Zigarren lagern
« Voller Genuss mit “Aged Cigars” aus dem Humidor »
Aged Cigars – so nennen sich kostbare Tabakkompositionen, die unter ganz besonderen Bedingungen für viele Jahre gelagert werden, um einen einzigartigen Geschmack zu entwickeln. Macht das wirklich Sinn, oder handelt es sich dabei nur um einen Mythos? Wir gehen dieser Frage auf den Grund!
Die Zigarrenlagerung ist eine eigene Wissenschaft. Echte Aficionados überlassen dabei nur wenig dem Zufall. Humidore sind die beste Möglichkeit, Tabakprodukte sortengerecht aufzubewahren. Im Idealfall halten die Zigarren darin ihr Aroma nicht nur, sondern lassen es noch weiter reifen. Eine Kiste, eine Kommode, als begehbare Kammer oder als Schrank – es gibt viele Varianten von Behältnissen.
Aber gibt es Kenntnisse darüber, wie lange wir Zigarrenprodukte in einem Humidor lagern können?
Aged Cigars: Raritäten für besondere Momente
Immer wieder hören wir von Zigarren, die nicht nur jahrelang, sondern jahrzehntelang gelagert wurden, um den perfekten Geschmack zu entwickeln. Aged Cigars – so nennen sich Tabakkompositionen, die bewusst unter besonderen Bedingungen aufbewahrt werden, um ein einzigartiges Aroma zu entwickeln.
Als Pionier für diesen besonderen Umgang mit den sogenannten Aged Cigars gilt ein leidenschaftlicher Sammler aus Hongkong: Min Ron NEE. Kaum ein anderer hat sich mehr mit den Reifeprozessen der kubanischen Havanna-Cigars beschäftigt – und er hat sogar ein umfassendes Werk darüber verfasst: “Die illustrierte Enzyklopädie der postrevolutionären Havanna-Cigarren”.
Die Perioden der Zigarrenreifung
Grundsätzlich unterscheidet der Experte zwischen vier Reifeperioden. In der sogenannten Sick Period, die von einigen Monaten bis zu zwei Jahren dauert, baut sich der Ammoniak ab. Zwischen zwei und 15 Jahren – während der ersten Reifung – geschieht die laufende Fermentation. Darunter versteht man die Gärung – die enzymatische Verwandlung von organischen Stoffen in Gase, Säure oder Alkohol. Die Dauer dieser Phase hängt von der Stärke und der Verpackung des Tabaks ab.
Die sogenannte zweite Reifung passiert nach 15 bis 25 Jahren. In dieser Zeit lösen sich die Tannine auf, wobei die Abbauprodukte mit den durch die Fermentation entstandenen Aromen reagieren. Bei manchen Sorten passiert danach noch eine dritte Reifung, und zwar durch eine umfassende chemische Reaktion. Wir wagen jedoch zu behaupten: Für den Normalverbraucher ist diese Phase eher uninteressant.
Überhaupt stellen wir fest: Nicht alle Tabakarten sind für eine lange Lagerung geeignet. So haben milde Zigarrensorten ein weitaus geringeres Reifepotential, als kräftige, aromatische Exemplare. Bei diesen Fabrikaten macht eine längere Lagerung kaum Sinn, weil sie dann nur mehr aus Rauch und heißer Luft bestehen. Dann gibt es auch Sorten, die ihr Aroma nach jahrelanger Zigarrenlagerung extrem verändern.
Fazit: Zu diesem Thema ist es erforderlich, den Rat von erfahrenen Zigarrenkennern oder Fachhändlern einzuholen.
Im Humidor lagern und geduldig reifen lassen
Zigarren lagern ist eine sensible Angelegenheit. Im Humidor müssen nämlich absolut konstante Bedingungen vorherrschen, damit sich das Aroma des Tabaks optimal entwickeln kann. Besonders die Luftfeuchtigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wenn die Lagerumgebung zu feucht ist, brennt die Zigarre nur langsam ab – häufiges neues Anzünden ist erforderlich. Genauso ungünstig ist es, wenn die Luft zu trocken ist. Die Tabakblätter werden brüchig, beim Rauchen setzt sich ein beißender, unangenehmer Geschmack im Mundraum fest.
Experten empfehlen für die Zigarrenlagerung einen Feuchtigkeitswert zwischen 65 und 68 Prozent als ideal. Um dieses Klima zu schaffen beziehungsweise zu halten, werden verschiedene Methoden eingesetzt. Neben einer einfachen Schwammbefeuchtung funktioniert auch eine Befeuchtung auf Acrylpolymerbasis. Hochwertige, begehbare Humidore setzen immer häufiger auf eine moderne Klimatechnik, die sich vollautomatisch steuert und für konstante klimatische Bedingungen sorgt.
Alte Zigarren wiederbeleben – ist das möglich?
Manchmal kommt es vor, dass alte Zigarren über eine längere Zeit zu trocken gelagert wurden. Dann stellt sich die Frage: Kann man sie noch retten? Sehr wohl gibt es Methoden, diese Produkte wiederzubeleben. Wenn man sie behutsam einer höheren Luftfeuchtigkeit aussetzt, kann man geduldig die Konsistenz verbessern. Allerdings muss dieser Vorgang schrittweise erfolgen – am besten über mehrere Tage verteilt.
Wir dürfen dabei aber keine Wunder erwarten. Sind die typischen, würzigen Aromen aufgrund der Austrocknung einmal verloren, kann man sie nicht mehr vollständig wieder herstellen. Überhaupt ist zu beachten, dass eine Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent nicht überschritten werden darf. Dann besteht nämlich die Gefahr der Schimmelbildung.
Schimmel, Milben, Zigarrenblüten, Tabakkäfer – die Feinde von Tabakwaren
Normalerweise entsteht in einem Humidor kein Schimmel. Nur wenn sich die Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum auf über 80 Prozent hält, können sich die typischen Sporen festsetzen und vermehren. Man erkennt den Befall durch einen weißen, grünen, grauen oder schwarzen Film, der sich mit einem Deckblatt leicht entfernen lässt. Nicht zu verwechseln mit der sogenannten Zigarrenblüte, einer weiteren optischen Beeinträchtigung, die dann vorkommt, wenn sich die klimatischen Bedingungen im Humidor zu rasch ändern.
Eklig aber harmlos ist die Pflaumenmilbe, die in jedem Humidor den perfekten Lebensraum vorfindet. Die winzigen, weißen Krabbeltierchen ernähren sich von Schimmelsporen, können aber dem Tabak nichts anhaben.
Höchste Vorsicht ist bei einem Befall von Tabakkäfern geboten. Die Larven dieses Schädlings fressen Tabak und höhlen die Zigarren regelrecht aus. Finden wir schon Fraßlöcher vor, bleibt nur mehr die Entsorgung der edlen, alten Zigarren.
Wenn die Zigarrenprodukte noch unbeschädigt sind, bleibt als einzige Rettungschance, die Exemplare für längere Zeit einzufrieren.
Cigar Aging – richtig lagern und Zeit lassen
Zigarren lagern hängt in erster Linie von der Wahl des richtigen Humidors ab. Die Investition in ein hochwertiges, geprüftes Modell zahlt sich immer aus. Wer erst am Anfang seiner Zigarrenliebhaberei steht, sollte auf die Ratschläge eines erfahrenen Aficionados vertrauen. Nur mit Geduld und ständigem Probieren kann man alle Aspekte der Zigarrenlagerung erlernen.