisweilen aus, beispielsweise durch zu trockene Luft. Dagegen muss man bei Lebensmitteln wie Mehl eher dafür sorgen, dass die Raumluft nicht zu viel Feuchtigkeit enthält, weil sie ansonsten klumpen. Eine zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit gehört – wie Licht, Kälte oder Hitze – zu den physikalischen Ursachen, durch die Lebensmittel verderben. Um diese Prozesse durch optimale Feuchtigkeit in der Luft zu verhindern, ist es bisweilen sinnvoll, auf Klimageräte zu setzen.
Eine Speisekammer sollte man praktisch einrichten
Wer einen guten Vorratsraum einrichten möchte, achtet auf eine komfortable und einfache Lagerung. Passend einrichten kann man den Raum nur dann, wenn man vorab weiß, was man hier vor allem lagern möchte. Dabei sind Antworten auf Fragen wichtig wie:
- Wird eine Gefriertruhe oder ein Gefrierschrank benötigt, weil gefrorene Lebensmittel in der Vorratskammer gelagert werden, oder bleiben solche Lebensmittel und die dazugehörenden Geräte in der Küche?
- Wird Obst und Gemüse aus dem Garten eingelagert? Falls ja, wird es vorher eingemacht oder bleibt es erst einmal im Originalzustand?
- Sollte man die Vorratskammer vielleicht mit einem Weinregal einrichten, weil größere Mengen Wein zu den gelagerten Lebensmitteln gehören?
Wird Mehl und Zucker gelagert, verwendet man am besten luftdichte Behälter für die Lagerung. Falls die Speisekammer eher klein ist, kann selbst die Art der Tür wichtig werden. Geht sie nach innen auf, verliert man im ungünstigen Fall einiges vom ohnehin geringen Raum für die Lagerung. Einrichten kann man die Vorratskammer auch mit Gegenständen wie Trittleiter, Brotkasten, Steintopf oder Kartoffelkiste.
Ein guter Vorratsraum schützt Lebensmittel
Man sollte einen Vorratsraum so einrichten und gestalten, dass er optimal vor Verunreinigung und Verderben schützt. Aber das ist gar nicht so einfach. Schließlich sind für unterschiedliche Lebensmittel teils sehr unterschiedliche Bedingungen optimal. So empfiehlt zum Beispiel das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für lose Äpfel und Birnen eine Lagerung bei maximal fünf Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchte von mindestens 85 Prozent.
Dagegen ist laut Aussage des Ministeriums für Obst- und Gemüsekonserven eine trockene und luftige Lagerung bei möglichst weniger als 20 Grad Celsius wichtig. Generell rät das Bundesministerium bei einem Speiseschrank oder einer Speisekammer zu einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent sowie zu einem belüftbaren und dunklen Raum.
Das können allerdings tatsächlich nur Orientierungswerte für eine Vorratskammer sein. Sie entbinden einen nicht von der Aufgabe, sich die Bedingungen für die optimale Lagerung einzelner Waren anzuschauen. Eventuell muss man den Vorratsraum so einrichten, dass für einige Lebensmittel eine Art Mikroklima in einem weitgehend abgeschlossenen Bereich geschaffen wird. Ein Beispiel dafür sind die bereits erwähnten luftdichten Behälter für Zucker und Mehl.
Nicht zuletzt gilt: Nicht jedes Nahrungsmittel eignet sich als optimaler Nachbar von jedem anderen. Äpfel zum Beispiel sondern beim Reifen Ethylen ab, durch das anderes Obst und Gemüse schneller verwelkt.
Raumluft: Feuchtigkeit und Temperatur messen
Wer einen Vorratsraum einrichten möchte, sollte einen Thermo-Hygrometer an der Wand nicht vergessen. Er misst sowohl die Lufttemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit. So lässt sich feststellen, ob sich die Werte im optimalen Bereich befinden. Ist die Temperatur zu hoch, kann das an hohen Temperaturen in den Nachbarräumen und einer schlechten Dämmung liegen. Dann könnte man die Dämmung der Tür und der Wände zwischen demVorratsraum und beispielsweise der Küche verbessern, um den Temperaturausgleich zwischen den beiden Räumen zu reduzieren.
Sinnvoll kann es zusätzlich sein, die Fenster abzukleben, damit Sonnenlicht die Raumluft weniger stark erwärmt.
Bei ungünstiger Luftfeuchte hilft bisweilen ein verändertes Lüftungsverhalten, falls der Raum ein Fenster besitzt. Vor das Fenster installiert man dann am besten ein Insektengitter, um Schädlinge von außen aufzuhalten. Bei fensterlosen Räumen kann man neben der Temperatur die Feuchtigkeit beeinflussen, indem man den Austausch von Luft zwischen dem Lagerraum und den angrenzenden Räumen verstärkt oder reduziert.
Wenn das nicht ausreicht, leistet Klimatechnik oft gute Dienste. Klimageräte wie Luftbefeuchter und Luftentfeuchter steigern beziehungsweise reduzieren die Luftfeuchte, bis sie sich in einem für den Vorratsraum optimalen Bereich befindet.
Für kleine Räume zur privaten Lagerung von Lebensmitteln kommen kleinere und günstige, aber bereits sehr professionelle Klimageräte wie der Luftbefeuchter B 120 oder der Luftentfeuchter Dehumid 9 von Brune infrage.
Handelt es sich um größere Räume, muss man eventuell leistungsstärkere Geräte wie den B 300 oder den Dehumid HP 50 in Erwägung ziehen.